Quelle: Lutz Weidler (LKW)
Lichtblick hat einen Direktliefervertrag geschlossen. An ihm sind Tempo, Laufzeit und Leistung ungewöhnlich.
Der Grünenergie-Vertrieb Lichtblick zahlt mit einem weiteren Power Purchase Agreement (PPA) auf seine Strategie ein, binnen fünf Jahren mindestens 20
% seines Stromabsatzes direkt aus fremden und künftig auch aus eigenen Erneuerbaren-Anlagen zu beziehen.
Aus einer Mitteilung vom 3.
Februar geht hervor, dass seit diesem Monat der Grünstrom-Händler Quadra Energy Lichtblick über ein neues PPA über das restliche Jahr hinweg mit 224 Mio. kWh Windstrom beliefert. Das entspricht fast dem Jahresbedarf von 100.000 Zwei-Personen-Haushalten. Die Energie stammt aus zwölf deutschen Onshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von 117
MW.
Ungewöhnlich an dem PPA ist mehrerlei:
- die Laufzeit von elf Monaten - üblich sind ein oder mehrere ganze Kalenderjahre
- die für Onshore-Wind-PPA hohe elektrische Gesamtleistung. Lichtblick hatte in den vergangenen Monaten mit Quadra zwei weitere Direktlieferverträge aus 71 Windparks geschlossen und kommt nun für dieses Jahr auf eine PPA-Bezugsmenge von 718 Mio. kWh.
- das Tempo vom Vertragsschluss bis zur Aufnahme der Belieferung: Das PPA wurde im Januar geschlossen.
- Vertragspartner auf der Abnehmerseite ist nicht Lichtblick selbst, sondern Eneco Energy Trade, der Energiehändler der Eneco, selbst ein großer holländischer Grünenergiekonzern und Muttergesellschaft von Lichtblick.
Quadra Energy ist der Energiehändler der Enercon-Gruppe. In der Direktvermarktung Erneuerbarer in Deutschland ist er nach Statkraft Markets der zweitgrößte Akteur, geht aus der
aktuellen Direktvermarktungsumfrage von Energie & Management hervor: Am 1.
Januar 2022 hatte Quadra 8.200
MW unter Vertrag, darunter mit 7.400
MW das zweitgrößte Windportfolio, und hatte mit +300
MW gegenüber Ende 2021 den fünftgrößten Zuwachs.
Donnerstag, 3.02.2022, 17:01 Uhr
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