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Energie & Management > Erdgas - Auslastung der LNG-Terminals rückläufig
LNG-Cargo Ish erreicht Brunsbüttel mit Regasifizierungseinheit "Höegh Gannet". Quelle: RWE
Erdgas

Auslastung der LNG-Terminals rückläufig

Die Auslastung der LNG-Importterminals ist in den meisten europäischen Ländern im zweiten Quartal, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, gesunken.
Wie das Beratungsunternehmen Team Consult mit Sitz in Berlin mitteilt, war der Rückwärtstrend beim Import von Flüssigerdgas in den weiter westlich gelegenen Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Belgien oder Spanien stärker ausgeprägt als in Deutschland oder Italien. Die Auslastung der LNG-Terminals ging sowohl in Süd- als auch in Nordeuropa zurück, was auf die hohen Speicherfüllstände von rund 80 Prozent zurückzuführen ist.

Nichtsdestoweniger sind die europäischen LNG-Importe in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Den Großteil dieses Wachstums machten nach Erkenntnissen von Team Consult Käufe im LNG-Spothandel aus. Die Importe unter Langfristverträgen haben dagegen unterproportional zugenommen.

Das hat mehrere Gründe. Neue Langfristverträge für die Lieferung von LNG haben (weltweit) überwiegend eine Indexierung an Rohöl-Preise (Brent) oder den US-amerikanischen Handelsmarkt (Henry Hub). Europäische Importeure benötigen jedoch eine Bepreisung auf Basis europäischer Hubs für eine feste Abnahmeverpflichtung und schließen daher, so Team Consult, eher flexible Verträge ohne feste Liefer- und Abnahmepflicht ab.

LNG-Produzenten wiederum gehen keine festen Lieferverpflichtungen mit europäischen Kunden ein, weil sie sich die Option offen halten wollen, ihr Produkt kurzfristig in andere Märkte umzuleiten, wo sie höhere Preise erzielen können. Das führt dazu, dass für den LNG-Import nach Europa hauptsächlich Flex-Verträge ohne fest Liefer- oder Abnahmepflicht geschlossen werden.

Der Boom beim LNG hatte nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine 2022 begonnen, als Russland die Gaslieferungen per Pipeline zum Teil einstellte. In Deutschland versiegte die Zufuhr über Nordstream 1 Ende August vollständig. Daraufhin wurden schwimmende LNG-Terminals und die dazugehörige Infrastruktur aus dem Boden gestampft und noch im Winter in Betrieb genommen.

Dienstag, 16.07.2024, 13:53 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Erdgas - Auslastung der LNG-Terminals rückläufig
LNG-Cargo Ish erreicht Brunsbüttel mit Regasifizierungseinheit "Höegh Gannet". Quelle: RWE
Erdgas
Auslastung der LNG-Terminals rückläufig
Die Auslastung der LNG-Importterminals ist in den meisten europäischen Ländern im zweiten Quartal, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, gesunken.
Wie das Beratungsunternehmen Team Consult mit Sitz in Berlin mitteilt, war der Rückwärtstrend beim Import von Flüssigerdgas in den weiter westlich gelegenen Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Belgien oder Spanien stärker ausgeprägt als in Deutschland oder Italien. Die Auslastung der LNG-Terminals ging sowohl in Süd- als auch in Nordeuropa zurück, was auf die hohen Speicherfüllstände von rund 80 Prozent zurückzuführen ist.

Nichtsdestoweniger sind die europäischen LNG-Importe in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Den Großteil dieses Wachstums machten nach Erkenntnissen von Team Consult Käufe im LNG-Spothandel aus. Die Importe unter Langfristverträgen haben dagegen unterproportional zugenommen.

Das hat mehrere Gründe. Neue Langfristverträge für die Lieferung von LNG haben (weltweit) überwiegend eine Indexierung an Rohöl-Preise (Brent) oder den US-amerikanischen Handelsmarkt (Henry Hub). Europäische Importeure benötigen jedoch eine Bepreisung auf Basis europäischer Hubs für eine feste Abnahmeverpflichtung und schließen daher, so Team Consult, eher flexible Verträge ohne feste Liefer- und Abnahmepflicht ab.

LNG-Produzenten wiederum gehen keine festen Lieferverpflichtungen mit europäischen Kunden ein, weil sie sich die Option offen halten wollen, ihr Produkt kurzfristig in andere Märkte umzuleiten, wo sie höhere Preise erzielen können. Das führt dazu, dass für den LNG-Import nach Europa hauptsächlich Flex-Verträge ohne fest Liefer- oder Abnahmepflicht geschlossen werden.

Der Boom beim LNG hatte nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine 2022 begonnen, als Russland die Gaslieferungen per Pipeline zum Teil einstellte. In Deutschland versiegte die Zufuhr über Nordstream 1 Ende August vollständig. Daraufhin wurden schwimmende LNG-Terminals und die dazugehörige Infrastruktur aus dem Boden gestampft und noch im Winter in Betrieb genommen.

Dienstag, 16.07.2024, 13:53 Uhr
Günter Drewnitzky

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