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Geld für die Kommune und das eigenen Finanzpolster: Die Stadtwerke Aschaffenburg bilanzieren für das Jahr 2023 einen Überschuss in Höhe von 2,4 Millionen Euro.
Ein Viertel für die Stadt Aschaffenburg, drei Viertel auf die hohe Kante: Das kommunale Versorgungsunternehmen in der unterfränkischen Stadt am Main erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr nach eigenen Angaben überplanmäßig einen Überschuss in Höhe von 2,4 Millionen Euro. 600.000 Euro davon fließen in die Stadtkasse, 1,8 Millionen verbleiben als Rücklage bei den Stadtwerken, teilt das Unternehmen mit.
Ausschlaggebend für das Plus sind die Zahlen der Energie-Tochter. Das Geschäft der Aschaffenburger Versorgungsgesellschaft (AVG) schlägt mit einem Überschuss von 10,7 Millionen Euro zu Buche – trotz Preissenkungen, rückläufiger Absatzmengen, Einsparverhaltens von Verbrauchern und milden Wetters im vierten Quartal, so die Stadtwerke. Im Jahr 2022 verzeichneten die AVG ein Ergebnis nach Steuern von 13,6 Millionen Euro, 2021 waren es 9,7 Millionen Euro.
Der Verkehrsbetrieb schließt 2023 mit einem Verlust von 5,9 Millionen Euro ab. Geringere Erlöse stünden höheren Kosten gegenüber. Das Minus falle aber bedingt durch Ausgleichszahlungen um 1 Million Euro geringer aus als erwartet.
Schwarze Zahlen liefern die Parkhäuser und Tiefgaragen. Steigende Auslastung und erhöhte Preise sorgen für ein Ergebnis von 1,1 Millionen Euro. Für die Abfallentsorgung verbuchen die Stadtwerke wie im Jahr 2022 ein Plus von 300.000 Euro. Die Aschaffenburger Bäder- und Eissporthallen belasten die Bilanz mit einem Verlust von 2,1 Millionen Euro. Das Defizit sein um 300.000 Euro niedriger ausgefallen als angenommen, „da die Besucherzahlen über alle Einrichtungen hinweg wieder deutlich zugenommen haben.“
Investitionen so hoch wie noch nie
Einen „neuen Höchstwert“ melden Stadtwerke bei den Investitionen. Sie summieren sich 2023 auf 24 Millionen Euro. Schwerpunkt die Infrastruktur: Für die Strom-, Erdgas- und Wasserleitungsnetze zählt der Kommunalversorger eine Summe von 11,3 Millionen Euro. Investiert habe man zudem vor allem in Digitalisierung, erneuerbare Energien und beispielsweise auch die Integration von Trafostationen für den Ausbau der E-Mobilität.
Inflationsdruck, hohe Energiepreise mit komplexen Energiepreisbremsen oder die Diskussionen um das Heizungsgesetz – das Jahr 2023 habe den Stadtwerken „ein hohes Maß an Flexibilität und schnellem Reaktionsvermögen“ abverlangt, kommentiert Werkleiter Stefan Maunz die Bilanz. Was den Ausblick angeht, sieht sich in Aschaffenburg vor „große Herausforderungen“ gestellt. Maunz, der seit Januar 2023 an der Unternehmensspitze steht: „Neben ausreichendem Kapital braucht es für die Umsetzung der Energiewende eine Politik, die verlässliche Rahmenbedingungen für die notwendigen Investitionen in Technologien, Netze und Erzeugungsanlagen schafft sowie ein übergreifendes Denken von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.“
Montag, 29.07.2024, 15:22 Uhr
Manfred Fischer
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