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Mehr Energie aus der Sonne: Der niederrheinische Versorger Enni verfünffacht in den kommenden fünf Jahren seine Solarkapazitäten. 50 Millionen Euro gibt der Aufsichtsrat zusätzlich.
Neue Finanzkraft soll die Kraft der Sonne am Niederrhein stärker nutzen. Der Versorger "ENNI Energie & Umwelt Niederrhein" (Enni) will in den kommenden fünf Jahren mehr als 50 Millionen Euro in Solarkraftwerke stecken.
Nach einer Mitteilung des in Moers (NRW) beheimateten Unternehmens habe der Aufsichtsrat der Enni diese Gelder über den geltenden Investitionsplan hinaus bewilligt. Laut Enni-Geschäftsführer Stefan Krämer sollen bis 2027 insgesamt 13 neue Solarparks entstehen. Sie erreichen eine Leistung von zusammen 70 MW, was beinahe zu einer Verfünffachung des aktuellen Bestands führen würde. Die Enni kommt mit aktuell drei Parks und 38 Dachkraftwerken auf 18 MW und kann damit bilanziell etwa 5.000 Haushalten Ökostrom liefern.
Stefan Krämer sieht durch schnellere Genehmigungsverfahren eine Chance, bereits bis zum Herbst 2024 fünf der 13 Solarparks umsetzen zu können. Darunter befinden sich Projekte am Wasserwerk in Moers-Vinn oder entlang der Autobahn 40 in Neukirchen-Vluyn. Für das leistungsstärkste Projekt in der Unternehmensgeschichte geht Enni über Wasser: Auf einem Baggersee „wollen wir mit knapp 10 Megawatt unsere bislang größte Anlage installieren“, so Stefan Krämer.
Neben den Solarparks zielen Ennis Aktivitäten zwischen Xanten und Moers weiterhin auch auf die Oberstübchen der Bevölkerung. Mit Dachanlagen zur Miete hat der Versorger gute Erfahrungen gemacht. Zu 100 abgeschlossenen Pachtverträgen sollen in den kommenden Jahren weitere 700 hinzu kommen. Dafür plant Enni weitere 10 Millionen Euro an Ausgaben ein. Auch als Verkäufer von PV-Modulen treten die Rheinischen inzwischen in Erscheinung.
Der Ausbau der erneuerbaren Erzeugungskapazitäten soll perspektivisch auch von fossilen Altlasten befreien. Die Enni hält Beteiligungen am Trianel Kohlekraftwerk Lünen und am Trianel Gaskraftwerk Hamm, „aus Gründen der Versorgungssicherheit“, heißt es aus Moers. Als Ziel gibt das Unternehmen aus, bis 2035 etwa 50 Prozent des benötigten Stroms „nur noch aus erneuerbaren Energien und Erdgas zu erzeugen“.
Donnerstag, 16.03.2023, 13:36 Uhr
Volker Stephan
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