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Das Guthaben auf dem EEG-Konto ist im November unter 2 Milliarden Euro gerutscht. Erstmals seit Anfang 2021 wurde weniger eingenommen als dreistellige Millionenbeträge.
Das Tempo, in dem sich das EEG-Konto leert, hat sich im November wetterbedingt etwas verlangsamt. Laut einer Veröffentlichung der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 11.
Dezember betrug der Verlust im November nur noch 1,25
Milliarden Euro. Er hat sich damit seit dem Rekordverlust von 1,9
Milliarden Euro im Juli jeden Monat verringert.
Damit landete der Kontosaldo bei +1,97
Milliarden Euro. Anfang des Jahres waren noch 15
Milliarden Euro in dem Topf gewesen, aus dem grüne Kraftwerke gefördert werden. Das EEG-Konto könnte damit spätestens im April 2024 ins Soll geraten, wenn man die monatlichen Geldverbrennungs-Raten von Dezember 2022 bis April 2023 jeweils um ein Jahr fortschriebe.
Methodisch ist dieses Gedankenspiel natürlich anfechtbar. Trotzdem muss sich die Ampelkoalition darauf einstellen, dass die vereinbarte Nachschusspflicht aus dem Bundeshaushalt 2024 im Frühjahr eintritt. Und die ÜNB, die das EEG-Konto treuhänderisch verwalten, werden die Einzahlung der Subvention zu einem Zeitpunkt fordern, bevor das EEG-Konto ins Soll gerät, da sie die Sollzinsen nicht vorfinanzieren wollen.
Der Bund könnte also spätestens im März zahlen müssen. Im Klima- und Transformationsfonds (KTF) waren für 2024 12,6
Milliarden Euro zur EEG-Finanzierung vorgesehen. Ob diese Sonderposition seit der Haushaltseinigung vom 13.
Dezember (siehe separate Meldung) ungeschmälert fortbesteht, war zunächst nicht zu erfahren.
So wenig eingenommen wie nie in den 30 VormonatenZwar gingen im November die Auszahlungen an Erneuerbare-Anlagen-Betreiber jahreszeittypisch erneut zurück, und zwar auf 1,38
Milliarden Euro nach 1,7
Milliarden Euro im Oktober. Doch dieser Saisoneffekt betraf umso mehr die einzige bedeutende Einnahmeposition, seit die EEG-Umlage weggefallen ist: die treuhänderischen Erlöse der ÜNB aus der Pflichtvermarktung geförderter Anlagen an der Börse Epex Spot.
Diese Einnahmen rutschten erstmals seit Februar 2021 unter einen dreistelligen Millionenbetrag, nämlich auf 99,8
Millionen Euro. Im Februar 2021 waren nur 86
Millionen Euro eingenommen worden. In diesem Jahr erlöste die Pflichtvermarktung im August mit 297
Millionen Euro am meisten, danach ging es treppenförmig abwärts.
An dem Gesamtbefund änderten auch höhere spezifische Erlöse (pro kWh) nichts: Alle erhobenen Erneuerbaren-Technologien erwirtschafteten im Zuge allgemein wieder höherer Strom-Spotpreise wieder mehr als 7
Ct/kWh.
Der Marktwert von Photovoltaik, der im Oktober noch mit 6,763
Ct/kWh der schwächste gewesen war, setzte sich im November mit 8,525
Ct/kWh an die Spitze. Zeitgleich erholte sich Windstrom vom Land von 6,864
Ct/kWh auf 7,653
Ct/kWh. Windstrom vom Meer erhöhte seinen Marktwert von 7,426
Ct/kWh auf 7,915
Ct/kWh.
Der durchschnittliche Day-ahead-Stundenpreis an der Börse Epex Spot hatte sich von Oktober auf November von 8,74
Ct/kWh auf 9,11
Ct/kWh gesteigert. Im November gab es erstmals nach acht Monaten nicht mehr vier Stunden hintereinander negative Preise. Nur in einzelnen Stunden bezahlten Stromverkäufer dafür, dass ihnen jemand die Elektrizität abnahm.
Mittwoch, 13.12.2023, 15:08 Uhr
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