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Energie & Management > Österreich - Verbund mit Gewinnanstieg
Quelle: Fotolia / YuI
Österreich

Verbund mit Gewinnanstieg

Vor allem höhere Großhandelspreise für Strom verbesserten das Quartalsergebnis. "Unsicherheiten" sieht der Konzern in Bezug auf einen möglichen Stopp der Gasimporte aus Russland.
Für das erste Quartal 2022 meldet der größte österreichische Stromkonzern Verbund einen Gewinn (Konzernergebnis) von 514,4 Mio. Euro, um 255,6 % mehr als im ersten Quartal 2021. Bereinigt um Sondereffekte, insbesondere einer Steuerersparnis infolge der Senkung der Körperschaftssteuer, belief sich der Gewinn auf 463,7 Mio. Euro, was einem Zuwachs um 220,6 % entspricht. Seinen Umsatz beziffert der Verbund mit 2,53 Mrd. Euro, ein Plus von 209,5 %. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 169,3 % auf 814,9 Mio. Euro.

Zurückzuführen ist dies nach Angaben des Unternehmens vornehmlich auf die "stark gestiegenen Termin- und Spotmarktpreise auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft stieg um 66,3 Euro/MWh auf 113,8 Euro/MWh". Positiv auf das Quartalsergebnis wirkte sich ferner die Vollkonsolidierung der Gas-Fernleitungsgesellschaft Gas Connect Austria (GCA) aus. Wie berichtet, hatte der Verbund Ende Mai 2021 den 51-%-Anteil des Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV an der GCA übernommen.

Für das Gesamtjahr 2022 erwartet der Verbund ein Ebitda von 2,80 bis 3,50 Mrd. Euro, das bereinigte Konzernergebnis soll zwischen 1,50 und 1,95 Mrd. Euro liegen. Bei der Bilanzpressekonferenz für 2021 am 17. März hatte der Konzern seinen voraussichtlichen Gewinn mit 1,34 bis 1,94 Mrd. Euro beziffert, das Ebitda mit 2,60 bis 3,50 Mrd. Euro. Auf die jüngsten Überlegungen seitens der Bundesregierung über eine mögliche "Gewinnabschöpfung" bei den Energieunternehmen geht der Verbund in seinem Quartalsbericht nicht ein.

Aus- und Neubauprojekte im Plan

Die Aus- und Neubauprojekte im Bereich der Wasserkraft laufen dem Konzern zufolge planmäßig. In Bayern soll die Modernisierung des Innkraftwerks Töging-Jettenbach im Juni abgeschlossen werden. Die Leistung der Anlage steigt um rund 39 % auf 118 MW, die jährliche Stromerzeugung um etwa 25 % auf 700 Mio. kWh. Beim zurzeit größten Bauvorhaben des Verbunds, der Erweiterung des Pumpspeicherkraftwerks Kaprun um 480 MW auf insgesamt rund 1.350 MW (Projekt Limberg III), beginnt demnächst der Vortrieb des Druckschachts.

Als "einschneidendes Ereignis" bezeichnet der Konzern in seinem Quartalsbericht die russische Invasion in der Ukraine vom 24. Februar. Zwar hatte diese bislang keine Auswirkungen auf die Ertragslage des Verbunds. Doch führen Preissteigerungen sowie "Lieferschwierigkeiten für Kabel, Zement, diverse Rohstoffe (Erze, Eisen, Stahl) und Sprengstoff vor allem bei den Projekten zu neuen Herausforderungen". Ferner warnt der Verbund vor "Unsicherheiten im Wesentlichen einerseits aufgrund möglicher zukünftiger wirtschaftlicher Sanktionen der Europäischen Union im Zusammenhang mit russischen Erdgaslieferungen und andererseits aufgrund eines möglichen Gaslieferstopps durch Russland, deren finanzielle Auswirkungen aus aktueller Sicht nur schwer abschätzbar sind".

Donnerstag, 12.05.2022, 16:31 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Österreich - Verbund mit Gewinnanstieg
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Österreich
Verbund mit Gewinnanstieg
Vor allem höhere Großhandelspreise für Strom verbesserten das Quartalsergebnis. "Unsicherheiten" sieht der Konzern in Bezug auf einen möglichen Stopp der Gasimporte aus Russland.
Für das erste Quartal 2022 meldet der größte österreichische Stromkonzern Verbund einen Gewinn (Konzernergebnis) von 514,4 Mio. Euro, um 255,6 % mehr als im ersten Quartal 2021. Bereinigt um Sondereffekte, insbesondere einer Steuerersparnis infolge der Senkung der Körperschaftssteuer, belief sich der Gewinn auf 463,7 Mio. Euro, was einem Zuwachs um 220,6 % entspricht. Seinen Umsatz beziffert der Verbund mit 2,53 Mrd. Euro, ein Plus von 209,5 %. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 169,3 % auf 814,9 Mio. Euro.

Zurückzuführen ist dies nach Angaben des Unternehmens vornehmlich auf die "stark gestiegenen Termin- und Spotmarktpreise auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft stieg um 66,3 Euro/MWh auf 113,8 Euro/MWh". Positiv auf das Quartalsergebnis wirkte sich ferner die Vollkonsolidierung der Gas-Fernleitungsgesellschaft Gas Connect Austria (GCA) aus. Wie berichtet, hatte der Verbund Ende Mai 2021 den 51-%-Anteil des Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV an der GCA übernommen.

Für das Gesamtjahr 2022 erwartet der Verbund ein Ebitda von 2,80 bis 3,50 Mrd. Euro, das bereinigte Konzernergebnis soll zwischen 1,50 und 1,95 Mrd. Euro liegen. Bei der Bilanzpressekonferenz für 2021 am 17. März hatte der Konzern seinen voraussichtlichen Gewinn mit 1,34 bis 1,94 Mrd. Euro beziffert, das Ebitda mit 2,60 bis 3,50 Mrd. Euro. Auf die jüngsten Überlegungen seitens der Bundesregierung über eine mögliche "Gewinnabschöpfung" bei den Energieunternehmen geht der Verbund in seinem Quartalsbericht nicht ein.

Aus- und Neubauprojekte im Plan

Die Aus- und Neubauprojekte im Bereich der Wasserkraft laufen dem Konzern zufolge planmäßig. In Bayern soll die Modernisierung des Innkraftwerks Töging-Jettenbach im Juni abgeschlossen werden. Die Leistung der Anlage steigt um rund 39 % auf 118 MW, die jährliche Stromerzeugung um etwa 25 % auf 700 Mio. kWh. Beim zurzeit größten Bauvorhaben des Verbunds, der Erweiterung des Pumpspeicherkraftwerks Kaprun um 480 MW auf insgesamt rund 1.350 MW (Projekt Limberg III), beginnt demnächst der Vortrieb des Druckschachts.

Als "einschneidendes Ereignis" bezeichnet der Konzern in seinem Quartalsbericht die russische Invasion in der Ukraine vom 24. Februar. Zwar hatte diese bislang keine Auswirkungen auf die Ertragslage des Verbunds. Doch führen Preissteigerungen sowie "Lieferschwierigkeiten für Kabel, Zement, diverse Rohstoffe (Erze, Eisen, Stahl) und Sprengstoff vor allem bei den Projekten zu neuen Herausforderungen". Ferner warnt der Verbund vor "Unsicherheiten im Wesentlichen einerseits aufgrund möglicher zukünftiger wirtschaftlicher Sanktionen der Europäischen Union im Zusammenhang mit russischen Erdgaslieferungen und andererseits aufgrund eines möglichen Gaslieferstopps durch Russland, deren finanzielle Auswirkungen aus aktueller Sicht nur schwer abschätzbar sind".

Donnerstag, 12.05.2022, 16:31 Uhr
Klaus Fischer

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