Quelle: Der geplante Stromspeicher in Schuby. Quelle: Eco Stor
Die Unternehmen Eco Stor und Alpiq setzen bei der Zusammenarbeit bei einem Batteriespeicher auf ein neues, innovatives Vergütungsmodell.
Die deutsche Eco Stor GmbH und der Schweizer Energiekonzern Alpiq setzen bei der Vermarktung des Batteriespeichers „Eco Power Two“ im schleswig-holsteinischen Schuby auf ein Tolling-Modell. Beide Unternehmen verfolgten damit einen Ansatz, der feste Erlösstrukturen ermöglichen und den Zugang zu langfristigem Fremdkapital erleichtern soll.
In einer Mitteilung heißt es, Tolling sei „ein Geschäftsmodell, das sowohl Stabilität als auch ausreichende Rendite und Skalierbarkeit für eine nachhaltige Energieinfrastruktur in sich vereint“. Die Partnerschaft stehe beispielhaft für eine neue Generation privatwirtschaftlich finanzierter Energiewendeprojekte, die wirtschaftlich tragfähig und unabhängig von staatlichen Fördermechanismen arbeiteten.
In der Betriebswirtschaftslehre beschreibt Tolling ein Modell, bei dem ein Auftraggeber Materialien bereitstellt, während ein Dienstleister diese gegen eine Gebühr verarbeitet oder optimiert. Das Eigentum an der Ware verbleibt über den gesamten Prozess beim Auftraggeber. Dieses Prinzip wird nun auf den Betrieb des Batteriespeichers übertragen.
Der Tolling-Vertrag garantiert Eco Stor „über fünf Jahre hinweg feste Umsätze“, heißt es weiter. Alpiq erhält im Gegenzug die Exklusivrechte zur Optimierung des Batteriespeichers für Netzstabilisierungsdienste sowie zur Vermarktung auf den Spot- und Intraday-Märkten.
„Mit hoher Finanzierungssicherheit und planbaren Erlösstrukturen schafft dieses Modell zentrale Voraussetzungen für den Zugang von Eco Stor zu langfristigem Fremdkapital“, heißt es weiter. Zudem wird betont, das Tolling-Modell sei ein Beispiel dafür, wie technologische Innovation und finanzielle Stabilität zusammen gedacht werden können. Die technische Verantwortung verbleibe beim Betreiber, während Marktrisiken begrenzt würden.
Der Batteriespeicher in Schuby soll Mitte 2026 den Betrieb aufnehmen. Die Anlage verfügt über eine Leistung von 103,5 MW und eine Speicherkapazität von 238 Millionen kWh. „Dank eines innovativen, von Eco Stor in Koordination mit den Netzbetreibern Tennet und SH-Netz entwickelten Betriebskonzeptes wird sie im Rahmen klar definierter, netzneutraler Leitplanken betrieben und bis zu zweimal täglich vollständig be- und entladen.“
Mittwoch, 26.11.2025, 15:09 Uhr
Stefan Sagmeister
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