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Der Edna-Bundesverband hat die Projektgruppe „API-Webdienste“ gegründet. Der Verband will damit Branchenkompetenz für API-basierte Marktkommunikation bündeln.
Die Bundesnetzagentur plant, API-Webdienste künftig nicht nur für neue, sondern auch für bestehende Prozesse verbindlich einzusetzen, teilte der Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation (Edna) am 24. Oktober mit. Auch die Bundesnetzagentur informierte darüber. Damit sollen unter anderem Schnittstellenbeschreibungen zentral bereitgestellt und ihre Nutzung einheitlich geregelt werden. Ziel ist eine koordinierte Weiterentwicklung der digitalen Kommunikationsprozesse zwischen den Marktpartnern.
Die Bundesnetzagentur schreibt auf ihrer Webseite dazu, dass sich
energiewirtschaftliche Geschäftsprozesse immer schneller als bisher verändern, was sich auch auf die elektronische Marktkommunikation auswirke. „Die Einführung und Nutzung zahlreicher API-Webdienste in der Marktkommunikation“ erforderten jedoch eine zentrale Bereitstellung der Schnittstellenbeschreibungen und ein Regelwerk zur Nutzung und Veröffentlichung derselben, so die Behörde. Daher nun die Festlegung der Beschlusskammer 6 der Bundesnetzagentur, API-Webdienste einzusetzen.
API-Webdienste (Übertragungsweg) sind − sehr einfach ausgdrückt − digitale Schnittstellen, über die IT-Systeme automatisch und in Echtzeit miteinander Daten austauschen können. Mit dem geplanten „MaBiS-Hub“ sollen solche API-Webdienste erstmals zudem in Massenprozessen eingesetzt werden. „Grund genug, dass wir uns hier als Edna aktiv einbringen“, teilten dazu Thomas Elbe und Christian Berg von der Kraftwerk Software Gruppe mit. Sie sind die Vorsitzenden der neuen Projektgruppe API-Webdienste.
Projektgruppe als Ansprechpartner für BundesnetzagenturHintergrund ist die geplante Einführung eines „MaBiS-Hub“. Damit will die Bundesnetzagentur die Prozesse der Bilanzkreisabrechnung neu ordnen und effizienter machen. Das Festlegungsverfahren für die „Marktregeln für die Durchführung der Bilanzkreisabrechnung Strom (MaBis)“ läuft seit Herbst 2024 (wir bericheteten).
Der MaBiS-Hub soll einheitlich von den ÜNB als Betreiber aufgebaut und verwaltet werden. Der MaBiS Hub soll künftig zentrale Aufgaben bei der Messwertverarbeitung sowie bei der Aggregation der Zeitreihen übernehmen. Dazu gehört auch ein einheitliches System an Datenformaten und IT-Standards.
Edna versteht sich als zentraler Ansprechpartner für die Bundesnetzagentur, da in der Projektgruppe die Mehrheit der IT-Lieferanten der Energiewirtschaft vertreten ist. „Zudem hat sich die Zusammenarbeit der beteiligten Spezialisten bereits bei der Einführung der AS4-Kommunikation und des 24-Stunden-Lieferantenwechsels bewährt“, so
die Vorsitzenden in der Mitteilung von Edna. Die Projektgruppe umfasse bereits 64 Teilnehmer aus 25 Unternehmen.
Grundlage für die Arbeit der neuen Projektgruppe ist die
Mitteilung Nr. 53 der BK 6 der Bundesnetzagentur zu den Datenformaten zur Abwicklung der Marktkommunikation und zur Ausgestaltung zukünftiger API-Webdienste. Konkret geht es dabei um Anfragen, den Versand, Reklamationen und Stornierungen von Messwerten, die Anfragen zur Kündigung der Netznutzung oder die Übermittlung eines Kommunikationsdatenblattes eines Lieferanten.
Freitag, 24.10.2025, 16:43 Uhr
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