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Bürokratie und Unzuverlässigkeit - das verbinden zwei von drei Unternehmen in Bayern mit der Energiewende, so der BIHK. Die Hälfte der großen Industrieunternehmen verlagert daher Jobs.
Ein großer Teil der bayerischen Industrie sieht die Energiepolitik als akutes Standortrisiko. Dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) zufolge rechnen 46 Prozent aller Unternehmen und 54 Prozent der Industrieunternehmen mit negativen oder stark negativen Auswirkungen der Energiewende auf ihre Geschäfte.
BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl sagt, hohe Energiepreise und fehlende Planbarkeit belasteten Produktion und Investitionen. „Besonders alarmierend sind die Zahlen aus den großen Industriebetrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern. Rund die Hälfte von ihnen schränkt Produktionskapazitäten im Inland ein und verlagert diese ins Ausland, plant einen solchen Schritt oder hat diesen bereits vollzogen.“ Zwei Drittel der Unternehmen aus allen Branchen bemängelten an der Energiewende überbordende Bürokratie und fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit.
Acht Prozent der vom BIHK befragten bayerischen Unternehmen sind nach eigener Auskunft bereits klimaneutral. Jedes fünfte Industrieunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern gibt allerdings an, kein Klimaneutralitätsziel zu haben. „Für diese Betriebe erscheint es offenbar auf absehbare Zeit unrealistisch, vollständige Versorgungsalternativen zu finden, die klimaneutral und gleichzeitig preislich wettbewerbsfähig sind“, teilt der BIHK mit.
Montag, 11.11.2024, 17:20 Uhr
dpa
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