Drohne startet in den Wettbewerbsflug. Quelle: DLR
Zusammen mit dem Energieversorger EnBW testet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt den Einsatz von Drohnen für Windkraftanlagen auf hoher See.
Generell gestaltet sich die Wartung und Reparatur von Offshore-Windkraftanlagen aufgrund der langen Anfahrtswege mit Schiffen oder dem Transport mit Helikoptern als Herausforderung. Mit unbemannten Luftfahrzeugen oder Drohnen lassen sich dagegen Werkzeug, Material und Personal schneller und kostengünstiger zu den Windparks bringen, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einer Mitteilung vom 18. Juni erklärt.
An seinem Nationalen Erprobungszentrum und Luftsysteme in Cochstedt, 34 Kilometer südwestlich von Magdeburg (Sachsen-Anhalt), lassen das DLR und der baden-württembergische Energieversorger EnBW nun mehrere internationale Drohnenunternehmen im Wettbewerb „Offshore Drone Challenge“ gegeneinander antreten. Die Flugaufgaben sind dem Materialtransport auf hoher See nachempfunden − vom Start der Drohne bis zur Platzierung der Last auf der Windkraftanlage.
Kleinere Drohnen sind nach Angaben von EnBW und DLR bereits in Offshore-Windparks im Einsatz. Mithilfe von Wärmebildkameras entdecken sie etwa frühzeitig Schäden an Rotorblättern. Jedoch: Reichweite und Nutzlast ist derzeit noch begrenzt. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt wollen das DLR und EnBW jetzt Zukunftsperspektiven des Drohnentransportes untersuchen. Die Drohnen müssen hierfür wichtige Parameter erfüllen: Denn für den Ersatz von Schiffstransporten seien Flüge von bis zu 100 Kilometern und mit einem Gewicht von 200 Kilogramm erforderlich.
Peter Heydecker, EnBW-Vorstand für Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur, verdeutlicht: „Die EnBW setzt im Betrieb ihrer Offshore-Windparks auf innovative Technologien. Als erfahrener Betreiber von Offshore-Windparks möchten wir dazu beitragen, diesen neuen Logistik-Ansatz zu einer Standard-Dienstleistung weltweit zu machen.“ Nach Ansicht seines Unternehmens werden Transportdrohnen künftig maßgeblich dazu beitragen, die Betriebskosten von Offshore-Windparks zu senken, die Sicherheit zu erhöhen und die Zuverlässigkeit der Energieerzeugung von Offshore-Windenergie zu gewährleisten.
Mittwoch, 19.06.2024, 16:31 Uhr
Davina Spohn / dpa
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