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Energie & Management > Europa - EDF-Chef wird neuer Präsident von Eurelectric
Bild: Shutterstock, Ivan Marc
Europa

EDF-Chef wird neuer Präsident von Eurelectric

Der Dachverband der europäischen Elektrizitätswirtschaft hat eine neue Führung. Die Umsetzung des europäischen Klimapaktes steht im Mittelpunkt der zweijährigen Amtszeit.
Der Verwaltungsrat von Eurelectric wählte am 20. Mai Jean-Bernard Levy zum neuen Präsidenten für zwei Jahre. Vize-Präsidentin wird für den gleichen Zeitraum die Chefin des rumänischen Versorgungsunternehmens Electrica, Georgeta C. Popescu. Zum Vize-Präsidenten wurde Leonard Birnbaum von Eon ebenfalls für zwei Jahre gewählt. Präsident und Vize-Präsidenten repräsentieren den Verband vor allem nach außen. Richtungsentscheidungen werden im Verwaltungsrat getroffen.

In einem gemeinsamen „Manifest“ bekennt sich die neue Führung der europäischen Stromlobby zum Klimapakt der EU. Er eröffne der Elektrizitätswirtschaft die Chance, einen noch größeren „Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Wirtschaft und Gesellschaft“ zu leisten. Die erneuerbaren Energien und eine emissionsarme Stromerzeugung spielten dabei eine Schlüsselrolle.

Dabei gibt es für die neue Führung von Eurelectric vier Prioritäten:
1. Die Stromwirtschaft müsse attraktiv für Investoren und offen für den Wettbewerb bleiben. Ihre Kunden sollen sich aktiver beteiligen und dabei unterstützt werden, Energie einzusparen. Es müsse sichergestellt werden, dass Strom erschwinglich bleibe und Innovationen sozial akzeptiert würden.

2. Eine weitgehende Elektrifizierung sei „der effizienteste Weg zur Decarbonisierung“, heißt es in dem Manifest weiter, insbesondere im Verkehr und im Gebäudesektor. Um einen „emissionsarmen Lebensstil für EU-Bürger“ durchzusetzen, befürwortet die Stromlobby eine Senkung der Stromsteuern, einen höheren CO2-Preis, eine „vorsichtige Ausweitung“ des Emissionshandels und eine Grenzausgleichsabgabe (CBAM).

3. Es müsse sichergestellt werden, dass alle Technologien, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgase leisten könnten, auch eingesetzt werden könnten – einschließlich der Atomkraft. Innovationshindernisse sollten gemeinsam mit allen Marktteilnehmern identifiziert und beseitigt werden.

4. Die Elektrizitäts-Infrastruktur spiele eine Schlüsselrolle. Die Betreiber der Leitungsnetze müssten dabei unterstützt werden, die Netze auszubauen und zu digitalisieren. Das Gesamtsystem müsse flexibel und widerstandsfähig sein, um neue Akteure und mehr erneuerbare Energien zu integrieren und einen effizienteren Einsatz von Energie zu begünstigen.

Eurelectric repräsentiert (nach eigenen Angaben) 3.500 Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft in 30 europäischen Ländern mit 970.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 627 Mrd. Euro. Die Branche habe in den letzten Jahren gezeigt, dass sie auch angesichts widriger Umstände „widerstandsfähig und zuverlässig“ sei, sagte der scheidende Präsident des Verbandes, der Ire Pat O'Doherty.

Sein Nachfolger Jean-Bernard Levy steht seit 2014 an der Spitze des staatlichen französischen Quasi-Monopolisten EDF. Levy gilt als bestens vernetzt mit dem französischen Staat. Er stieg in der Verwaltung auf und war zuletzt Kabinettschef des französischen Industrieministers Longuet. Danach wechselte er in die Wirtschaft und leitete unter anderem den Technologiekonzern Thales und den Versorger Vivendi.

Die neue Vize-Präsidentin von Eurelectric, Popescu, stieg als Ingenieurin in der rumänischen Versorgungswirtschaft auf, war von 2015 bis 2017 Staatssekretärin für Energie und wechselte von dort an die Spitze der Electrica.

Leonard Birnbaum war seit 2008 Mitglied im Vorstand von RWE, wo er bis 2013 für den Vertrieb zuständig war. 2013 wechselte er in den Vorstand von Eon und ist seit April dieses Jahres Konzernchef.

Freitag, 21.05.2021, 12:30 Uhr
Tom Weingärtner
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Bild: Shutterstock, Ivan Marc
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EDF-Chef wird neuer Präsident von Eurelectric
Der Dachverband der europäischen Elektrizitätswirtschaft hat eine neue Führung. Die Umsetzung des europäischen Klimapaktes steht im Mittelpunkt der zweijährigen Amtszeit.
Der Verwaltungsrat von Eurelectric wählte am 20. Mai Jean-Bernard Levy zum neuen Präsidenten für zwei Jahre. Vize-Präsidentin wird für den gleichen Zeitraum die Chefin des rumänischen Versorgungsunternehmens Electrica, Georgeta C. Popescu. Zum Vize-Präsidenten wurde Leonard Birnbaum von Eon ebenfalls für zwei Jahre gewählt. Präsident und Vize-Präsidenten repräsentieren den Verband vor allem nach außen. Richtungsentscheidungen werden im Verwaltungsrat getroffen.

In einem gemeinsamen „Manifest“ bekennt sich die neue Führung der europäischen Stromlobby zum Klimapakt der EU. Er eröffne der Elektrizitätswirtschaft die Chance, einen noch größeren „Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Wirtschaft und Gesellschaft“ zu leisten. Die erneuerbaren Energien und eine emissionsarme Stromerzeugung spielten dabei eine Schlüsselrolle.

Dabei gibt es für die neue Führung von Eurelectric vier Prioritäten:
1. Die Stromwirtschaft müsse attraktiv für Investoren und offen für den Wettbewerb bleiben. Ihre Kunden sollen sich aktiver beteiligen und dabei unterstützt werden, Energie einzusparen. Es müsse sichergestellt werden, dass Strom erschwinglich bleibe und Innovationen sozial akzeptiert würden.

2. Eine weitgehende Elektrifizierung sei „der effizienteste Weg zur Decarbonisierung“, heißt es in dem Manifest weiter, insbesondere im Verkehr und im Gebäudesektor. Um einen „emissionsarmen Lebensstil für EU-Bürger“ durchzusetzen, befürwortet die Stromlobby eine Senkung der Stromsteuern, einen höheren CO2-Preis, eine „vorsichtige Ausweitung“ des Emissionshandels und eine Grenzausgleichsabgabe (CBAM).

3. Es müsse sichergestellt werden, dass alle Technologien, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgase leisten könnten, auch eingesetzt werden könnten – einschließlich der Atomkraft. Innovationshindernisse sollten gemeinsam mit allen Marktteilnehmern identifiziert und beseitigt werden.

4. Die Elektrizitäts-Infrastruktur spiele eine Schlüsselrolle. Die Betreiber der Leitungsnetze müssten dabei unterstützt werden, die Netze auszubauen und zu digitalisieren. Das Gesamtsystem müsse flexibel und widerstandsfähig sein, um neue Akteure und mehr erneuerbare Energien zu integrieren und einen effizienteren Einsatz von Energie zu begünstigen.

Eurelectric repräsentiert (nach eigenen Angaben) 3.500 Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft in 30 europäischen Ländern mit 970.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 627 Mrd. Euro. Die Branche habe in den letzten Jahren gezeigt, dass sie auch angesichts widriger Umstände „widerstandsfähig und zuverlässig“ sei, sagte der scheidende Präsident des Verbandes, der Ire Pat O'Doherty.

Sein Nachfolger Jean-Bernard Levy steht seit 2014 an der Spitze des staatlichen französischen Quasi-Monopolisten EDF. Levy gilt als bestens vernetzt mit dem französischen Staat. Er stieg in der Verwaltung auf und war zuletzt Kabinettschef des französischen Industrieministers Longuet. Danach wechselte er in die Wirtschaft und leitete unter anderem den Technologiekonzern Thales und den Versorger Vivendi.

Die neue Vize-Präsidentin von Eurelectric, Popescu, stieg als Ingenieurin in der rumänischen Versorgungswirtschaft auf, war von 2015 bis 2017 Staatssekretärin für Energie und wechselte von dort an die Spitze der Electrica.

Leonard Birnbaum war seit 2008 Mitglied im Vorstand von RWE, wo er bis 2013 für den Vertrieb zuständig war. 2013 wechselte er in den Vorstand von Eon und ist seit April dieses Jahres Konzernchef.

Freitag, 21.05.2021, 12:30 Uhr
Tom Weingärtner

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