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Die Gasnetzbetreiber erwarten im nahenden Winter keine Engpässe bei der Gasversorgung. Dies geht aus dem Ausblick des Verbandes Europäischer Fernleitungsnetzbetreiber Entso-G hervor.
Der hohe Füllstand der Gasspeicher (94 Prozent zum 1. Oktober) sei mit dem des Vorjahres vergleichbar und auf drei Ursachen zurückzuführen, wie Entso-G mitteilt: den hohen Füllstand der Speicher am Ende der letzten Heizperiode (59 Prozent), einen geringen Gasverbrauch und die von den EU-Staaten ergriffenen Sparmaßnahmen.
Mit Lieferbeschränkungen rechnen die Ãœbertragungsnetzbetreiber nur für den Fall eines frühen oder heftigen Wintereinbruchs. Einzelne Länder hätten für diesen Fall „strategische Reserven“ angelegt. Lieferungen aus Norwegen und Flüssiggas aus verschiedenen Ländern sind gegenwärtig die wichtigsten Stützen der europäischen Gasversorgung.
Entso-G hat auch den Fall untersucht, dass in einem besonders kalten Winter die russischen Lieferungen ausfallen und weniger LNG verfügbar ist. In diesem Fall müsste der Verbrauch um 15 Prozent gedrosselt werden, um im nächsten Frühjahr noch genug Gas in den Speichern zu haben.
Um auch in die Wintersaison 2025/26 mit angemessenen Lagerbeständen zu gehen, müssten die Speicher im kommenden Frühjahr Füllstände zwischen 30 und 40 Prozent aufweisen. Zusätzliche Flexibilität könnte sich die EU dadurch verschaffen, dass sie auch Speicher in der Ukraine nutze. Die Analyse zeige, so Entso-G-Direktor Piotr Kus, dass die Bemühungen der Mitgliedsstaaten, die Speicher über den Sommer zu füllen, Wirkung zeigten. Über die Möglichkeit, mehr Gas zu speichern, sollte jedoch weiter nachgedacht werden.
Donnerstag, 17.10.2024, 13:21 Uhr
Tom Weingärtner
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