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Energie & Management > Bilanz - Die EEX nähert sich einem Wasserstoff-Segment
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Bilanz

Die EEX nähert sich einem Wasserstoff-Segment

Die EEX Group hat im Geschäftsjahr 2023 ihre Handelsvolumina über alle Assetklassen und Regionen hinweg gestärkt. Noch in diesem Jahr soll es Wasserstoff-Auktionen geben.
Getragen von steigenden Handelsvolumina, hat der EEX-Konzern seine Gesamterlöse um 19 Prozent auf 576 Millionen Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg laut Unternehmensangaben auf 306 Millionen Euro (+28 Prozent).

Zum Wachstum trugen besonders die Erlöse aus dem europäischen Strom- und Erdgashandel und aus dem Nordamerika-Geschäft sowie die steigende Anzahl an Marktteilnehmern bei, die an den Energie- und Commodity-Märkten der EEX Group handeln. Im vergangenen Jahr gewann die EEX mehr als 80 neue Handelsteilnehmer und landete bei gut 850 Teilnehmern.

Peter Reitz, Vorstandsvorsitzender der EEX, kündigte an: „In diesem Jahr werden wir unsere Expansions- und Diversifizierungsstrategie fortsetzen und unsere Produkte in neuen Regionen anbieten sowie unser Angebot um neue Produkte ergänzen, die die Energiewende vorantreiben.“

Infolge wieder gesunkener Preise an den Großhandels-Märkten auf ein Niveau vor der Energiepreiskrise stiegen die Handelsvolumina an den Strommärkten auf einen neuen Höchststand. Eine positive Folge des Preisrückgangs sind geringere Sicherheiten, die die Börse von ihren Kunden einfordern muss. Dadurch steigt deren Liquidität, die sie für weitere Geschäfte nutzen können.

Die EEX Group verzeichnete einen Anstieg der Umsätze in allen Strommärkten, von den europäischen Strom-Terminmärkten (123 Millionen Euro, +52 Prozent) über die europäischen Spotmärkte (87 Millionen Euro, +17 Prozent) bis hin zu den US-Stromderivate-Märkten (40 Millionen Euro, +23 Prozent).

Die Marktanteile der EEX in den größten europäischen Strom-Terminmärkten sowie dem japanischen Strommarkt bewegten sich auf Clearing-Basis zwischen 80 und 90 Prozent. Damit bleibt die EEX Group trotz ihres Ausgreifens auf andere Kontinente und Märkte im Kern eine europäische Strombörse: Sie erwirtschaftet 53 Prozent ihrer operativen Erlöse an den europäischen Termin- und Spotmärkten für Elektrizität.

Gegen Teilung der deutschen Preiszone

Eine Absage erteilte der Vorstandsvorsitzende in diesem Zusammenhang Plänen für eine Aufspaltung Deutschlands in verschiedene Strompreiszonen. Die Vorteile einer solchen Regelung würden durch gravierende Nachteile überlagert, die hauptsächlich auf die dann geringere Liquidität zurückzuführen seien, mit der Folge höherer Spreads und teureren Stroms. Zudem laufe Deutschland dann Gefahr, seine Benchmark-Funktion für den europäischen Stromhandel zu verlieren.

Stabileres Erdgas-Geschäft
 
Nach der Energiepreiskrise haben sich auch die Erdgas-Märkte im Jahr 2023 stabilisiert. Die durch das Clearing angebotene Sicherheit zog laut Unternehmensangaben neue Teilnehmer aus dem OTC-Markt an und war ebenfalls ein Wachstumstreiber. Im Jahr 2023 wuchsen die Umsatzerlöse an den europäischen Gas-Terminmärkten um 37 Prozent (29 Millionen Euro) und um 6 Prozent an den europäischen Gas-Spotmärkten (74 Millionen Euro).

Grüner Wasserstoff als Jahresscheiben

Im vergangenen Jahr führte die EEX den Wasserstoff-Index „Hydrix“ ein und entwickelte eine Handelsplattform für Wasserstoff, mit Hint.co, der Handelstochter der H2 Global Stiftung als erstem Kunden. Diese soll noch in diesem Jahr Jahresscheiben an grünem Wasserstoff über Auktionen in den deutschen Markt geben.

Bis ein liquider Handel mit grünem Wasserstoff etabliert sei, wird es laut Reitz jedoch noch einige Zeit dauern: „Bisher ist der Markt noch nicht einmal in den Kinderschuhen.“ Es gebe noch sehr wenig Produktion, die rechtlichen Rahmenbedingungen seien nicht vollständig ausformuliert. Auch mangele es noch an einem Transportnetz.
 
Im ersten Quartal 2024 setzten die Märkte der EEX Group ihren Wachstumskurs fort, mit neuen monatlichen Volumenrekorden und steigenden Marktanteilen. Vor allem an den Strom-Spotmärkten (+21 Prozent auf 215 Milliarden kWh) sowie den Terminmärkten für Strom (+88 Prozent auf 1.939 Milliarden kWh) und Erdgas (+5 Prozent auf 1.074 Milliarden kWh) stiegen die Volumina im Vergleich zum ersten Quartal 2023 deutlich an.

Eine Ausnahme zeigte sich allerdings beim Gas-Spotmarkt, wo das Handelsvolumen um 16 Prozent auf 749 Milliarden kWh zurückging, wie Reitz einräumte. Hier spielte laut dem Vorstandsvorsitzenden jedoch ein starker Basiseffekt eine Rolle.
 

Donnerstag, 25.04.2024, 14:49 Uhr
Claus-Detlef Grossmann
Energie & Management > Bilanz - Die EEX nähert sich einem Wasserstoff-Segment
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Bilanz
Die EEX nähert sich einem Wasserstoff-Segment
Die EEX Group hat im Geschäftsjahr 2023 ihre Handelsvolumina über alle Assetklassen und Regionen hinweg gestärkt. Noch in diesem Jahr soll es Wasserstoff-Auktionen geben.
Getragen von steigenden Handelsvolumina, hat der EEX-Konzern seine Gesamterlöse um 19 Prozent auf 576 Millionen Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg laut Unternehmensangaben auf 306 Millionen Euro (+28 Prozent).

Zum Wachstum trugen besonders die Erlöse aus dem europäischen Strom- und Erdgashandel und aus dem Nordamerika-Geschäft sowie die steigende Anzahl an Marktteilnehmern bei, die an den Energie- und Commodity-Märkten der EEX Group handeln. Im vergangenen Jahr gewann die EEX mehr als 80 neue Handelsteilnehmer und landete bei gut 850 Teilnehmern.

Peter Reitz, Vorstandsvorsitzender der EEX, kündigte an: „In diesem Jahr werden wir unsere Expansions- und Diversifizierungsstrategie fortsetzen und unsere Produkte in neuen Regionen anbieten sowie unser Angebot um neue Produkte ergänzen, die die Energiewende vorantreiben.“

Infolge wieder gesunkener Preise an den Großhandels-Märkten auf ein Niveau vor der Energiepreiskrise stiegen die Handelsvolumina an den Strommärkten auf einen neuen Höchststand. Eine positive Folge des Preisrückgangs sind geringere Sicherheiten, die die Börse von ihren Kunden einfordern muss. Dadurch steigt deren Liquidität, die sie für weitere Geschäfte nutzen können.

Die EEX Group verzeichnete einen Anstieg der Umsätze in allen Strommärkten, von den europäischen Strom-Terminmärkten (123 Millionen Euro, +52 Prozent) über die europäischen Spotmärkte (87 Millionen Euro, +17 Prozent) bis hin zu den US-Stromderivate-Märkten (40 Millionen Euro, +23 Prozent).

Die Marktanteile der EEX in den größten europäischen Strom-Terminmärkten sowie dem japanischen Strommarkt bewegten sich auf Clearing-Basis zwischen 80 und 90 Prozent. Damit bleibt die EEX Group trotz ihres Ausgreifens auf andere Kontinente und Märkte im Kern eine europäische Strombörse: Sie erwirtschaftet 53 Prozent ihrer operativen Erlöse an den europäischen Termin- und Spotmärkten für Elektrizität.

Gegen Teilung der deutschen Preiszone

Eine Absage erteilte der Vorstandsvorsitzende in diesem Zusammenhang Plänen für eine Aufspaltung Deutschlands in verschiedene Strompreiszonen. Die Vorteile einer solchen Regelung würden durch gravierende Nachteile überlagert, die hauptsächlich auf die dann geringere Liquidität zurückzuführen seien, mit der Folge höherer Spreads und teureren Stroms. Zudem laufe Deutschland dann Gefahr, seine Benchmark-Funktion für den europäischen Stromhandel zu verlieren.

Stabileres Erdgas-Geschäft
 
Nach der Energiepreiskrise haben sich auch die Erdgas-Märkte im Jahr 2023 stabilisiert. Die durch das Clearing angebotene Sicherheit zog laut Unternehmensangaben neue Teilnehmer aus dem OTC-Markt an und war ebenfalls ein Wachstumstreiber. Im Jahr 2023 wuchsen die Umsatzerlöse an den europäischen Gas-Terminmärkten um 37 Prozent (29 Millionen Euro) und um 6 Prozent an den europäischen Gas-Spotmärkten (74 Millionen Euro).

Grüner Wasserstoff als Jahresscheiben

Im vergangenen Jahr führte die EEX den Wasserstoff-Index „Hydrix“ ein und entwickelte eine Handelsplattform für Wasserstoff, mit Hint.co, der Handelstochter der H2 Global Stiftung als erstem Kunden. Diese soll noch in diesem Jahr Jahresscheiben an grünem Wasserstoff über Auktionen in den deutschen Markt geben.

Bis ein liquider Handel mit grünem Wasserstoff etabliert sei, wird es laut Reitz jedoch noch einige Zeit dauern: „Bisher ist der Markt noch nicht einmal in den Kinderschuhen.“ Es gebe noch sehr wenig Produktion, die rechtlichen Rahmenbedingungen seien nicht vollständig ausformuliert. Auch mangele es noch an einem Transportnetz.
 
Im ersten Quartal 2024 setzten die Märkte der EEX Group ihren Wachstumskurs fort, mit neuen monatlichen Volumenrekorden und steigenden Marktanteilen. Vor allem an den Strom-Spotmärkten (+21 Prozent auf 215 Milliarden kWh) sowie den Terminmärkten für Strom (+88 Prozent auf 1.939 Milliarden kWh) und Erdgas (+5 Prozent auf 1.074 Milliarden kWh) stiegen die Volumina im Vergleich zum ersten Quartal 2023 deutlich an.

Eine Ausnahme zeigte sich allerdings beim Gas-Spotmarkt, wo das Handelsvolumen um 16 Prozent auf 749 Milliarden kWh zurückging, wie Reitz einräumte. Hier spielte laut dem Vorstandsvorsitzenden jedoch ein starker Basiseffekt eine Rolle.
 

Donnerstag, 25.04.2024, 14:49 Uhr
Claus-Detlef Grossmann

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