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Energie & Management > Wasserstoff - Europäische Armeen sollen mit E-Fuel-Ausrüstung kämpfen
Quelle: Fotolia
Wasserstoff

Europäische Armeen sollen mit E-Fuel-Ausrüstung kämpfen

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat ein neues Konzept vorgestellt, das die eigenständige Synthetisierung von E-Fuels durch europäische Armeen vorsieht.
Ziel des von Rheinmetall entwickelten Projekts „Giga PtX“ ist ein europaweites Netzwerk von mehreren Hundert modularer E-Fuel-Produktionsanlagen, das gemeinsam mit Partnerunternehmen aufgebaut werden soll. Damit sollen europäische Streitkräfte in die Lage versetzt werden, benötigten Kraftstoff dezentral und unabhängig von globalen Lieferketten fossiler Energieträger selbst zu produzieren. Neben der Energieautarkie und einer größeren Resilienz der Streitkräfte werde damit zugleich ein Beitrag zur Stabilität der kritischen Energieinfrastruktur geleistet, heißt es in einer Mitteilung von Rheinmetall.

„Kriegstüchtigkeit erfordert eine resiliente Energieinfrastruktur. Die Aufrechterhaltung von Lieferketten für fossilen Kraftstoff wird für die europäischen Staaten im Verteidigungsfall herausfordernd sein. Mit den Giga-PtX-Anlagen setzen Rheinmetall und seine Partner ein starkes Signal für die industrielle Transformation, den Klimaschutz sowie die sicherheitspolitische Resilienz Europas“, erklärte Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG. Erste Anlagen könnten kurzfristig realisiert werden, sobald der politische und regulatorische Rahmenbedingungen festgelegt ist. 

Zu einer umgehenden Bereitstellung der Anlagentechnik trägt nach der Feststellung von Rheinmetall „eine Allianz von deutschen Industriegrößen und führenden Cleantech-Unternehmen“ bei. „Wir haben genau die Partner, die wir brauchen. Wir sind bereit und können sofort loslegen. Wir stehen sprichwörtlich Gewehr bei Fuß“, versprach Birgit Görtler, Vice President Sales Hydrogen bei Rheinmetall.

Die Rollen von Sunfire und anderen Partnern

Als Mitglied des Konsortiums wird Sunfire genannt. Die Druck-Alkali-Elektrolyseure des Unternehmens gelten als unverzichtbarer Bestandteil der E-Fuel-Produktionsanlagen, um grünen Wasserstoff zuverlässig bereitzustellen. Das Portfolio von Sunfire umfasst zudem die SOEC-Technologie. Durch die Nutzung von Abwärme in Form von Dampf erzielen Anlagen eine deutlich höhere Umwandlungseffizienz. Bei gleichem Strombedarf lässt sich so wesentlich mehr Wasserstoff und in der Folge Kraftstoff produzieren.

Um den für die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen neben Wasserstoff notwendigen Bedarf an Kohlendioxid zu sichern, tritt das nordrhein-westfälische Start-up Greenlyte dem Konsortium bei. Über seine modulare Technologie zur Produktion grüner Rohstoffe kann Greenlyte Kohlenstoff direkt aus der Umgebungsluft abscheiden. Damit werde ein von bestehender Infrastruktur entkoppelter und flexibler Betrieb der Anlagen ermöglicht, was zur Unabhängigkeit bei der Standortwahl führe.

Neben den neuen Partnern spiele auch der langjährige Kooperationspartner Ineratec eine zentrale Rolle im Konsortium, so Rheinmetall weiter. Ineratec verantworte das Herzstück der Anlage: die Reverse-Water-Gas-Shift- (RWGS) und Fischer-Tropsch-Prozesse. Mit diesen Verfahren werden Wasserstoff und Kohlendioxid in synthetische Kraftstoffe umgewandelt.

Ineratec hatte vor kurzem Europas größte Power-to-Liquid(PtL)-Anlage in Frankfurt am Main in Betrieb genommen. Dort sollen jährlich bis zu 2.500 Tonnen nachhaltiger Kraftstoff produziert werden, was bei Rheinmetall als Beweis für die führende Expertise im Bereich der Power-to-X-Technologien gesehen wird.

Rheinmetall bietet die Rolle des Generalunternehmers (GU) des Projekts an und wird neben der Systemintegration auch Konzeption, Bau sowie Wartung und Betrieb der Anlagen verantworten.

Dienstag, 4.11.2025, 13:37 Uhr
Hans-Willy Bein
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Europäische Armeen sollen mit E-Fuel-Ausrüstung kämpfen
Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat ein neues Konzept vorgestellt, das die eigenständige Synthetisierung von E-Fuels durch europäische Armeen vorsieht.
Ziel des von Rheinmetall entwickelten Projekts „Giga PtX“ ist ein europaweites Netzwerk von mehreren Hundert modularer E-Fuel-Produktionsanlagen, das gemeinsam mit Partnerunternehmen aufgebaut werden soll. Damit sollen europäische Streitkräfte in die Lage versetzt werden, benötigten Kraftstoff dezentral und unabhängig von globalen Lieferketten fossiler Energieträger selbst zu produzieren. Neben der Energieautarkie und einer größeren Resilienz der Streitkräfte werde damit zugleich ein Beitrag zur Stabilität der kritischen Energieinfrastruktur geleistet, heißt es in einer Mitteilung von Rheinmetall.

„Kriegstüchtigkeit erfordert eine resiliente Energieinfrastruktur. Die Aufrechterhaltung von Lieferketten für fossilen Kraftstoff wird für die europäischen Staaten im Verteidigungsfall herausfordernd sein. Mit den Giga-PtX-Anlagen setzen Rheinmetall und seine Partner ein starkes Signal für die industrielle Transformation, den Klimaschutz sowie die sicherheitspolitische Resilienz Europas“, erklärte Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG. Erste Anlagen könnten kurzfristig realisiert werden, sobald der politische und regulatorische Rahmenbedingungen festgelegt ist. 

Zu einer umgehenden Bereitstellung der Anlagentechnik trägt nach der Feststellung von Rheinmetall „eine Allianz von deutschen Industriegrößen und führenden Cleantech-Unternehmen“ bei. „Wir haben genau die Partner, die wir brauchen. Wir sind bereit und können sofort loslegen. Wir stehen sprichwörtlich Gewehr bei Fuß“, versprach Birgit Görtler, Vice President Sales Hydrogen bei Rheinmetall.

Die Rollen von Sunfire und anderen Partnern

Als Mitglied des Konsortiums wird Sunfire genannt. Die Druck-Alkali-Elektrolyseure des Unternehmens gelten als unverzichtbarer Bestandteil der E-Fuel-Produktionsanlagen, um grünen Wasserstoff zuverlässig bereitzustellen. Das Portfolio von Sunfire umfasst zudem die SOEC-Technologie. Durch die Nutzung von Abwärme in Form von Dampf erzielen Anlagen eine deutlich höhere Umwandlungseffizienz. Bei gleichem Strombedarf lässt sich so wesentlich mehr Wasserstoff und in der Folge Kraftstoff produzieren.

Um den für die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen neben Wasserstoff notwendigen Bedarf an Kohlendioxid zu sichern, tritt das nordrhein-westfälische Start-up Greenlyte dem Konsortium bei. Über seine modulare Technologie zur Produktion grüner Rohstoffe kann Greenlyte Kohlenstoff direkt aus der Umgebungsluft abscheiden. Damit werde ein von bestehender Infrastruktur entkoppelter und flexibler Betrieb der Anlagen ermöglicht, was zur Unabhängigkeit bei der Standortwahl führe.

Neben den neuen Partnern spiele auch der langjährige Kooperationspartner Ineratec eine zentrale Rolle im Konsortium, so Rheinmetall weiter. Ineratec verantworte das Herzstück der Anlage: die Reverse-Water-Gas-Shift- (RWGS) und Fischer-Tropsch-Prozesse. Mit diesen Verfahren werden Wasserstoff und Kohlendioxid in synthetische Kraftstoffe umgewandelt.

Ineratec hatte vor kurzem Europas größte Power-to-Liquid(PtL)-Anlage in Frankfurt am Main in Betrieb genommen. Dort sollen jährlich bis zu 2.500 Tonnen nachhaltiger Kraftstoff produziert werden, was bei Rheinmetall als Beweis für die führende Expertise im Bereich der Power-to-X-Technologien gesehen wird.

Rheinmetall bietet die Rolle des Generalunternehmers (GU) des Projekts an und wird neben der Systemintegration auch Konzeption, Bau sowie Wartung und Betrieb der Anlagen verantworten.

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Hans-Willy Bein

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