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Energie & Management > Windkraft Onshore - NRW setzt neue Marke für Windkraft-Zulassungen in Deutschland
Quelle: Pixabay / Simon
Windkraft Onshore

NRW setzt neue Marke für Windkraft-Zulassungen in Deutschland

Nordrhein-Westfalen erobert das laufende Windjahr im Sturm. Der Landesrekord bei neu errichteten Turbinen ist bereits gebrochen, dazu kommt im Bund ein Allzeithoch bei Genehmigungen.
Mehr als neun Wochen vor Jahresende scheint der Klassenbeste im deutschen Windenergie-Ranking festzustehen. Nordrhein-Westfalen stehe diese Auszeichnung zu, findet der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE NRW) und verweist für 2025 auf einen Landesrekord und eine Bestmarke im Ländervergleich.

Der Landesrekord bezieht sich auf die Gesamtleistung der neu ans Netz gegangenen Windenergieanlagen. Bis Mitte Oktober verzeichnete das öffentliche Marktstammdatenregister für NRW 180 neu in Betrieb genommene Anlagen mit 907 MW Leistung. Das Jahr 2017 markierte das bislang beste Jahr zwischen Rhein und Weser: mit 881 MW.

Selbst wenn man die Netto-Leistung zugrunde legt, also die vom Netz gegangenen Altanlagen abzieht, sind aktuell 849 installierte MW bereits nah an der Bestmarke. Für den Branchenverband ist dies zu vernachlässigen, da er einen Gesamtausbau bis Ende 2025 im Umfang von jenseits der 1.000-MW-Grenze prognostiziert. Aktuell gehe gut ein Viertel des gesamten deutschen Zubaus auf das Konto von NRW.

LEE NRW warnt vor „Fadenriss“

Bei den Genehmigungszahlen weht kein anderer Wind, im Gegenteil: Die Landkreisämter winkten zwischen Januar und Mitte Oktober Anträge für Anlagen mit einer Gesamtleistung von 4.580 MW durch, so der LEE NRW. In keinem anderen Bundesland habe in der Vergangenheit jemals eine derart große Menge innerhalb eines Jahres von den Behörden eine Zulassung erhalten.

Der Branchenverband käme seiner Bestimmung als Interessenvertretung nicht nach, beließe er es bei Jubelarien. Entsprechend bestehe laut Verbandsvorsitzendem Hans-Josef Vogel trotz der Zahlen keine Veranlassung, in den Anstrengungen nachzulassen. Schließlich kämen die Erneuerbaren in NRW erst auf einen Anteil von gut 30 Prozent an der Stromerzeugung. Die Bundesregierung hat 80 Prozent vorgegeben. Ein dynamischer Windenergieausbau sei „weiterhin unverzichtbar“.

Dass politischer Rückenwind nicht von Dauer sein muss, steht für den Verband außer Frage. Schließlich bremste eine CDU-FDP-Koalition in Düsseldorf ab 2017 den Ausbau massiv. Erst ein Regierungswechsel in Berlin 2021 und am Rhein 2022 hätten laut LEE NRW den Umschwung eingeleitet.

Die nüchterne Haltung der neuen Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Katherina Reiche (CDU), zum Erneuerbaren-Ausbau hat der Verband durchaus wahrgenommen. „Wir brauchen ein klares Bekenntnis der Bundesregierung, damit es demnächst zu keinem Fadenriss beim Windenergieausbau kommt“, so Hans-Josef Vogel. Bei der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im kommenden Jahr seien „vernünftige Regelungen“ zu finden.

Dienstag, 21.10.2025, 16:37 Uhr
Volker Stephan
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Quelle: Pixabay / Simon
Windkraft Onshore
NRW setzt neue Marke für Windkraft-Zulassungen in Deutschland
Nordrhein-Westfalen erobert das laufende Windjahr im Sturm. Der Landesrekord bei neu errichteten Turbinen ist bereits gebrochen, dazu kommt im Bund ein Allzeithoch bei Genehmigungen.
Mehr als neun Wochen vor Jahresende scheint der Klassenbeste im deutschen Windenergie-Ranking festzustehen. Nordrhein-Westfalen stehe diese Auszeichnung zu, findet der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE NRW) und verweist für 2025 auf einen Landesrekord und eine Bestmarke im Ländervergleich.

Der Landesrekord bezieht sich auf die Gesamtleistung der neu ans Netz gegangenen Windenergieanlagen. Bis Mitte Oktober verzeichnete das öffentliche Marktstammdatenregister für NRW 180 neu in Betrieb genommene Anlagen mit 907 MW Leistung. Das Jahr 2017 markierte das bislang beste Jahr zwischen Rhein und Weser: mit 881 MW.

Selbst wenn man die Netto-Leistung zugrunde legt, also die vom Netz gegangenen Altanlagen abzieht, sind aktuell 849 installierte MW bereits nah an der Bestmarke. Für den Branchenverband ist dies zu vernachlässigen, da er einen Gesamtausbau bis Ende 2025 im Umfang von jenseits der 1.000-MW-Grenze prognostiziert. Aktuell gehe gut ein Viertel des gesamten deutschen Zubaus auf das Konto von NRW.

LEE NRW warnt vor „Fadenriss“

Bei den Genehmigungszahlen weht kein anderer Wind, im Gegenteil: Die Landkreisämter winkten zwischen Januar und Mitte Oktober Anträge für Anlagen mit einer Gesamtleistung von 4.580 MW durch, so der LEE NRW. In keinem anderen Bundesland habe in der Vergangenheit jemals eine derart große Menge innerhalb eines Jahres von den Behörden eine Zulassung erhalten.

Der Branchenverband käme seiner Bestimmung als Interessenvertretung nicht nach, beließe er es bei Jubelarien. Entsprechend bestehe laut Verbandsvorsitzendem Hans-Josef Vogel trotz der Zahlen keine Veranlassung, in den Anstrengungen nachzulassen. Schließlich kämen die Erneuerbaren in NRW erst auf einen Anteil von gut 30 Prozent an der Stromerzeugung. Die Bundesregierung hat 80 Prozent vorgegeben. Ein dynamischer Windenergieausbau sei „weiterhin unverzichtbar“.

Dass politischer Rückenwind nicht von Dauer sein muss, steht für den Verband außer Frage. Schließlich bremste eine CDU-FDP-Koalition in Düsseldorf ab 2017 den Ausbau massiv. Erst ein Regierungswechsel in Berlin 2021 und am Rhein 2022 hätten laut LEE NRW den Umschwung eingeleitet.

Die nüchterne Haltung der neuen Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Katherina Reiche (CDU), zum Erneuerbaren-Ausbau hat der Verband durchaus wahrgenommen. „Wir brauchen ein klares Bekenntnis der Bundesregierung, damit es demnächst zu keinem Fadenriss beim Windenergieausbau kommt“, so Hans-Josef Vogel. Bei der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im kommenden Jahr seien „vernünftige Regelungen“ zu finden.

Dienstag, 21.10.2025, 16:37 Uhr
Volker Stephan

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