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Energie & Management > Wärme - Neustrelitz will vier Mal größeres Fernwärmenetz
Quelle: Pixabay / ri
Wärme

Neustrelitz will vier Mal größeres Fernwärmenetz

Die Stadtwerke Neustrelitz erweitern sukzessive ihr Fernwärmenetz. Im Endausbaustadium könnten die Leitungen mit 140 Kilometern Länge mehr als vier Mal so groß ausfallen wie heute.
Mit einer Fernwärmekampagne hat die Stadtwerke Neustrelitz GmbH am 13. November den Startschuss für den Ausbau ihres Leitungsnetzes gegeben. Zum Ziel der mecklenburgischen Kommune, bis 2045 klimaneutral zu werden, soll auch die vom Versorger umzusetzende Wärmewende beitragen.

Aus 30 Kilometern Wärmenetz sollen im Endausbau etwa 140 Kilometer werden, wie Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Schmetzke zum Kampagnenstart mitteilte. Die Kosten allein dafür würden im „hohen zweistelligen Millionenbereich“ liegen. Für diese Investitionen erwarten die Verantwortlichen auch Fördermittel von Land und Bund.

Interessierte Bürger können sich ab sofort für den Anschluss ans Wärmenetz registrieren. Dazu abgehaltene Bürgerversammlungen dienten auch dem Zweck, der Öffentlichkeit die Sorge vor unbezahlbaren Heizungsumstellungen zu nehmen, sagte eine Sprecherin der Stadtwerke auf Anfrage unserer Redaktion.

Transformationsplan sucht nach weiteren Heizquellen

Die Wärmeplanung erhält bis Februar 2024 genauere Konturen. Dann soll ein Transformationsplan vorliegen, den aktuell mehrere parallel laufende Studien vorbereiten. Das Wärmeplanungsgesetz aus dem Hause von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) verlangt von Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohnern, ihre Wärmepläne bis spätestens zum 30. Juni 2028 vorzulegen. Neustrelitz verfügt bereits über eine weitgehend umweltfreundliche Wärmeversorgung, seit 2006 ein mit Holzhackschnitzeln betriebenes Biomasseheizkraftwerk in Betrieb ging. 70 Prozent der von den Stadtwerken gestellten Wärme ist seither klimafreundlich.

Gleichwohl setzt die Kommune auf weitere Alternativen, um die Klimaziele zu erreichen und auch andere Energiequellen als Holz einzusetzen. In der Prüfung seien Großwärmepumpen, neue Energiesysteme, Tiefengeothermie und Wasserstoff, so die Sprecherin. Auch eine Erweiterung des Heizkraftwerks, das 45 Millionen kWh Strom und 63 Millionen kWh Wärme pro Jahr erzeugt, sei denkbar.

Die Residenzstadt zwischen den Seenplatten, die auch über zahlreiche Solarkraftwerke und eine Biogasanlage verfügt, versteht sich als Bioenergiekommune. Diese Auszeichnung erhielt Neustrelitz 2016 durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. In der 21.000-Einwohner-Stadt hat auch das Landeszentrum für Erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern (Leea) seinen Sitz. In der Nachbarschaft dieser Einrichtung plant die Kommune ein „grünes Gewerbegebiet“, zu dessen Stromversorgung auch noch zu errichtende Windkraftanlagen beitragen sollen, so die Stadtwerke-Sprecherin.

Die Stadtwerke Neustrelitz versorgen die Kommune mit Wärme, Strom und Wasser und sind dabei auch die Netzbetreiber. Das darüber hinaus errichtete Glasfasernetz versorgt die drei Landkreise Rostock, Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald. Hier agieren die Stadtwerke als Betriebsführer im Verbund der Landwerke Breitband GmbH.

Mittwoch, 15.11.2023, 09:25 Uhr
Volker Stephan
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Neustrelitz will vier Mal größeres Fernwärmenetz
Die Stadtwerke Neustrelitz erweitern sukzessive ihr Fernwärmenetz. Im Endausbaustadium könnten die Leitungen mit 140 Kilometern Länge mehr als vier Mal so groß ausfallen wie heute.
Mit einer Fernwärmekampagne hat die Stadtwerke Neustrelitz GmbH am 13. November den Startschuss für den Ausbau ihres Leitungsnetzes gegeben. Zum Ziel der mecklenburgischen Kommune, bis 2045 klimaneutral zu werden, soll auch die vom Versorger umzusetzende Wärmewende beitragen.

Aus 30 Kilometern Wärmenetz sollen im Endausbau etwa 140 Kilometer werden, wie Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Schmetzke zum Kampagnenstart mitteilte. Die Kosten allein dafür würden im „hohen zweistelligen Millionenbereich“ liegen. Für diese Investitionen erwarten die Verantwortlichen auch Fördermittel von Land und Bund.

Interessierte Bürger können sich ab sofort für den Anschluss ans Wärmenetz registrieren. Dazu abgehaltene Bürgerversammlungen dienten auch dem Zweck, der Öffentlichkeit die Sorge vor unbezahlbaren Heizungsumstellungen zu nehmen, sagte eine Sprecherin der Stadtwerke auf Anfrage unserer Redaktion.

Transformationsplan sucht nach weiteren Heizquellen

Die Wärmeplanung erhält bis Februar 2024 genauere Konturen. Dann soll ein Transformationsplan vorliegen, den aktuell mehrere parallel laufende Studien vorbereiten. Das Wärmeplanungsgesetz aus dem Hause von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) verlangt von Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohnern, ihre Wärmepläne bis spätestens zum 30. Juni 2028 vorzulegen. Neustrelitz verfügt bereits über eine weitgehend umweltfreundliche Wärmeversorgung, seit 2006 ein mit Holzhackschnitzeln betriebenes Biomasseheizkraftwerk in Betrieb ging. 70 Prozent der von den Stadtwerken gestellten Wärme ist seither klimafreundlich.

Gleichwohl setzt die Kommune auf weitere Alternativen, um die Klimaziele zu erreichen und auch andere Energiequellen als Holz einzusetzen. In der Prüfung seien Großwärmepumpen, neue Energiesysteme, Tiefengeothermie und Wasserstoff, so die Sprecherin. Auch eine Erweiterung des Heizkraftwerks, das 45 Millionen kWh Strom und 63 Millionen kWh Wärme pro Jahr erzeugt, sei denkbar.

Die Residenzstadt zwischen den Seenplatten, die auch über zahlreiche Solarkraftwerke und eine Biogasanlage verfügt, versteht sich als Bioenergiekommune. Diese Auszeichnung erhielt Neustrelitz 2016 durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. In der 21.000-Einwohner-Stadt hat auch das Landeszentrum für Erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern (Leea) seinen Sitz. In der Nachbarschaft dieser Einrichtung plant die Kommune ein „grünes Gewerbegebiet“, zu dessen Stromversorgung auch noch zu errichtende Windkraftanlagen beitragen sollen, so die Stadtwerke-Sprecherin.

Die Stadtwerke Neustrelitz versorgen die Kommune mit Wärme, Strom und Wasser und sind dabei auch die Netzbetreiber. Das darüber hinaus errichtete Glasfasernetz versorgt die drei Landkreise Rostock, Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald. Hier agieren die Stadtwerke als Betriebsführer im Verbund der Landwerke Breitband GmbH.

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