Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Iberdrola badet im Geld. Durch das Netzgeschäft, die Erneuerbaren-Sparte und Wechselkurs-Effekte hat der weltweit tätige Energiekonzern aus Spanien Umsatz und Gewinn steigern können.
Die hohen Investitionen in die Übertragungsnetze und den Erneuerbaren-Ausbau lohnen sich in zunehmendem Maße für den spanischen Energieversorger Iberdrola. Die Basken erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 54
Milliarden Euro, das ist gut ein Drittel mehr als im Jahr zuvor.
Als Gewinn blieben dem weltweit tätigen Unternehmen laut einer Mitteilung rund 4,34
Milliarden Euro, was 12
Prozent über dem Vorjahresergebnis liegt. Hauptträger der Entwicklung ist das Netzgeschäft, das etwa die Hälfte des Gewinns erbrachte. Hinzu kommen gute Erträge aus der Produktion erneuerbarer Energie sowie vor allem Wechselkurseffekte in den USA und Brasilien. Letztere beulten eine Delle des Geschäfts in Spanien aus.
Iberdrola ist auf dem deutschen Markt besonders durch seine großen Offshore-Kapazitäten bei der Windenergie ein großer Player. Um das Erneuerbaren-Geschäft und den Kundenvertrieb hier auszubauen, hat das Unternehmen seine Aktivitäten unter der Marke Iberdrola Deutschland zusammengeführt (wir berichteten). Von seinen verbliebenen Anteilen am Windturbinenhersteller Siemens Gamesa hatten die Spanier sich schon im Jahr 2020 getrennt und dafür mehr als 1
Milliarde Euro kassiert.
Iberdrolas Geschäftsjahr auf einen Blick
Kennzahl | 2022 (in Mrd. Euro) | Veränderung zu 2021 |
Umsatz | 53,95 | + 38 % |
Nettogewinn | 4,34 | + 11,7 % |
Ebitda | 13,23 | + 10 % |
Bruttoinvestitionen | 10,73 | + 13 % |
Dividende je Aktie | 0,49 Euro | + 0,04 Euro |
Quelle:
Iberdrola
Weitere Investitionen auch in deutsche Meeres-WindparksDie Aktionäre des Konzerns verdienen am guten Geschäft mit. Ihre Dividende für 2022 soll je Anteilsschein insgesamt 0,49
Euro betragen, im Januar hatte Iberdrola davon bereits 18
Eurocent überwiesen. Die Investitionssumme der Spanier stieg weltweit auf über 10
Milliarden Euro, 90
Prozent gingen nach Unternehmensangaben in intelligente Netze und den Erneuerbaren-Ausbau. 6
Milliarden Euro seien bereits in Erneuerbaren-Projekte investiert, die bis zum Jahr 2025 in Betrieb gehen sollen. 3,6
Milliarden Euro davon schlucken Meeres-Windfarmen vor den USA, Deutschland (nur Ostsee) und Frankreich.
Die Aussichten für das laufende Jahr sind ungebrochen gut. Iberdrola rechnet mit einem Nettogewinn, der bis zu 10
Prozent über dem Ergebnis von 2022 liegt. Allerdings falle er geringer aus, wenn die Übergewinnsteuer in Spanien zum Tragen kommt. Dann werde das Wachstum „im mittleren einstelligen“ Prozentbereich liegen, hieß es in einer Mitteilung. Insgesamt beschäftigt Iberdrola 40.600 Menschen. Laut
Planziel soll der Reingewinn im Jahr 2025 auf bis zu 5,4
Milliarden Euro steigen - hier sieht das Unternehmen sich auf Kurs.
Von der möglichen Stromproduktion im Stammland Spanien habe das Unternehmen über Langfristverträge bereits 90
Prozent (für das Jahr 2023), 70
Prozent (2024) und 50
Prozent (2025) abgesetzt. Iberdrola strebt für 2025 auf dem Globus eine technische Anlagenleistung von 52.000
MW an. Das Unternehmen sieht sich selbst als größter Energieversorger nach Marktkapitalisierung in Europa und einer der drei weltgrößten Energiekonzerne.
Mittwoch, 22.02.2023, 16:15 Uhr
© 2024 Energie & Management GmbH