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Der erste Gehaltstarifvertrag für 2025 in der Energiewirtschaft ist vereinbart. Für die 30.000 Eon- und Tennet-Mitarbeitenden gibt es 4,6 Prozent mehr.
Die 30.000 Arbeitnehmer und Auszubildenden des Eon-Konzerns und des Übertragungsnetzbetreibers Tennet bekommen vom 1. Januar 2025 an 4,6 Prozent mehr Gehalt. Auf einen entsprechenden Gehaltstarifvertrag haben sich Arbeitgeber und die Gewerkschaften Bergbau-Chemie-Energie (BCE) sowie Verdi am 5. November schon in einer zweiten Verhandlungsrunde geeinigt.
Das Zahlenwerk gilt auch für die Eon-Töchter Avacon, Bayernwerk, Edis, EnviaM, Westenergie und Preussen Elektra. Es gilt nur bis 31. Januar 2026; die IG BCE hatte der Presse aus Versehen ein späteres Datum genannt.
Gewerkschaftsmitglieder erhalten einen freien Tag mehr, Azubis auch eine abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 900 Euro. Ihre Übernahmegarantie wurde zudem bis Ende 2029 verlängert.
Die Beschäftigten erhalten nach Darstellung der IG BCE einen „verdienten Anteil an der guten wirtschaftlichen Lage“ von Eon und seiner ehemaligen Übertragungsnetz-Tochter Tennet. „Wir haben alle Punkte, die uns wichtig waren, umgesetzt“, betonte ihr Verhandlungsführer Holger Nieden.
Das ist eine kühne Bewertung, denn die Gewerkschaften waren in die Verhandlungen, die im November begonnen hatten, mit der Forderung nach 8,5 Prozent mehr Gehalt, aber mindestens 350 Euro mehr, und einer noch kürzeren Laufzeit von zwölf Monaten gegangen (wir berichteten).
Damit ist der erste Lohnabschluss in der Energiewirtschaft für das nächste Jahr unter Dach und Fach. Kürzlich hatten sich die Tarifpartner bei Uniper geeinigt (das auch einmal zu Eon gehörte), dabei war es aber nur um einen verlängerten Kündigungsschutz in der geplanten Reprivatisierung gegangen (wir berichteten).
Stadtwerke drohen in tariflose Zeit zu laufen
Für tarifgebundene Stadtwerke muss dagegen erst ein neuer Tarifvertrag Versorgungsbetriebe (TVV) ausgehandelt werden. Der gültige TVV läuft Ende des Jahres aus. Er baut traditionell auf dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst in den Kommunen (TVöD VKA - Kommunen) auf, für den es ebenfalls nur Gewerkschaftsforderungen gibt:
Verdi fordert für die 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen ein Plus von 8 Prozent, aber mindestens 350 Euro monatlich. Weitere Forderungen: drei freie Tage mehr für alle, sogar vier für Gewerkschaftsmitglieder, für Azubis 200 Euro mehr, die Einführung eines Zeitkontos und nur zwölf Monate Laufzeit.
Lediglich für die Länder gibt es einen ausgehandelten Tarifvertrag. Er sieht zum 1. November 2024 200 Euro mehr und zum 1. Februar 2025 noch einmal 5,5 Prozent mehr Gehalt, aber mindestens 340 Euro mehr vor.
Freitag, 6.12.2024, 14:07 Uhr
Georg Eble
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