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Die Energiekontor AG hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Gewinnzuwachs abgeschlossen. Für 2024 rechnet der Erneuerbaren-Projektentwickler aber mit weniger guten Zahlen.
Die Energiekontor AG hat im vergangenen Geschäftsjahr 2023 von einem starken Projektgeschäft profitiert. Der Bremer Projektentwickler und Betreiber von Wind- und Solarparks steigerte Umsatz und Gewinn deutlich, teilte das Unternehmen am 28. März mit.
Der Umsatz stieg 2023 um knapp ein Drittel auf 242
Millionen Euro. Die Gesamtleistung legte um knapp 8
Prozent zu auf 275
Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg ebenfalls um 43
Prozent auf 114
Millionen Euro.
Bereinigt um ein leicht gesunkenes Zinsergebnis erwirtschaftete Energiekontor ein Konzernergebnis vor Steuern (Ebt) in Höhe von 95,5
Millionen Euro (2022: 62,9
Millionen Euro). Unter dem Strich verdiente das Bremer Unternehmen auch dank einer geringeren Steuerquote 83,3
Millionen Euro, das waren 87,1
Prozent mehr als im Vorjahr.
Im Geschäftsjahr 2023 verkaufte Energiekontor insgesamt fünf Projekte mit einer Gesamterzeugungsleistung von rund 162
MW (2022: 96
MW). Neun Projekte mit einer Erzeugungsleistung von rund 316 MW befanden sich im Bau oder es lag für diese Projekte ein Kaufvertrag oder der erfolgreiche Abschluss der Finanzierung vor (Vorjahr: 165
MW). Darüber hinaus wurden sechs Windparks und ein Solarpark mit einer Gesamterzeugungsleistung von mehr als 76
MW (2022: 94
MW) in Betrieb genommen.
Bis auf einen Windpark im Eigenbestand betrafen sämtliche Inbetriebnahmen in Deutschland verkaufte Projekte. Außerdem lag eine Vielzahl an Baugenehmigungen für eine Gesamterzeugungskapazität von rund 748
MW vor (2022: 750
MW). Nahezu die Hälfte davon betrifft laut Energiekontor das britische Projektgeschäft. Die andere Hälfte bezieht sich auf deutsche Projekte, wovon vier Solarparkprojekte mit rund 200
MW Erzeugungsleistung für den konzerneigenen Bestand vorgesehen sind.
Verzögerungen bei mehreren ProjektenHingegen war der Windpark Jacobsdorf in Brandenburg auch im vergangenen Jahr nicht in
Betrieb. Die gutachterliche Bestätigung baulicher Mängel an den Türmen der Windenergieanlagen hatte 2021 dazu geführt, dass diese nur als bedingt sicher eingestuft wurden und die Türme neu errichtet werden mussten. Die erforderlichen baulichen Maßnahmen wurden mittlerweile abgeschlossen, sodass der Windpark im Februar 2024 wieder vollständig in Betrieb genommen werden konnte. Seit Mitte Oktober 2023 ist zudem der Windpark Alfstedt in Niedersachsen infolge eines wiederholt abgebrochenen Rotorblattes nicht in Betrieb, was die Abschaltung des gesamten Windparks zur Folge hatte (wir berichteten).
Im laufenden Jahr wird das Vorsteuerergebnis wegen des Marktumfelds und eines im Dezember veräußerten Windparkprojekts voraussichtlich „spürbar“ unter Vorjahr liegen, teilte Energiekontor weiter mit. Eventuelle Ergebnisverschiebungen würden dann aber in den Geschäftsjahren 2025 und 2026 zum Tragen kommen und zu einer entsprechenden Ergebnissteigerung führen. In Großbritannien rechnet das Unternehmen unter anderem damit, dass Projekte nicht ans Netz können. Der dort zuständige Übertragungsnetzbetreiber verkündete mögliche Verzögerungen beim Ausbau der überregionalen Netze.
Die Projektpipeline sei jedoch „prall gefüllt“, betonte Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender der Energiekontor. „Davon befinden sich mehr als zwei Gigawatt in reifen Projektrealisierungsphasen. Zwei deutsche Solarparks, die in den Eigenbestand übernommen werden sollen, befinden sich bereits im Bau. Für mehrere Hundert Megawatt, die ebenfalls für den Eigenbestand vorgesehen sind, ist der Financial Close noch für dieses Jahr geplant, darunter auch zwei Solarparkprojekte in Frankreich, für die wir kürzlich erfreulicherweise die ersten Baugenehmigungen erhalten haben.“
Donnerstag, 28.03.2024, 10:44 Uhr
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