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Energie & Management > Holz - Holzenergie-Branche verliert die Geduld mit Berlin
Quelle: Shutterstock
Holz

Holzenergie-Branche verliert die Geduld mit Berlin

Die Unterstützung der Koalition für die Holzenergie – bloß ein Lippenbekenntnis? Dies befürchtet zumindest der Fachverband Holzenergie (FVH). Er fordert Klarheit für die Wärmewende.
Der Fachverband Holzenergie (FVH) erwartet mehr konkretes Handeln von der Bundesregierung. Außer positiver Signale im Koalitionsvertrag könne die Branche noch nicht viel erkennen, so FVH-Vorstandsvorsitzende Marlene Mortler laut einer Mitteilung des Verbands.

Das positive Bekenntnis zur Holzenergie beende zwar „endlich“ die Grundsatzdiskussionen zur Rolle der Holzenergie in der Wärmewende. Allerdings fehlten verlässliche Rahmenbedingungen im Strom- und Wärmesektor, etwa über das fortzuschreibende Gebäudeenergiegesetz und die künftige Förderung. Dies „lähmt die Wärmewende“, so FVH-Vorständin Julia Möbus, zugleich Geschäftsführerin des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes (DeSH).

Für Julia Möbius ist es von Bedeutung, dass Strom aus Biomasse weiter als erneuerbar gilt. Alles andere wäre ein „nationaler Sonderweg gegen deutsche und europäische Regelungen“. Auch warnt sie vor einer Forstpolitik im Widerspruch zu etablierten Regeln zur Waldbewirtschaftung, dies sei beim Umsetzen der Erneuerbare Energien Richtlinie III der EU zu beachten.

Gar nicht einverstanden ist die Branche damit, dass Biomasseanlagen mit einer Leistung oberhalb 7,5 MW von der Prozesswärmeförderung ausgeschlossen sind. Die beteiligten Ministerien ignorierten dabei „offensichtlich“ Vorgaben des Koalitionspapiers, argwöhnt Marlene Mortler. „Statt klimafreundlicher Holzkessel werden jetzt weiter Erdgaskessel installiert“, sagt sie.

Die Branche trifft sich ab dem 30. September für zwei Tage in Würzburg zum Fachkongress Holzenergie. Passend dazu hat der Verband sich bei den Mitgliedsunternehmen umgehört und ein Stimmungsbild eingeholt. Die 54 teilnehmenden Firmen äußerten sich in der Umfrage mehrheitlich kritisch über politische Unsicherheit, Bürokratieaufwand und Genehmigungsverfahren. Diese „lähmen nötige Investitionen in Klimaschutz, regionale Wirtschaft und nachhaltige Arbeitsplätze“, so FVH-Vorstand Sebastian Henghuber (MW Biomasse AG).

Die „Ergebnisse Branchenumfrage 2025“ hat der FVH im Internet bereitgestellt.

Dienstag, 16.09.2025, 15:25 Uhr
Volker Stephan
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Holzenergie-Branche verliert die Geduld mit Berlin
Die Unterstützung der Koalition für die Holzenergie – bloß ein Lippenbekenntnis? Dies befürchtet zumindest der Fachverband Holzenergie (FVH). Er fordert Klarheit für die Wärmewende.
Der Fachverband Holzenergie (FVH) erwartet mehr konkretes Handeln von der Bundesregierung. Außer positiver Signale im Koalitionsvertrag könne die Branche noch nicht viel erkennen, so FVH-Vorstandsvorsitzende Marlene Mortler laut einer Mitteilung des Verbands.

Das positive Bekenntnis zur Holzenergie beende zwar „endlich“ die Grundsatzdiskussionen zur Rolle der Holzenergie in der Wärmewende. Allerdings fehlten verlässliche Rahmenbedingungen im Strom- und Wärmesektor, etwa über das fortzuschreibende Gebäudeenergiegesetz und die künftige Förderung. Dies „lähmt die Wärmewende“, so FVH-Vorständin Julia Möbus, zugleich Geschäftsführerin des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes (DeSH).

Für Julia Möbius ist es von Bedeutung, dass Strom aus Biomasse weiter als erneuerbar gilt. Alles andere wäre ein „nationaler Sonderweg gegen deutsche und europäische Regelungen“. Auch warnt sie vor einer Forstpolitik im Widerspruch zu etablierten Regeln zur Waldbewirtschaftung, dies sei beim Umsetzen der Erneuerbare Energien Richtlinie III der EU zu beachten.

Gar nicht einverstanden ist die Branche damit, dass Biomasseanlagen mit einer Leistung oberhalb 7,5 MW von der Prozesswärmeförderung ausgeschlossen sind. Die beteiligten Ministerien ignorierten dabei „offensichtlich“ Vorgaben des Koalitionspapiers, argwöhnt Marlene Mortler. „Statt klimafreundlicher Holzkessel werden jetzt weiter Erdgaskessel installiert“, sagt sie.

Die Branche trifft sich ab dem 30. September für zwei Tage in Würzburg zum Fachkongress Holzenergie. Passend dazu hat der Verband sich bei den Mitgliedsunternehmen umgehört und ein Stimmungsbild eingeholt. Die 54 teilnehmenden Firmen äußerten sich in der Umfrage mehrheitlich kritisch über politische Unsicherheit, Bürokratieaufwand und Genehmigungsverfahren. Diese „lähmen nötige Investitionen in Klimaschutz, regionale Wirtschaft und nachhaltige Arbeitsplätze“, so FVH-Vorstand Sebastian Henghuber (MW Biomasse AG).

Die „Ergebnisse Branchenumfrage 2025“ hat der FVH im Internet bereitgestellt.

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