Floating-PV-Anlage in Renchen. Quelle: Umweltministerium Baden-Württemberg / Ludmilla Parsyak
In der Lausitz soll die größte schwimmende Photovoltaik-Anlage Deutschlands entstehen. Sie hat eine Leistung von fast 30 MW und ist Teil des Megaprojekts mit Namen Cottbuser Ostsee.
Mit der Errichtung der Floating-PV-Anlage auf einem ehemaligen Tagebau-Gelände haben die Lausitz Energie Bergbau AG (Leag) und der Projektentwickler EP New Energies GmbH (EPNE) die Pfalzwerke-Tochter Pfalzsolar beauftragt. Wie die Unternehmen mitteilen, handelt es sich bei der geplanten 29,1-MW-Anlage um den mit Abstand größten schwimmenden Solarpark in Deutschland.
Der offizielle Startschuss für den Bau soll im Januar 2024 erfolgen, der Netzanschluss ist für das vierte Quartal 2024 geplant.
Die Umwandlung des ehemaligen Tagebaus Cottbus-Nord in einen 1.900 Hektar großen künstlichen See vor den Toren der brandenburgischen Stadt Cottbus folgt der im Tagebau betriebenen Kohleförderung, die 2015 endete. Seit 2019 wird der ehemalige Tagebau mit Spreewasser geflutet, knapp die Hälfte des Wasservolumens wurde bereits eingeleitet.
"Für mich ist das gesamte Projekt 'Cottbuser Ostsee' das spannendste und größte Projekt der Rekultivierung einer Bergbaulandschaft in Europa. Die Auswirkungen auf die gesamte Region sind riesig", erklärte dazu Lars Josten, Geschäftsführer der Pfalzsolar GmbH. Das Vorhaben sei ein Beispiel dafür, wie man mit vereinten Kräften und der Kombination unterschiedlicher Technologien die Energiewende in Deutschland weiter erfolgreich vorantreiben könne.
Transformationsprojekt Gigafactory
"Deutschlands größte schwimmende Solaranlage auf dem größten Bergbaufolgesee steht für die künftige Nutzung der einzigartigen Flächenpotenziale der Lausitz und reiht sich konsequent in unser Transformationsprojekt Gigawatt-Factory ein, mit dem wir die Lausitz zu einem grünen Powerhouse umwandeln wollen", so Leag-CEO Thorsten Kramer.
Im Rahmen des Gigawatt-Factory-Projekts soll − wie berichtet − bis 2030 ein Leistung von 7.000 MW aus Windkraft und Photovoltaik aufgebaut werden, die in Kombination mit Speichern, grünem Wasserstoff und zukunftsfähigen Kraftwerken eine nachhaltige und kontinuierliche Energieversorgung ermöglicht.
Pfalzsolar hat in der Vergangenheit bereits schwimmende PV-Anlagen in Deutschland und in den Niederlanden installiert. Ein Großprojekt ganz anderer Art setzt das Unternehmen derzeit im rheinland-pfälzischen Mutterstadt um. Auf dem 27.100 Quadratmeter großen Dach einer Obst- und Gemüsehalle der Erzeugergenossenschaft Pfalzmarkt entsteht eine Photovoltaik-Anlage mit 3,2 MW (wir berichteten).
Mittwoch, 14.06.2023, 11:56 Uhr
Günter Drewnitzky
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