E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Berlin plant bis 2030 Ladepunkte für 400.000 E-Autos
Quelle: Shutterstock / Smile Fight
Elektrofahrzeuge

Berlin plant bis 2030 Ladepunkte für 400.000 E-Autos

Berlin steht nicht schlecht da bei mit aktuell 25.000 Ladepunkten für 70.000 Elektrofahrzeuge in der Stadt. Dennoch sollen es bis 2030 deutlich mehr werden, so die Senatsstrategie.
Der Ladebedarf für Elektrofahrzeuge in Berlin wird bis zum Jahr 2030 um das Siebenfache im Vergleich zu heute ansteigen, von 300.000 kWh am Tag auf 2 Millionen kWh täglich. So prognostiziert es der Berliner Senat für dann 400.000 Elektroautos. Für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in der Stadt haben die Senatsverwaltungen für Wirtschaft und Energie sowie für Mobilität und Verkehr gemeinsam mit der Berliner Agentur für Elektromobilität (Emo) die Gesamtstrategie Ladeinfrastruktur 2030 für das Land Berlin erarbeitet.

Die Strategie wurde am 16. April 2024 vom Berliner Senat beschlossen und am 18. April vorgestellt. Allein seit dem vierten Quartal 2023 hätten sich die Ladevorgänge auf das Anderthalbfache bis heute gesteigert, unterstrich Emo-Leiter Gernot Lobenberg. Vor allem die von der Wirtschaft und von den Behörden zugelassenen Fahrzeuge spielten derzeit eine große Rolle bei der Umstellung auf Elektromobilität. „So sind heute in Berlin fast 60 Prozent aller elektrischen Pkw gewerblich zugelassen – Tendenz steigend, wie die Zulassungszahlen zeigen“, erläuterte er.

Daher brauche Berlin vor allem mehr Ladeinfrastruktur am Arbeitsplatz und zu Hause. Seine Agentur unterstütze die Berliner Wirtschaft und auch die Behörden rund um den Aufbau kostenfrei. Neben den nur privat zugänglichen Lademöglichkeiten soll auch im öffentlichen Raum mehr Platz geschaffen werden. Alle Ladestellen sollten in einer digitalen Karte erfasst und auch in der Nutzung dokumentiert werden, so Lobenberg. Elektromobilität ist Teil des Berliner Ziels, bis 2045 klimaneutral zu sein.

Partnerschaft zwischen der Stadt und Investoren

Berlin stelle privaten Investoren dafür Platz an den Straßen zur Verfügung, was gut angenommen werde, unterstrich Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU), Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt: „Ich freue mich besonders, dass damit nun zusammen mit dem öffentlichen Raum auch private und öffentlich zugängliche Flächen auf privatem Grund in ein Gesamtkonzept zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in Berlin eingebettet werden.“ Eine verlässliche Ladeinfrastruktur sei ein wichtiger Hebel für den Umstieg auf E-Mobilität, so die Senatorin.

Das Strategiepapier zeigt auf 40 Seiten den heutigen Stand des Ladeangebots in Berlin und die Ziele für das Jahr 2030 auf. 29 Maßnahmen wurden zur Zielerreichung festgelegt. Dabei unterscheidet die Strategie zwischen drei Raumtypen, in denen Laden stattfindet und sich von den Rahmenbedingungen her unterscheidet. So sollen öffentlich zugängliche Ladestellen auf Straßen oder Supermarktparkplätzen etwa ein Drittel ausmachen, während zwei Drittel der Ladevorgänge zu Hause oder auf dem Firmengelände stattfinden werden.
 
Bei der Vorstellung der Ladestrategie 2030 für Berlin (von links): Verkehrssenatorin Manja Schreiber, Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey und Emo-Chef Gernot Lobenberg
Quelle: E&M / Susanne Harmsen

1,4 Millionen Euro für landeseigene Ladestellen

Aktuell gibt es in Berlin rund 3.850 öffentlich zugängliche Ladepunkte, davon rund 2.400 im öffentlichen Straßenland und 1.450 auf privaten Flächen, wie Tankstellen. Um den steigenden Ladebedarf zu decken, wird nun eine Potenzialanalyse für Lademöglichkeiten auf Liegenschaften der Berliner Landesunternehmen und eine Umsetzungsstrategie für diese kommunalen Liegenschaften erarbeitet. Dafür stehen in diesem Jahr 1,4 Millionen Euro zur Verfügung, unterstrich Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD).

Ebenso soll die Flächensuche für Aufsteller von Ladepunkten durch digitale Planungsunterlagen erleichtert und beschleunigt werden. „Das hat uns im vergangenen Jahr geholfen, den Fortschritt beim Glasfaserausbau zu verdoppeln“, sagte Giffey. Für das private Laden über lange Standzeiten genüge eine normale Geschwindigkeit bei einer Leistung mit bis zu 22 kW Leistung. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe will dafür auch mit relevanten Akteuren wie der Wohnungswirtschaft und Arbeitgebern in Kontakt treten, kündigte Giffey an.
„Ziel ist, dass in der ganzen Stadt ausreichend und verlässlich Ladesäulen für E-Autos verfügbar sind“, so die Senatorin.

Die bisher verfügbaren 25.000 Ladepunkte in Berlin seien ein gemeinsamer Erfolg des Senats, unserer landeseigenen Betriebe, der Berliner Wirtschaft und auch vieler Privatpersonen, die auf ihren Grundstücken Ladesäulen zur teilöffentlichen Nutzung ermöglicht haben. Auch das Berliner Stromnetz werde seine Kapazität in den nächsten zehn Jahren verdoppeln müssen, um mit den Anforderungen Schritt zu halten. Dafür hatte das Land als Eigentümer eine Kapitalerhöhung auf 300 Millionen Euro zugesagt.

Die Gesamtstrategie zur Berliner Ladeinfrastruktur bis 2030 steht im Internet bereit.

Freitag, 19.04.2024, 16:19 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Berlin plant bis 2030 Ladepunkte für 400.000 E-Autos
Quelle: Shutterstock / Smile Fight
Elektrofahrzeuge
Berlin plant bis 2030 Ladepunkte für 400.000 E-Autos
Berlin steht nicht schlecht da bei mit aktuell 25.000 Ladepunkten für 70.000 Elektrofahrzeuge in der Stadt. Dennoch sollen es bis 2030 deutlich mehr werden, so die Senatsstrategie.
Der Ladebedarf für Elektrofahrzeuge in Berlin wird bis zum Jahr 2030 um das Siebenfache im Vergleich zu heute ansteigen, von 300.000 kWh am Tag auf 2 Millionen kWh täglich. So prognostiziert es der Berliner Senat für dann 400.000 Elektroautos. Für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in der Stadt haben die Senatsverwaltungen für Wirtschaft und Energie sowie für Mobilität und Verkehr gemeinsam mit der Berliner Agentur für Elektromobilität (Emo) die Gesamtstrategie Ladeinfrastruktur 2030 für das Land Berlin erarbeitet.

Die Strategie wurde am 16. April 2024 vom Berliner Senat beschlossen und am 18. April vorgestellt. Allein seit dem vierten Quartal 2023 hätten sich die Ladevorgänge auf das Anderthalbfache bis heute gesteigert, unterstrich Emo-Leiter Gernot Lobenberg. Vor allem die von der Wirtschaft und von den Behörden zugelassenen Fahrzeuge spielten derzeit eine große Rolle bei der Umstellung auf Elektromobilität. „So sind heute in Berlin fast 60 Prozent aller elektrischen Pkw gewerblich zugelassen – Tendenz steigend, wie die Zulassungszahlen zeigen“, erläuterte er.

Daher brauche Berlin vor allem mehr Ladeinfrastruktur am Arbeitsplatz und zu Hause. Seine Agentur unterstütze die Berliner Wirtschaft und auch die Behörden rund um den Aufbau kostenfrei. Neben den nur privat zugänglichen Lademöglichkeiten soll auch im öffentlichen Raum mehr Platz geschaffen werden. Alle Ladestellen sollten in einer digitalen Karte erfasst und auch in der Nutzung dokumentiert werden, so Lobenberg. Elektromobilität ist Teil des Berliner Ziels, bis 2045 klimaneutral zu sein.

Partnerschaft zwischen der Stadt und Investoren

Berlin stelle privaten Investoren dafür Platz an den Straßen zur Verfügung, was gut angenommen werde, unterstrich Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU), Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt: „Ich freue mich besonders, dass damit nun zusammen mit dem öffentlichen Raum auch private und öffentlich zugängliche Flächen auf privatem Grund in ein Gesamtkonzept zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in Berlin eingebettet werden.“ Eine verlässliche Ladeinfrastruktur sei ein wichtiger Hebel für den Umstieg auf E-Mobilität, so die Senatorin.

Das Strategiepapier zeigt auf 40 Seiten den heutigen Stand des Ladeangebots in Berlin und die Ziele für das Jahr 2030 auf. 29 Maßnahmen wurden zur Zielerreichung festgelegt. Dabei unterscheidet die Strategie zwischen drei Raumtypen, in denen Laden stattfindet und sich von den Rahmenbedingungen her unterscheidet. So sollen öffentlich zugängliche Ladestellen auf Straßen oder Supermarktparkplätzen etwa ein Drittel ausmachen, während zwei Drittel der Ladevorgänge zu Hause oder auf dem Firmengelände stattfinden werden.
 
Bei der Vorstellung der Ladestrategie 2030 für Berlin (von links): Verkehrssenatorin Manja Schreiber, Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey und Emo-Chef Gernot Lobenberg
Quelle: E&M / Susanne Harmsen

1,4 Millionen Euro für landeseigene Ladestellen

Aktuell gibt es in Berlin rund 3.850 öffentlich zugängliche Ladepunkte, davon rund 2.400 im öffentlichen Straßenland und 1.450 auf privaten Flächen, wie Tankstellen. Um den steigenden Ladebedarf zu decken, wird nun eine Potenzialanalyse für Lademöglichkeiten auf Liegenschaften der Berliner Landesunternehmen und eine Umsetzungsstrategie für diese kommunalen Liegenschaften erarbeitet. Dafür stehen in diesem Jahr 1,4 Millionen Euro zur Verfügung, unterstrich Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD).

Ebenso soll die Flächensuche für Aufsteller von Ladepunkten durch digitale Planungsunterlagen erleichtert und beschleunigt werden. „Das hat uns im vergangenen Jahr geholfen, den Fortschritt beim Glasfaserausbau zu verdoppeln“, sagte Giffey. Für das private Laden über lange Standzeiten genüge eine normale Geschwindigkeit bei einer Leistung mit bis zu 22 kW Leistung. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe will dafür auch mit relevanten Akteuren wie der Wohnungswirtschaft und Arbeitgebern in Kontakt treten, kündigte Giffey an.
„Ziel ist, dass in der ganzen Stadt ausreichend und verlässlich Ladesäulen für E-Autos verfügbar sind“, so die Senatorin.

Die bisher verfügbaren 25.000 Ladepunkte in Berlin seien ein gemeinsamer Erfolg des Senats, unserer landeseigenen Betriebe, der Berliner Wirtschaft und auch vieler Privatpersonen, die auf ihren Grundstücken Ladesäulen zur teilöffentlichen Nutzung ermöglicht haben. Auch das Berliner Stromnetz werde seine Kapazität in den nächsten zehn Jahren verdoppeln müssen, um mit den Anforderungen Schritt zu halten. Dafür hatte das Land als Eigentümer eine Kapitalerhöhung auf 300 Millionen Euro zugesagt.

Die Gesamtstrategie zur Berliner Ladeinfrastruktur bis 2030 steht im Internet bereit.

Freitag, 19.04.2024, 16:19 Uhr
Susanne Harmsen

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.