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Energie & Management > Personalie - Österreich: Alfred Stern wird OMV-Chef
Bild: Shutterstock/Andrii Yalansky
Personalie

Österreich: Alfred Stern wird OMV-Chef

Der für das Chemiegeschäft zuständige Vorstand rückt am 1. September an die Spitze des Öl-, Gas- und Chemiekonzerns auf. Rainer Seele verlässt diesen einvernehmlich.

Alfred Stern wird per 1. September Vorstandsvorsitzender des österreichischen Öl-, Erdgas- und Chemiekonzerns OMV. Das beschloss der Aufsichtsrat am 1. Juni. Stern ist seit 1. April Mitglied des OMV-Vorstands und für den Geschäftsbereich Chemicals & Materials zuständig. Er war zuvor Vorstandschef des Kunststoff- und Düngemittelkonzerns Borealis, an dem die OMV seit vergangenem Jahr 75 % hält.

Stern folgt auf Rainer Seele, der die OMV seit Juli 2015 geführt hatte und sie nun im Einvernehmen mit den Eigentümern verlässt. Seele hatte Ende April angekündigt, keine Verlängerung seines bis Ende Juni 2022 laufenden Vertrags anzustreben. Allerdings hatte er betont, seine Funktion bis zum letzten Tag ausüben zu wollen.

Schon bald zeichnete sich jedoch sein früherer Austritt aus dem Unternehmen ab. Nicht zuletzt seitens der Republik Österreich, die über ihre Beteiligungsgesellschaft Öbag 31,5 % der OMV hält, wurde signalisiert, dass eine mehr als ein Jahr dauernde „Lame-Duck“-Periode Seeles unerwünscht und eine rasche Regelung seiner Nachfolge gewollt sei. Dies galt umso mehr angesichts der Auseinandersetzungen um die strategische Ausrichtung der OMV. Seele hatte den massiven Ausbau des bislang untergeordneten Chemiegeschäfts vorangetrieben. Dem setzten Vertreter des Öl- und Erdgasgeschäfts heftigen Widerstand entgegen.

Kampf um die Nachfolge

Manifest wurde dies im Kampf um die Nachfolge Seeles. Als dessen maßgebliche Protagonisten galten Stern sowie Seeles Stellvertreter Johann Pleininger, der für das Upstream-Geschäft der OMV zuständig ist, also für die Öl- und Gasförderung. Stern wurde nachgesagt, von OMV-Aufsichtsratschef Mark Garrett unterstützt zu werden, seinem Vorgänger als Borealis-Chef. Garretts Verhältnis zu Seele wurde als „zerrüttet“ beschrieben.

Nach der gestrigen Bestellung Sterns verlautete Garrett, die OMV stehe „am Beginn einer großen Transformation in Richtung Chemie und Kreislaufwirtschaft, in der es ein großes Portfolio entlang einer weitreichenden Wertschöpfungskette zu managen gilt – vom Bohrloch über die Raffinerien und Tankstellen bis zu hochwertigen Chemieprodukten und zum Recycling“. Stern sei für diese Aufgabe angesichts „seiner Fachkompetenz und internationalen Managementerfahrung sowie Erfahrung als CEO in der chemischen Industrie die ideale Besetzung“.

Bei Seele bedankte sich Garrett für dessen „Verdienste um die Weiterentwicklung des Unternehmens“. Mit der Aufstockung des Anteils der OMV an der Borealis von 36 auf 75 % habe Seele „einen ersten großen und richtungsweisenden Schritt in diesem Transformationsprozess gesetzt“.

Ab 1. September Vorstandschef der OMV: Alfred Stern, hier noch
in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der Borealis
Bild: Borealis

Mittwoch, 2.06.2021, 10:33 Uhr
Klaus Fischer
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Bild: Shutterstock/Andrii Yalansky
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Österreich: Alfred Stern wird OMV-Chef
Der für das Chemiegeschäft zuständige Vorstand rückt am 1. September an die Spitze des Öl-, Gas- und Chemiekonzerns auf. Rainer Seele verlässt diesen einvernehmlich.

Alfred Stern wird per 1. September Vorstandsvorsitzender des österreichischen Öl-, Erdgas- und Chemiekonzerns OMV. Das beschloss der Aufsichtsrat am 1. Juni. Stern ist seit 1. April Mitglied des OMV-Vorstands und für den Geschäftsbereich Chemicals & Materials zuständig. Er war zuvor Vorstandschef des Kunststoff- und Düngemittelkonzerns Borealis, an dem die OMV seit vergangenem Jahr 75 % hält.

Stern folgt auf Rainer Seele, der die OMV seit Juli 2015 geführt hatte und sie nun im Einvernehmen mit den Eigentümern verlässt. Seele hatte Ende April angekündigt, keine Verlängerung seines bis Ende Juni 2022 laufenden Vertrags anzustreben. Allerdings hatte er betont, seine Funktion bis zum letzten Tag ausüben zu wollen.

Schon bald zeichnete sich jedoch sein früherer Austritt aus dem Unternehmen ab. Nicht zuletzt seitens der Republik Österreich, die über ihre Beteiligungsgesellschaft Öbag 31,5 % der OMV hält, wurde signalisiert, dass eine mehr als ein Jahr dauernde „Lame-Duck“-Periode Seeles unerwünscht und eine rasche Regelung seiner Nachfolge gewollt sei. Dies galt umso mehr angesichts der Auseinandersetzungen um die strategische Ausrichtung der OMV. Seele hatte den massiven Ausbau des bislang untergeordneten Chemiegeschäfts vorangetrieben. Dem setzten Vertreter des Öl- und Erdgasgeschäfts heftigen Widerstand entgegen.

Kampf um die Nachfolge

Manifest wurde dies im Kampf um die Nachfolge Seeles. Als dessen maßgebliche Protagonisten galten Stern sowie Seeles Stellvertreter Johann Pleininger, der für das Upstream-Geschäft der OMV zuständig ist, also für die Öl- und Gasförderung. Stern wurde nachgesagt, von OMV-Aufsichtsratschef Mark Garrett unterstützt zu werden, seinem Vorgänger als Borealis-Chef. Garretts Verhältnis zu Seele wurde als „zerrüttet“ beschrieben.

Nach der gestrigen Bestellung Sterns verlautete Garrett, die OMV stehe „am Beginn einer großen Transformation in Richtung Chemie und Kreislaufwirtschaft, in der es ein großes Portfolio entlang einer weitreichenden Wertschöpfungskette zu managen gilt – vom Bohrloch über die Raffinerien und Tankstellen bis zu hochwertigen Chemieprodukten und zum Recycling“. Stern sei für diese Aufgabe angesichts „seiner Fachkompetenz und internationalen Managementerfahrung sowie Erfahrung als CEO in der chemischen Industrie die ideale Besetzung“.

Bei Seele bedankte sich Garrett für dessen „Verdienste um die Weiterentwicklung des Unternehmens“. Mit der Aufstockung des Anteils der OMV an der Borealis von 36 auf 75 % habe Seele „einen ersten großen und richtungsweisenden Schritt in diesem Transformationsprozess gesetzt“.

Ab 1. September Vorstandschef der OMV: Alfred Stern, hier noch
in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der Borealis
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Mittwoch, 2.06.2021, 10:33 Uhr
Klaus Fischer

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