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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Bundesregierung will bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge

Bundesregierung will bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur

Das Bundesverkehrsministerium hat den Masterplan Ladeinfrastruktur II vorgelegt und bekräftigt die Zielvorgabe von 1 Mio. öffentlich zugänglichen Ladepunkten.
Nach Einschätzung der Bundesregierung hat die E-Mobilität die Markteinführungsphase mittlerweile hinter sich gelassen und befindet sich nun in einem breiten und dynamischen Markthochlauf. Dies lasse sich an den aktuell mehr als 1,5 Mio. in Deutschland zugelassenen Elektro-Pkw und den stark steigenden Zulassungszahlen ablesen. Um die Voraussetzungen für die Entwicklung eines Massenmarkts zu schaffen, will die Bundesregierung zum einen "entscheidende neue Weichenstellungen" im Bereich der Ladeinfrastruktur vornehmen und die "optimale Integration der E-Mobilität in das Stromsystem" vorantreiben.

"Für uns ist der Masterplan Ladeinfrastruktur II ein Schlüsselelement für den weiteren Hochlauf der Elektromobilität", erklärt Volker Wissing (FDP). "Damit schaffen wir es, dass die Menschen das E-Auto genauso gut laden, wie sie bislang tanken können. Der Masterplan macht also deutlich mehr Tempo beim Ausbau von Ladeinfrastruktur", so der Bundesverkehrsminister.

Deutschland soll zum globalen Leitmarkt für E-Mobilität werden, heißt es in dem 24-seitigen Papier. Deshalb findet sich in dem Dokument auch die Zahl von 1 Mio. öffentlich zugänglichen Ladepunkten wieder, die im Koalitionsvertrag als Ziel verankert wurde.

BDEW kritisiert Zielvorgabe für Zahl der öffentlichen Ladepunkte

Mitte Juni hatte sich allerdings der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zu Wort gemeldet und kritisiert, die Bundesregierung schieße mit der von ihr für notwendig erachteten Ladeinfrastruktur über das Ziel hinaus. Die Annahme, im Jahr 2030 würden 1 Mio. öffentliche Ladepunkte benötigt, gehe weit über den tatsächlichen Bedarf hinaus. Dies habe weitreichende Folgen für das Förderregime nach dem "Masterplan Ladeinfrastruktur" der Bundesregierung. Es drohe die Gefahr einer Übersteuerung durch staatliche Förderprogramme statt privatwirtschaftlicher Investitionen, mahnte der Verband.
 
Volker Wissing (FDP) zum vorgelegten Masterplan Ladeinfrastruktur II: "Damit schaffen wir es, dass die Menschen das E-Auto genauso gut laden, wie sie bislang tanken können."
Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr

Kurz danach hatte auch die Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers darauf hingewiesen, dass weniger als 1 Mio. Ladepunkte ausreichen, aber immerhin rund 520.000 notwendig seien, um die zur Erfüllung der Klimaziele notwendigen 15,8 Mio. E-Autos im Jahr 2030 adäquat versorgen zu können. Der gegenwärtige Ausbaupfad lasse jedoch lediglich 210.000 öffentliche Ladepunkte im Zieljahr realistisch erscheinen.

Im Masterplan ist die Rede von einer "flächendeckenden, bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur". Um diese zu gewährleisten, sind 62 neue regulatorische und investive Maßnahmen vorgesehen. Diese reichen von der Gründung einer interministeriellen Steuerungsgruppe, über ein neues Förderkonzept und die mögliche Bereitstellung von Flächen bis hin zur Berücksichtigung des Ladeinfrastrukturausbaus in der Roadmap Digitalisierung. Letztere soll 2023 vorliegen. Gleichzeitig soll die Attraktivität von Geschäftsmodellen rund um die Ladeinfrastruktur gesteigert werden, um mehr Investitionen der Privatwirtschaft mobilisieren zu können.

Diskussion mit "relevanten Akteuren" als nächster Schritt

Darüber hinaus verspricht das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), das maßgeblich an der Erstellung des Masterplans beteiligt war, an der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, der Digitalisierung des Ladeerlebnisses und an "vielen weiteren Herausforderungen“ werde "mit Hochdruck" gearbeitet.

Der als "1. Regierungsentwurf" bezeichnete Masterplan werde nun an "relevante Akteure" übermittelt, heißt es aus dem BMDV. Zum Empfängerkreis gehören dem Ministerium zufolge Länder, Kommunen, Verbände und Unternehmen der Privatwirtschaft. Mit ihnen sollen die Maßnahmen und nächsten Schritte diskutiert werden.

Der "Masterplan Ladeinfrastruktur II – 1. Regierungsentwurf" steht auf der Internetseite des Bundesverkehrsministeriums zum Download zur Verfügung.

Dienstag, 12.07.2022, 16:24 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Bundesregierung will bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge
Bundesregierung will bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur
Das Bundesverkehrsministerium hat den Masterplan Ladeinfrastruktur II vorgelegt und bekräftigt die Zielvorgabe von 1 Mio. öffentlich zugänglichen Ladepunkten.
Nach Einschätzung der Bundesregierung hat die E-Mobilität die Markteinführungsphase mittlerweile hinter sich gelassen und befindet sich nun in einem breiten und dynamischen Markthochlauf. Dies lasse sich an den aktuell mehr als 1,5 Mio. in Deutschland zugelassenen Elektro-Pkw und den stark steigenden Zulassungszahlen ablesen. Um die Voraussetzungen für die Entwicklung eines Massenmarkts zu schaffen, will die Bundesregierung zum einen "entscheidende neue Weichenstellungen" im Bereich der Ladeinfrastruktur vornehmen und die "optimale Integration der E-Mobilität in das Stromsystem" vorantreiben.

"Für uns ist der Masterplan Ladeinfrastruktur II ein Schlüsselelement für den weiteren Hochlauf der Elektromobilität", erklärt Volker Wissing (FDP). "Damit schaffen wir es, dass die Menschen das E-Auto genauso gut laden, wie sie bislang tanken können. Der Masterplan macht also deutlich mehr Tempo beim Ausbau von Ladeinfrastruktur", so der Bundesverkehrsminister.

Deutschland soll zum globalen Leitmarkt für E-Mobilität werden, heißt es in dem 24-seitigen Papier. Deshalb findet sich in dem Dokument auch die Zahl von 1 Mio. öffentlich zugänglichen Ladepunkten wieder, die im Koalitionsvertrag als Ziel verankert wurde.

BDEW kritisiert Zielvorgabe für Zahl der öffentlichen Ladepunkte

Mitte Juni hatte sich allerdings der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zu Wort gemeldet und kritisiert, die Bundesregierung schieße mit der von ihr für notwendig erachteten Ladeinfrastruktur über das Ziel hinaus. Die Annahme, im Jahr 2030 würden 1 Mio. öffentliche Ladepunkte benötigt, gehe weit über den tatsächlichen Bedarf hinaus. Dies habe weitreichende Folgen für das Förderregime nach dem "Masterplan Ladeinfrastruktur" der Bundesregierung. Es drohe die Gefahr einer Übersteuerung durch staatliche Förderprogramme statt privatwirtschaftlicher Investitionen, mahnte der Verband.
 
Volker Wissing (FDP) zum vorgelegten Masterplan Ladeinfrastruktur II: "Damit schaffen wir es, dass die Menschen das E-Auto genauso gut laden, wie sie bislang tanken können."
Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr

Kurz danach hatte auch die Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers darauf hingewiesen, dass weniger als 1 Mio. Ladepunkte ausreichen, aber immerhin rund 520.000 notwendig seien, um die zur Erfüllung der Klimaziele notwendigen 15,8 Mio. E-Autos im Jahr 2030 adäquat versorgen zu können. Der gegenwärtige Ausbaupfad lasse jedoch lediglich 210.000 öffentliche Ladepunkte im Zieljahr realistisch erscheinen.

Im Masterplan ist die Rede von einer "flächendeckenden, bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur". Um diese zu gewährleisten, sind 62 neue regulatorische und investive Maßnahmen vorgesehen. Diese reichen von der Gründung einer interministeriellen Steuerungsgruppe, über ein neues Förderkonzept und die mögliche Bereitstellung von Flächen bis hin zur Berücksichtigung des Ladeinfrastrukturausbaus in der Roadmap Digitalisierung. Letztere soll 2023 vorliegen. Gleichzeitig soll die Attraktivität von Geschäftsmodellen rund um die Ladeinfrastruktur gesteigert werden, um mehr Investitionen der Privatwirtschaft mobilisieren zu können.

Diskussion mit "relevanten Akteuren" als nächster Schritt

Darüber hinaus verspricht das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), das maßgeblich an der Erstellung des Masterplans beteiligt war, an der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, der Digitalisierung des Ladeerlebnisses und an "vielen weiteren Herausforderungen“ werde "mit Hochdruck" gearbeitet.

Der als "1. Regierungsentwurf" bezeichnete Masterplan werde nun an "relevante Akteure" übermittelt, heißt es aus dem BMDV. Zum Empfängerkreis gehören dem Ministerium zufolge Länder, Kommunen, Verbände und Unternehmen der Privatwirtschaft. Mit ihnen sollen die Maßnahmen und nächsten Schritte diskutiert werden.

Der "Masterplan Ladeinfrastruktur II – 1. Regierungsentwurf" steht auf der Internetseite des Bundesverkehrsministeriums zum Download zur Verfügung.

Dienstag, 12.07.2022, 16:24 Uhr
Fritz Wilhelm

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