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Energie & Management > Wasserstoff - ÜNB wird Papier zu Offshore-Windwasserstoff vorlegen
Quelle: EASAC
Wasserstoff

ÜNB wird Papier zu Offshore-Windwasserstoff vorlegen

Der ostdeutsche Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz hat ein eigenes Paket an Vorschlägen zusammen mit Partnern angekündigt, um Windstrom und Windwasserstoff nach Süden zu bringen.
Zum Abschluss einer vom Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50 Hertz organisierten Gesprächsreihe kündigte deren Chef Stefan Kapferer eine Initiative an, um "mit unterschiedlichen Stakeholdern einen Katalog pragmatischer Beschleunigungsmaßnahmen zu entwickeln, die sofort umsetzbar sind und direkte Wirkung entfalten", heißt es in einer Pressemitteilung vom 17. September.

Beispielhaft erwähnte Kapferer die im Mai verkündeten Pläne von RWE und BASF, gemeinsam in der deutschen Nordsee einen 2.000-MW-Windpark mit Erzeugungskapazität für grünen Wasserstoff zu errichten. Dies wäre das erste Mal, dass ein deutscher Offshore-Windpark gleich zusammen mit einem Großabnehmer geplant wird. Allerdings ist eine der Bedingungen der Partner an die Politik, dass der Windpark zusätzlich zu dem Ausbauziel auf 20.000 MW für 2030 genehmigt wird.

Laut der Konkretisierungen eines Pressesprechers auf Anfrage der Redaktion sollen "konsolidierte" Vorschläge der neuen Initiative "Gemeinsam schneller klimaneutral" folgenden Zielen dienen:
  • schnellerem Netzausbau
  • schnellerem Zubau Erneuerbarer, unter anderem durch Lösungen für Flächen-Ausschreibungsverfahren sowie für das Abgaben- und Umlagensystem
  • schnellerer Sektorenkopplung im Sinne der Produktion und des Abtransportes grünen Wasserstoffs
"Zum Jahresende" will 50 Hertz den Katalog öffentlich vorlegen. Die wissenschaftliche Beratung liegt bei Barbara Praetorius von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin und Felix Christian Matthes vom Öko-Institut.

50Hertz in der Nordsee?

Nun reicht das bisherige Netzgebiet von 50 Hertz von Ostdeutschland und Hamburg aus lediglich bis zum Industrie- und Hafenstandort Brunsbüttel an der Elbemündung und damit nicht ganz an die Nordsee. Gemäß der bisherigen Aufzählung von Wasserstoffprojekten auf der RWE-Website soll der grüne Wasserstoff mithilfe des Stroms aus dem angedachten Mega-Windpark an einem RWE-Kraftwerksstandort hergestellt werden. Das klingt stark nach onshore, und RWE plant in Lingen an der Ems (Niedersachsen) ausdrücklich einen 100-MW-Elektrolyseur. Das gehört aber zur Regelzone des ÜNB Amprion.

Warum also dieses Beispiel? Schon in der Pressemitteilung heißt es, das Ziel der Dekarbonisierung, hinter der 50Hertz steht, ende nicht an dessen Regelzone.

Außerdem ist 50 Hertz an der geplanten Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs(HGÜ)-Leitung vom Chemiezentrum Heide an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste quer durch die dort überlastete Regelzone des ÜNB Tennet bis zum nördlichen Start der Südostlink in Klein-Rogahn in Mecklenburg-Vorpommern beteiligt. Diese HGÜ-Leitung, die im zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplans für 2035 steht, übernimmt künftig den Strom aus drei Offshore-Windenergieclustern. Je nach Szenario sind das 2.000 oder 4.000 MW - darunter jenen des Aqua-Ventus-Windwasserstoff-Projektes vor Helgoland. Daran ist RWE zwar auch beteiligt, aber als Gleicher unter 70 Mitgliedern. Und ohne die BASF.

Südostlink bringt den Windstrom dann weiter quer durch den Osten in den Süden bis zum Umspannwerk Isar am gegenwärtigen Atomkraftwerks-Standort bei Landshut (Bayern). Schon weit vorher könnte die BASF den grünen Strom an ihren ostdeutschen Standorten in Schwarzheide in der brandenburgischen Lausitz und in Leuna (Sachsen-Anhalt) verwenden. Und von Landshut aus gelangt die ökologische Elektrizität über das vermaschte vorhandene Drehstromnetz auch zum BASF-Hauptstandort Ludwigshafen, heißt es von 50 Hertz.

Montag, 20.09.2021, 15:59 Uhr
Georg Eble
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Quelle: EASAC
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ÜNB wird Papier zu Offshore-Windwasserstoff vorlegen
Der ostdeutsche Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz hat ein eigenes Paket an Vorschlägen zusammen mit Partnern angekündigt, um Windstrom und Windwasserstoff nach Süden zu bringen.
Zum Abschluss einer vom Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50 Hertz organisierten Gesprächsreihe kündigte deren Chef Stefan Kapferer eine Initiative an, um "mit unterschiedlichen Stakeholdern einen Katalog pragmatischer Beschleunigungsmaßnahmen zu entwickeln, die sofort umsetzbar sind und direkte Wirkung entfalten", heißt es in einer Pressemitteilung vom 17. September.

Beispielhaft erwähnte Kapferer die im Mai verkündeten Pläne von RWE und BASF, gemeinsam in der deutschen Nordsee einen 2.000-MW-Windpark mit Erzeugungskapazität für grünen Wasserstoff zu errichten. Dies wäre das erste Mal, dass ein deutscher Offshore-Windpark gleich zusammen mit einem Großabnehmer geplant wird. Allerdings ist eine der Bedingungen der Partner an die Politik, dass der Windpark zusätzlich zu dem Ausbauziel auf 20.000 MW für 2030 genehmigt wird.

Laut der Konkretisierungen eines Pressesprechers auf Anfrage der Redaktion sollen "konsolidierte" Vorschläge der neuen Initiative "Gemeinsam schneller klimaneutral" folgenden Zielen dienen:
  • schnellerem Netzausbau
  • schnellerem Zubau Erneuerbarer, unter anderem durch Lösungen für Flächen-Ausschreibungsverfahren sowie für das Abgaben- und Umlagensystem
  • schnellerer Sektorenkopplung im Sinne der Produktion und des Abtransportes grünen Wasserstoffs
"Zum Jahresende" will 50 Hertz den Katalog öffentlich vorlegen. Die wissenschaftliche Beratung liegt bei Barbara Praetorius von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin und Felix Christian Matthes vom Öko-Institut.

50Hertz in der Nordsee?

Nun reicht das bisherige Netzgebiet von 50 Hertz von Ostdeutschland und Hamburg aus lediglich bis zum Industrie- und Hafenstandort Brunsbüttel an der Elbemündung und damit nicht ganz an die Nordsee. Gemäß der bisherigen Aufzählung von Wasserstoffprojekten auf der RWE-Website soll der grüne Wasserstoff mithilfe des Stroms aus dem angedachten Mega-Windpark an einem RWE-Kraftwerksstandort hergestellt werden. Das klingt stark nach onshore, und RWE plant in Lingen an der Ems (Niedersachsen) ausdrücklich einen 100-MW-Elektrolyseur. Das gehört aber zur Regelzone des ÜNB Amprion.

Warum also dieses Beispiel? Schon in der Pressemitteilung heißt es, das Ziel der Dekarbonisierung, hinter der 50Hertz steht, ende nicht an dessen Regelzone.

Außerdem ist 50 Hertz an der geplanten Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs(HGÜ)-Leitung vom Chemiezentrum Heide an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste quer durch die dort überlastete Regelzone des ÜNB Tennet bis zum nördlichen Start der Südostlink in Klein-Rogahn in Mecklenburg-Vorpommern beteiligt. Diese HGÜ-Leitung, die im zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplans für 2035 steht, übernimmt künftig den Strom aus drei Offshore-Windenergieclustern. Je nach Szenario sind das 2.000 oder 4.000 MW - darunter jenen des Aqua-Ventus-Windwasserstoff-Projektes vor Helgoland. Daran ist RWE zwar auch beteiligt, aber als Gleicher unter 70 Mitgliedern. Und ohne die BASF.

Südostlink bringt den Windstrom dann weiter quer durch den Osten in den Süden bis zum Umspannwerk Isar am gegenwärtigen Atomkraftwerks-Standort bei Landshut (Bayern). Schon weit vorher könnte die BASF den grünen Strom an ihren ostdeutschen Standorten in Schwarzheide in der brandenburgischen Lausitz und in Leuna (Sachsen-Anhalt) verwenden. Und von Landshut aus gelangt die ökologische Elektrizität über das vermaschte vorhandene Drehstromnetz auch zum BASF-Hauptstandort Ludwigshafen, heißt es von 50 Hertz.

Montag, 20.09.2021, 15:59 Uhr
Georg Eble

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