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Energie & Management > Gas - Erstes Erdgas in der Ostsee-Anbindungsleitung
Ankunft der „Energos Power“. Quelle: Deutsche Regas / Christian Morgenstern
Gas

Erstes Erdgas in der Ostsee-Anbindungsleitung

Wenige Tage nach Beginn des Probebetriebs ist vom LNG-Terminal Mukran (Mecklenburg-Vorpommern) erstmals Erdgas ins Netz eingespeist worden.
Am 24. Februar hatte – wie ausführlich berichtet – das Regasifizierungsschiff „Energos Power“ am Terminal Deutsche Ostsee in Mukran auf Rügen den Probebetrieb aufgenommen. Das FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) hatte das erste aus Norwegen stammende Flüssigerdgas selbst mitgebracht.

Die „Energos Power“, Baujahr 2021, gilt als eine der modernsten Einheiten dieser Art. In Zukunft werden hier LNG-Tanker anlegen und ihre Ladung übergeben. Das regasifizierte Erdgas wird dann über die vom Ferngasnetz-Betreiber Gascade gebaute 50 Kilometer lange Ostsee-Anbindungsleitung (OAL) nach Lubmin gebracht, wo es Anschlüsse ans europäische Ferngasnetz gibt. Hier war bis Ende August 2022 noch russisches Gas aus der Nordstream-1-Pipeline angekommen.

Die Deutsche Regas, die die Anlage in Mukran betreibt, hat bisher nur die Genehmigung für den Testbetrieb erhalten und wartet auf grünes Licht für den Regelbetrieb. Für den Fall, dass er erlaubt wird, hat die Gemeinde Binz bereits wieder mit Klage gedroht. In der Vergangenheit konnten jedoch weder zahlreiche juristische Schritte noch Protestaktionen oder Blockaden das Projekt verhindern oder nennenswert verzögern.

Auch die „Neptune“ kommt nach Mukran

Im Frühjahr soll ein zweites FSRU nach Rügen verlegt werden: die „Neptune“, die bisher noch am LNG-Terminal in Lubmin im Einsatz ist. Sie soll im Mukraner Industriehafen bessere Arbeitsbedingungen vorfinden: Bisher konnten die großen LNG-Tanker wegen des geringen Tiefgangs in Lubmin nicht direkt an der „Neptune“ festmachen, sondern mussten ihre Ladung auf See an kleine Shuttleschiffe übergeben, die es dann zur Regasifizierungseinheit brachten. Dieses umständliche Procedere wird in Mukran nicht mehr nötig sein. Beide FSRU-Einheiten sollen in Mukran eine jährliche Einspeisung von bis zu 13,4 Milliarden Kubikmeter Erdgas ermöglichen.

Im Gegensatz zu Teilen der Bevölkerung, Kommunalpolitikern, Umweltverbänden und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), die Nachteile für die Natur und den Tourismus befürchten und vor LNG-Überkapazitäten warnen, hält die Bundesregierung an dem Projekt auf Rügen fest. Erst in diesen Tagen hatte das Wirtschaftsministerium (BMWK) die Notwendigkeit im Hinblick auf eine mögliche Gasknappheit hervorgehoben. Vor allem im Osten der Republik könne so die Versorgung sichergestellt werden, hieß es aus Berlin.

Weitere LNG-Projekte

Zu den bestehenden schwimmenden LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel, die seit dem Winter 2022 in Betrieb sind, sollen neben Mukran noch zwei weitere dazukommen: Auch in Stade soll ein FSRU stationiert und in Wilhelmshaven ein zweites angeschlossen werden. In Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel sind bis 2027 feste Terminals mit Lagertanks geplant, die kostengünstiger arbeiten können als schwimmende Einheiten. Die sollen dann abgezogen werden.

Dienstag, 5.03.2024, 16:51 Uhr
Günter Drewnitzky
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Erstes Erdgas in der Ostsee-Anbindungsleitung
Wenige Tage nach Beginn des Probebetriebs ist vom LNG-Terminal Mukran (Mecklenburg-Vorpommern) erstmals Erdgas ins Netz eingespeist worden.
Am 24. Februar hatte – wie ausführlich berichtet – das Regasifizierungsschiff „Energos Power“ am Terminal Deutsche Ostsee in Mukran auf Rügen den Probebetrieb aufgenommen. Das FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) hatte das erste aus Norwegen stammende Flüssigerdgas selbst mitgebracht.

Die „Energos Power“, Baujahr 2021, gilt als eine der modernsten Einheiten dieser Art. In Zukunft werden hier LNG-Tanker anlegen und ihre Ladung übergeben. Das regasifizierte Erdgas wird dann über die vom Ferngasnetz-Betreiber Gascade gebaute 50 Kilometer lange Ostsee-Anbindungsleitung (OAL) nach Lubmin gebracht, wo es Anschlüsse ans europäische Ferngasnetz gibt. Hier war bis Ende August 2022 noch russisches Gas aus der Nordstream-1-Pipeline angekommen.

Die Deutsche Regas, die die Anlage in Mukran betreibt, hat bisher nur die Genehmigung für den Testbetrieb erhalten und wartet auf grünes Licht für den Regelbetrieb. Für den Fall, dass er erlaubt wird, hat die Gemeinde Binz bereits wieder mit Klage gedroht. In der Vergangenheit konnten jedoch weder zahlreiche juristische Schritte noch Protestaktionen oder Blockaden das Projekt verhindern oder nennenswert verzögern.

Auch die „Neptune“ kommt nach Mukran

Im Frühjahr soll ein zweites FSRU nach Rügen verlegt werden: die „Neptune“, die bisher noch am LNG-Terminal in Lubmin im Einsatz ist. Sie soll im Mukraner Industriehafen bessere Arbeitsbedingungen vorfinden: Bisher konnten die großen LNG-Tanker wegen des geringen Tiefgangs in Lubmin nicht direkt an der „Neptune“ festmachen, sondern mussten ihre Ladung auf See an kleine Shuttleschiffe übergeben, die es dann zur Regasifizierungseinheit brachten. Dieses umständliche Procedere wird in Mukran nicht mehr nötig sein. Beide FSRU-Einheiten sollen in Mukran eine jährliche Einspeisung von bis zu 13,4 Milliarden Kubikmeter Erdgas ermöglichen.

Im Gegensatz zu Teilen der Bevölkerung, Kommunalpolitikern, Umweltverbänden und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), die Nachteile für die Natur und den Tourismus befürchten und vor LNG-Überkapazitäten warnen, hält die Bundesregierung an dem Projekt auf Rügen fest. Erst in diesen Tagen hatte das Wirtschaftsministerium (BMWK) die Notwendigkeit im Hinblick auf eine mögliche Gasknappheit hervorgehoben. Vor allem im Osten der Republik könne so die Versorgung sichergestellt werden, hieß es aus Berlin.

Weitere LNG-Projekte

Zu den bestehenden schwimmenden LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel, die seit dem Winter 2022 in Betrieb sind, sollen neben Mukran noch zwei weitere dazukommen: Auch in Stade soll ein FSRU stationiert und in Wilhelmshaven ein zweites angeschlossen werden. In Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel sind bis 2027 feste Terminals mit Lagertanks geplant, die kostengünstiger arbeiten können als schwimmende Einheiten. Die sollen dann abgezogen werden.

Dienstag, 5.03.2024, 16:51 Uhr
Günter Drewnitzky

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