Die Europäische Union hat ihr in der EU-Solarstrategie 2022 festgelegtes Ziel von 400.000 MW installierter Solarleistung bis 2025 erreicht. Nach Angaben von Solar Power Europe lag die gesamte installierte Leistung Ende 2025 bei rund 406.000 MW. Gleichzeitig habe sich der Solarmarkt in der EU erstmals seit 2016 rückläufig entwickelt, konstatiert der europäische Branchenverband der Solarindustrie aus Brüssel.
Im Jahr 2025 installierten die Mitgliedstaaten laut Solar Power Europe insgesamt 65.100 MW neue Solar-PV-Leistung. Das entspricht einem Rückgang von 0,7 Prozent gegenüber 2024. Damit ende eine Phase kontinuierlichen Wachstums, die seit 2016 anhielt. Der Verband rechnet damit, dass sich die Abschwächung in den Jahren 2026 und 2027 fortsetzt. Erst gegen Ende des Jahrzehnts dürfte der Markt wieder das Niveau von 2025 erreichen.
Warnung vor Zielverfehlung
Trotz des erreichten Zwischenziels sieht der Verband deshalb das langfristige Ausbauziel der EU in Gefahr. Die Europäische Union strebt bis 2030 eine installierte Solarleistung von 750.000 MW an. Im wahrscheinlichsten Szenario des Marktausblicks prognostiziert der Verband jedoch lediglich 718.000 MW bis zum Ende des Jahrzehnts. Damit würde das Ziel deutlich verfehlt. Im Niedrigszenario geht Solar Power Europe sogar nur von 664.000 MW aus.
Als einen zentralen Grund für die Marktschwäche nennt der Verband den deutlichen Rückgang im Segment der privaten Dachanlagen. Während dieses Segment im Jahr 2023 noch 28 Prozent der neu installierten Leistung ausmachte, lag sein Anteil 2025 nur noch bei 14 Prozent. Laut Solar Power Europe wirkt sich hier insbesondere das Auslaufen nationaler Förderprogramme aus, obwohl Verbraucher weiterhin mit hohen Preisen für Gas und Strom konfrontiert sind.
Solarparks im Kommen
Der Ausbau großer Solarparks entwickelte sich dagegen weiterhin positiv. Anlagen im Versorgungsmaßstab stellten 2025 mehr als die Hälfte der neu installierten Kapazität. Dieses Wachstum reichte nach Einschätzung des Verbandes jedoch nicht aus, um den Einbruch im privaten Bereich zu kompensieren. Gleichzeitig verschärfen sich auch für große Projekte die Rahmenbedingungen. Solar Power Europe verweist auf zunehmende Netzengpässe, Abregelungen, sinkende Einspeiseerlöse sowie ungelöste Fragen bei Flexibilität und Speicherung.
Hinzu kommen weiterhin langwierige Genehmigungsverfahren in vielen Mitgliedstaaten. Laut dem Verband bremsen diese strukturellen Hindernisse den Markthochlauf stärker als eine bloße Marktkorrektur nach den Jahren der Energiekrise. Infolge der Entwicklung hat Solar Power Europe seine Prognosen deutlich nach unten angepasst. Innerhalb eines Jahres senkte der Verband das mittlere Szenario für 2030 um 12 Prozent, was einer Reduktion von fast 100.000 MW gegenüber früheren Erwartungen entspricht.
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| Entwicklung der Solarinstallationen in der EU seit 2026 (Für Vollbild auf die Grafik klicken) Quelle: Solar Power Europe |
Alle EU-Staaten gefordert
Der Bericht weist zudem auf eine anhaltend hohe Marktkonzentration hin. Rund 80 Prozent der neu installierten Leistung zwischen 2026 und 2030 dürften aus nur zehn Mitgliedstaaten stammen. Zwar gewinnen Länder wie Rumänien, Portugal und Griechenland an Bedeutung, dennoch kommt fast die Hälfte des Zubaus weiterhin aus den drei führenden Solarmärkten der EU. Nach Einschätzung von Solar Power Europe unterstreicht dies den Bedarf an breiterer Beteiligung, um die EU-weiten Ziele zu erreichen.
Auch der Blick auf die nationalen Energie- und Klimapläne zeigt laut dem Verband eine Lücke zwischen Anspruch und Realität. Die aktualisierten Pläne sehen bis 2030 zusammen 701.000 MW Solarleistung vor und liegen damit unter dem EU-Ziel. Der Verband erwartet, dass etwa ein Viertel der Mitgliedstaaten unter den aktuellen Markt- und Politikbedingungen ihre eigenen Ziele verfehlen wird.
Politisches Umsteuern erforderlich
Um den Ausbau wieder zu beschleunigen, fordert Solar Power Europe ein politisches Umsteuern. Der Verband spricht sich für eine EU-weite Flexibilitätsstrategie aus, die den schnellen Ausbau von Batteriespeichern, Nachfragesteuerung sowie die Digitalisierung und den Ausbau der Netze vorantreibt. Ohne diese Maßnahmen drohten negative Strompreise, häufigere Abregelungen und ein sinkendes Investorenvertrauen, so die Einschätzung des Verbandes.
Der aktuelle Marktausblick soll ein Warnsignal für die europäische Energiepolitik sein. Solarenergie sei zentral für Energiesicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und die Erreichung der Klimaziele. Laut dem Verband könne die EU den negativen Trend noch umkehren, wenn politische Entscheidungen schneller und koordinierter umgesetzt werden.
Der Bericht zur Entwicklung des EU-Solarmarkts steht online in englischer Sprache bereit.
Die Europäische Union hat ihr in der EU-Solarstrategie 2022 festgelegtes Ziel von 400.000 MW installierter Solarleistung bis 2025 erreicht. Nach Angaben von Solar Power Europe lag die gesamte installierte Leistung Ende 2025 bei rund 406.000 MW. Gleichzeitig habe sich der Solarmarkt in der EU erstmals seit 2016 rückläufig entwickelt, konstatiert der europäische Branchenverband der Solarindustrie aus Brüssel.
Im Jahr 2025 installierten die Mitgliedstaaten laut Solar Power Europe insgesamt 65.100 MW neue Solar-PV-Leistung. Das entspricht einem Rückgang von 0,7 Prozent gegenüber 2024. Damit ende eine Phase kontinuierlichen Wachstums, die seit 2016 anhielt. Der Verband rechnet damit, dass sich die Abschwächung in den Jahren 2026 und 2027 fortsetzt. Erst gegen Ende des Jahrzehnts dürfte der Markt wieder das Niveau von 2025 erreichen.
Warnung vor Zielverfehlung
Trotz des erreichten Zwischenziels sieht der Verband deshalb das langfristige Ausbauziel der EU in Gefahr. Die Europäische Union strebt bis 2030 eine installierte Solarleistung von 750.000 MW an. Im wahrscheinlichsten Szenario des Marktausblicks prognostiziert der Verband jedoch lediglich 718.000 MW bis zum Ende des Jahrzehnts. Damit würde das Ziel deutlich verfehlt. Im Niedrigszenario geht Solar Power Europe sogar nur von 664.000 MW aus.
Als einen zentralen Grund für die Marktschwäche nennt der Verband den deutlichen Rückgang im Segment der privaten Dachanlagen. Während dieses Segment im Jahr 2023 noch 28 Prozent der neu installierten Leistung ausmachte, lag sein Anteil 2025 nur noch bei 14 Prozent. Laut Solar Power Europe wirkt sich hier insbesondere das Auslaufen nationaler Förderprogramme aus, obwohl Verbraucher weiterhin mit hohen Preisen für Gas und Strom konfrontiert sind.
Solarparks im Kommen
Der Ausbau großer Solarparks entwickelte sich dagegen weiterhin positiv. Anlagen im Versorgungsmaßstab stellten 2025 mehr als die Hälfte der neu installierten Kapazität. Dieses Wachstum reichte nach Einschätzung des Verbandes jedoch nicht aus, um den Einbruch im privaten Bereich zu kompensieren. Gleichzeitig verschärfen sich auch für große Projekte die Rahmenbedingungen. Solar Power Europe verweist auf zunehmende Netzengpässe, Abregelungen, sinkende Einspeiseerlöse sowie ungelöste Fragen bei Flexibilität und Speicherung.
Hinzu kommen weiterhin langwierige Genehmigungsverfahren in vielen Mitgliedstaaten. Laut dem Verband bremsen diese strukturellen Hindernisse den Markthochlauf stärker als eine bloße Marktkorrektur nach den Jahren der Energiekrise. Infolge der Entwicklung hat Solar Power Europe seine Prognosen deutlich nach unten angepasst. Innerhalb eines Jahres senkte der Verband das mittlere Szenario für 2030 um 12 Prozent, was einer Reduktion von fast 100.000 MW gegenüber früheren Erwartungen entspricht.
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| Entwicklung der Solarinstallationen in der EU seit 2026 (Für Vollbild auf die Grafik klicken) Quelle: Solar Power Europe |
Alle EU-Staaten gefordert
Der Bericht weist zudem auf eine anhaltend hohe Marktkonzentration hin. Rund 80 Prozent der neu installierten Leistung zwischen 2026 und 2030 dürften aus nur zehn Mitgliedstaaten stammen. Zwar gewinnen Länder wie Rumänien, Portugal und Griechenland an Bedeutung, dennoch kommt fast die Hälfte des Zubaus weiterhin aus den drei führenden Solarmärkten der EU. Nach Einschätzung von Solar Power Europe unterstreicht dies den Bedarf an breiterer Beteiligung, um die EU-weiten Ziele zu erreichen.
Auch der Blick auf die nationalen Energie- und Klimapläne zeigt laut dem Verband eine Lücke zwischen Anspruch und Realität. Die aktualisierten Pläne sehen bis 2030 zusammen 701.000 MW Solarleistung vor und liegen damit unter dem EU-Ziel. Der Verband erwartet, dass etwa ein Viertel der Mitgliedstaaten unter den aktuellen Markt- und Politikbedingungen ihre eigenen Ziele verfehlen wird.
Politisches Umsteuern erforderlich
Um den Ausbau wieder zu beschleunigen, fordert Solar Power Europe ein politisches Umsteuern. Der Verband spricht sich für eine EU-weite Flexibilitätsstrategie aus, die den schnellen Ausbau von Batteriespeichern, Nachfragesteuerung sowie die Digitalisierung und den Ausbau der Netze vorantreibt. Ohne diese Maßnahmen drohten negative Strompreise, häufigere Abregelungen und ein sinkendes Investorenvertrauen, so die Einschätzung des Verbandes.
Der aktuelle Marktausblick soll ein Warnsignal für die europäische Energiepolitik sein. Solarenergie sei zentral für Energiesicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und die Erreichung der Klimaziele. Laut dem Verband könne die EU den negativen Trend noch umkehren, wenn politische Entscheidungen schneller und koordinierter umgesetzt werden.
Der Bericht zur Entwicklung des EU-Solarmarkts steht online in englischer Sprache bereit.