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Energie & Management > Wasserstoff - Verbände drängen auf Kurswechsel bei neuen Gasen
Quelle: Shutterstock / Audio und werbung
Wasserstoff

Verbände drängen auf Kurswechsel bei neuen Gasen

Neue Gase sollen Energieversorgung und Industrie stützen. Ein gemeinsames Papier mehrerer Verbände beschreibt konkrete Schritte für Wasserstoff, Biomethan und flexible Kraftwerke.
Neue Gase sind eine zentrale Voraussetzung, um Deutschlands Energieversorgung zu stabilisieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu sichern. Diese Meinung bekräftigen die drei Energieverbände BDEW, DVGW und Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft in einem gemeinsamen Statement. In dem Papier „Transformationspfad neue Gase“ legen sie dar, wie Politik und Behörden ihrer Ansicht nach den Rahmen für Wasserstoff, Biomethan und andere kohlenstoffarme Gase zügig verbessern können.

In den Mittelpunkt ihres Papiers stellen die Verbände drei Forderungen: eine beschleunigte Kraftwerksstrategie, geringere Hürden für Wasserstoff und Biomethan sowie praxistaugliche Anpassungen im Gebäudeenergiegesetz. Die Verbände betonen, Wasserstoff und Biomethan stärkten die Resilienz des Energiesystems und seien als Baustein für industrielle Dekarbonisierung unverzichtbar. Zugleich verweisen sie darauf, dass neue Gase flexibel einspringen können, wenn Wind- und Solarstrom nicht ausreichen, und damit Versorgungssicherheit sowie wirtschaftliche Stabilität unterstützen.

​Steuerbare Kraftwerksleistung wichtig

Das Papier verweist auf den Monitoringbericht des Bundeswirtschaftsministeriums, der molekülbasierte Energielösungen in vielen industriellen Anwendungen als notwendig einstuft. Diese Lösungen sollten nicht nur die Versorgung sicherstellen, sondern auch gesamtwirtschaftliche Kosten dämpfen.

Kirsten Westphal aus der Hauptgeschäftsführung des BDEW hebt in dem aktuellen Verbändepapier hervor, ein flexibel einsetzbarer Kraftwerkspark sollte künftig einspringen, wenn Wind- und Solarstrom nicht ausreichen. Dafür seien schnelle Ausschreibungen und staatliche Absicherungen wie ein Kapazitätsmarkt nötig.
 
Papier „Transformationspfad neue Gase: Mehr Resilienz, mehr Markt – Neue Gase als Treiber für eine starke Wirtschaft“
(zum Öffnen bitte auf das PDF klicken)
Quelle: BDEW, DVGW und Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft

Auch die Bundesnetzagentur bestätige, so das Verbändepapier, den Bedarf an neuer steuerbarer Kraftwerksleistung, um die Versorgung mittel- und langfristig zu sichern. Flexible Gaskraftwerke übernehmen laut Papier eine Doppelfunktion: Sie stabilisieren die Stromversorgung in Zeiten geringer erneuerbarer Einspeisung und schaffen gleichzeitig verlässliche Grundlast für das geplante Wasserstoffkernnetz. Leitungen, Erzeugung und industrielle Nachfrage ließen sich so parallel aufbauen.

Der DVGW betont darüber hinaus die Bedeutung bezahlbarer Energie für Wachstum und industrielle Wettbewerbsfähigkeit. Vorstandsvorsitzender Gerald Linke weist darauf hin, dass ein Wasserstoffmarkt nur entstehen könne, wenn regulatorische Hürden sinken. Dazu gehöre auch, blauen und türkisen Wasserstoff zu berücksichtigen, um die Versorgung in der Hochlaufphase zu stabilisieren.

Scharfe Kritik am geltenden Gebäudeenergiegesetz

Mehrere aktuell geltende Vorgaben führen laut Papier zu höheren Kosten und schwächerer Nachfrage. Die Strombezugskriterien der delegierten Rechtsakte sowie der Wegfall der Netzentgeltbefreiung für Elektrolyseure gelten den Verbänden zufolge als zentrale Hemmnisse, die Investitionen verzögern.

Scharfe Kritik richtet das gemeinsame Statement an das geltende Gebäudeenergiegesetz (GEG). Timm Kehler, Vorstand des Verbands Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft, sieht in dem GEG eine Einschränkung für Verteilnetzbetreiber und Wärmemarkt. Die detaillierten Wasserstofffahrpläne erschwerten seiner Ansicht nach den Einsatz neuer Gase im Gebäudesektor. Aus Sicht der Verbände müssten die Regeln so angepasst werden, dass auch Biomethan und Wasserstoff künftig Optionen bleiben.

Neben den politischen Forderungen unterstreichen die Verbände das Potenzial neuer Gase für ein integriertes Energiesystem. Biomethan, Wasserstoff und ihre Derivate könnten die industrielle Grundstoffversorgung absichern, das Stromnetz durch flexible Erzeugung stabilisieren, Energie speichern und Strom-, Wärme- und Verkehrssektor enger miteinander verknüpfen. Bereits heute leisten sie laut Papier einen erprobten Beitrag zur CO2-Reduktion.

Das Verbändestatement „Transformationspfad neue Gase: Mehr Resilienz, mehr Markt – Neue Gase als Treiber für eine starke Wirtschaft“ befindet sich im Internet zum Download.

Mittwoch, 26.11.2025, 17:00 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Verbände drängen auf Kurswechsel bei neuen Gasen
Quelle: Shutterstock / Audio und werbung
Wasserstoff
Verbände drängen auf Kurswechsel bei neuen Gasen
Neue Gase sollen Energieversorgung und Industrie stützen. Ein gemeinsames Papier mehrerer Verbände beschreibt konkrete Schritte für Wasserstoff, Biomethan und flexible Kraftwerke.
Neue Gase sind eine zentrale Voraussetzung, um Deutschlands Energieversorgung zu stabilisieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu sichern. Diese Meinung bekräftigen die drei Energieverbände BDEW, DVGW und Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft in einem gemeinsamen Statement. In dem Papier „Transformationspfad neue Gase“ legen sie dar, wie Politik und Behörden ihrer Ansicht nach den Rahmen für Wasserstoff, Biomethan und andere kohlenstoffarme Gase zügig verbessern können.

In den Mittelpunkt ihres Papiers stellen die Verbände drei Forderungen: eine beschleunigte Kraftwerksstrategie, geringere Hürden für Wasserstoff und Biomethan sowie praxistaugliche Anpassungen im Gebäudeenergiegesetz. Die Verbände betonen, Wasserstoff und Biomethan stärkten die Resilienz des Energiesystems und seien als Baustein für industrielle Dekarbonisierung unverzichtbar. Zugleich verweisen sie darauf, dass neue Gase flexibel einspringen können, wenn Wind- und Solarstrom nicht ausreichen, und damit Versorgungssicherheit sowie wirtschaftliche Stabilität unterstützen.

​Steuerbare Kraftwerksleistung wichtig

Das Papier verweist auf den Monitoringbericht des Bundeswirtschaftsministeriums, der molekülbasierte Energielösungen in vielen industriellen Anwendungen als notwendig einstuft. Diese Lösungen sollten nicht nur die Versorgung sicherstellen, sondern auch gesamtwirtschaftliche Kosten dämpfen.

Kirsten Westphal aus der Hauptgeschäftsführung des BDEW hebt in dem aktuellen Verbändepapier hervor, ein flexibel einsetzbarer Kraftwerkspark sollte künftig einspringen, wenn Wind- und Solarstrom nicht ausreichen. Dafür seien schnelle Ausschreibungen und staatliche Absicherungen wie ein Kapazitätsmarkt nötig.
 
Papier „Transformationspfad neue Gase: Mehr Resilienz, mehr Markt – Neue Gase als Treiber für eine starke Wirtschaft“
(zum Öffnen bitte auf das PDF klicken)
Quelle: BDEW, DVGW und Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft

Auch die Bundesnetzagentur bestätige, so das Verbändepapier, den Bedarf an neuer steuerbarer Kraftwerksleistung, um die Versorgung mittel- und langfristig zu sichern. Flexible Gaskraftwerke übernehmen laut Papier eine Doppelfunktion: Sie stabilisieren die Stromversorgung in Zeiten geringer erneuerbarer Einspeisung und schaffen gleichzeitig verlässliche Grundlast für das geplante Wasserstoffkernnetz. Leitungen, Erzeugung und industrielle Nachfrage ließen sich so parallel aufbauen.

Der DVGW betont darüber hinaus die Bedeutung bezahlbarer Energie für Wachstum und industrielle Wettbewerbsfähigkeit. Vorstandsvorsitzender Gerald Linke weist darauf hin, dass ein Wasserstoffmarkt nur entstehen könne, wenn regulatorische Hürden sinken. Dazu gehöre auch, blauen und türkisen Wasserstoff zu berücksichtigen, um die Versorgung in der Hochlaufphase zu stabilisieren.

Scharfe Kritik am geltenden Gebäudeenergiegesetz

Mehrere aktuell geltende Vorgaben führen laut Papier zu höheren Kosten und schwächerer Nachfrage. Die Strombezugskriterien der delegierten Rechtsakte sowie der Wegfall der Netzentgeltbefreiung für Elektrolyseure gelten den Verbänden zufolge als zentrale Hemmnisse, die Investitionen verzögern.

Scharfe Kritik richtet das gemeinsame Statement an das geltende Gebäudeenergiegesetz (GEG). Timm Kehler, Vorstand des Verbands Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft, sieht in dem GEG eine Einschränkung für Verteilnetzbetreiber und Wärmemarkt. Die detaillierten Wasserstofffahrpläne erschwerten seiner Ansicht nach den Einsatz neuer Gase im Gebäudesektor. Aus Sicht der Verbände müssten die Regeln so angepasst werden, dass auch Biomethan und Wasserstoff künftig Optionen bleiben.

Neben den politischen Forderungen unterstreichen die Verbände das Potenzial neuer Gase für ein integriertes Energiesystem. Biomethan, Wasserstoff und ihre Derivate könnten die industrielle Grundstoffversorgung absichern, das Stromnetz durch flexible Erzeugung stabilisieren, Energie speichern und Strom-, Wärme- und Verkehrssektor enger miteinander verknüpfen. Bereits heute leisten sie laut Papier einen erprobten Beitrag zur CO2-Reduktion.

Das Verbändestatement „Transformationspfad neue Gase: Mehr Resilienz, mehr Markt – Neue Gase als Treiber für eine starke Wirtschaft“ befindet sich im Internet zum Download.

Mittwoch, 26.11.2025, 17:00 Uhr
Davina Spohn

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