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Die Energieagentur des Landes Nordrhein-Westfalen gibt es im neuen Jahr nicht mehr. Die Landespolitik sieht in einem neuen Konstrukt mehr Möglichkeiten.
„Der Vertrag des Landes NRW mit der EnergieAgentur.NRW GmbH endet zum 31.12.2021. Wir stellen somit zum Ende des Jahres unseren Betrieb ein“, heißt es in einer Abschiedsmail der Gesellschaft vom 22. Dezember. Grund dafür ist, dass das Land Nordrhein-Westfalen die auslaufenden Verträge mit den Trägergesellschaften der als private Gesellschaft organisierte Energieagentur NRW nicht verlängert hat. Die schwarz-gelbe Landesregierung hat andere Pläne.
Mit der Abwicklung der Energieagentur NRW endet eine dreißigjährige Geschichte. Sie war nach eigenen Angaben die bundesweit größte von einem Bundesland getragene Einrichtung unter den rund 40 Energieagenturen. „Sie hat sich mit ihrer Neutralität und Objektivität sowie Flexibilität einen guten Namen erarbeitet, der weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens reichte“, heißt es in der von den beiden Geschäftsführern, Frank-Michael Baumann und Lothar Schneider, gezeichneten Mail. 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren zuletzt dort beschäftigt.
An die Stelle der Energieagentur soll zum 1. Januar eine landeseigene Energie- und Klimaagentur unter dem Namen „NRW.Energy4Climate“ mit zunächst rund 20 Beschäftigten ihre Arbeit aufnehmen. Bis Ende 2022 soll es rund 100 Vollzeitstellen dort geben.
Laut dem für die Pläne zuständigen NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) soll die neue Beratungsgesellschaft „schlagkräftig und flexibel“ werden. „Wir wollen unseren Vorsprung bei der CO2-Minderung ausbauen und mit den Unternehmen und den Bürgern Maßnahmen für den Klimaschutz und eine verlässliche Energieversorgung vorantreiben“, so Pinkwart.
Einen neuen Chef hat die neue Organisation bereits. Seit 1. April dieses Jahres ist Ulf Reichardt, Geschäftsführer der neuen Agentur. Er war zuletzt als Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Köln tätig. Er möchte nicht über Klimaschutz reden, „sondern ihn unter Nutzung der Innovationspotenziale unseres Landes und durch Einsatz nationaler und europäischer Förderprogramme entschlossen angehen“, sagte er bei der Vorstellung von „NRW.Energy4Climate“ im Mai dieses Jahres.
Donnerstag, 23.12.2021, 09:18 Uhr
Stefan Sagmeister
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