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Energie & Management > Regenerative - Ökostrom zunehmend das neue Normal
Quelle: Shutterstock / Jevanto Productions
Regenerative

Ökostrom zunehmend das neue Normal

Die 17. E&M-Ökostromumfrage zeigt, dass trotz aller Krisen die Grünstrom-Kundenzahlen weiter steigen – Eon nun bundesweit größter Grünstromlieferant für Privatkunden
Immer mehr Bundesbürger beziehen ein Ökostromprodukt. Die Nachfrage nach Grünstrom wächst und nimmt trotz steigender Preise weiter zu. Das zeigen die Ergebnisse der mittlerweile 17. Ökostromumfrage der Fachzeitschrift Energie & Management (E&M). 2005 hatte E&M diese Branchenerhebung gestartet, um mehr Transparenz über diesen damals noch überschaubaren Markt zu schaffen.

An der diesjährigen E&M-Erhebung, die nach wie vor die größte ihrer Art ist, haben insgesamt 72 Anbieter teilgenommen, was dem Vorjahresniveau entspricht. Laut der Umfrage erwarten trotz aller Krisen und Preissteigerungen immerhin 79 % der Anbieter (im Vorjahr 74 %) für 2023 im Privatkundensegment weiter steigende Kundenzahlen. Auch im gewerblichen Sektor erwarten 49 % einen Zuwachs, während jedoch 30 % von einer Verringerung ausgehen
.
Ein nicht zu unterschätzender Faktor für dieses Plus ist der Gewinn von Kunden und Marktanteilen durch größere Energieversorger. Dieser Trend wird durch die Tatsache erhärtet, dass erstmals Eon Energie Deutschland mit gut 3,3 Mio. Haushaltskunden auf dem ersten Platz dieser Umfrage gelandet ist, sozusagen der "grüne Shooting-Star" des Jahres. Eon hatte in den Vorjahren allerdings nicht an der E&M-Umfrage teilgenommen.

Ökostrom als Kundenbindungsstrategie

Von diesen Entwicklungen zeigt sich Robert Werner vom Hamburg Institut wenig überrascht: "Ökostrom wird zunehmend das neue Normal auf dem Strommarkt. Der politisch gewollte Umbau unserer Energieversorgung hin zur Klimaneutralität schlägt zunehmend auch auf den Strommarkt durch." Zusätzlichen Schwung erhält der Ökostromabsatz nach seiner Einschätzung durch eine ständig steigende Zahl von Wärmepumpen- und Elektroauto-Tarifen: "Gerade diese beiden Zukunftstechnologien, die wichtige Bausteine für die Energiewende sind, machen nur mit Grünstrom ökologisch Sinn", sagt Werner, der mit seinem Team auch dieses Mal die E&M-Erhebung betreut hat.
 
 
Dass mit Eon ausgerechnet ein traditioneller Energiekonzern die Pole Position am deutschen Ökostrommarkt übernommen hat, war laut Werner zu erwarten: "Diese Wachablösung war nur eine Frage der Zeit. Eon verknüpft seine Marktmacht mit dem Wunsch vieler seiner Kunden nach grüner Energie." Oder anders ausgedrückt: Als Kundenbindungsstrategie setzt der Essener Energiekonzern gezielt auf Ökostrom. Bis 2024 will Eon alle seine Privatkunden auf „grün“ umgestellt haben.

Da Eon hierzulande nach eigenen Angaben rund 6 Mio. Haushaltskunden mit Strom versorgt, ist absehbar, dass der Energiekonzern die nächsten Jahre führend auf dem deutschen Ökostrommarkt bleiben wird.

Dass es an Eon kein Vorbeikommen mehr auf dem deutschen Markt gibt, zeigen weitere Zahlen: Mit Eprimo, der Süwag und Envia gibt es gleich drei weitere Tochterunternehmen in der E&M-Top 25-Ãœbersicht der größten Ökostromanbieter. Zusammen versorgen diese vier Unternehmen schon heute über 5 Mio. Kunden mit Grünstrom.

Wachsende Zahl an Komplettumstellern

Die Aussicht auf einen immer grüneren deutschen Strommarkt steht für Stefan Sagmeister außer Zweifel: "Es ist nur noch eine Frage von wenigen Jahren, bis alle Verbraucher grünen Strom beziehen", kommentiert der E&M-Chefredakteur die Ergebnisse der jüngsten Umfrage. Wann dieser Zeitpunkt sein wird, darauf will sich Sagmeister nicht festlegen: "Das wird irgendwann in dieser Dekade passieren."
Dass dieser Wandel längst in vollem Gange ist, zeigt auch die weiterhin steigende Zahl der Komplettumsteller − also der Unternehmen, die nur noch Ökostrom im Angebot haben. Nach einer exklusiven Analyse für E&M ermittelte die Get AG bis Mitte des Jahres immerhin schon 400 ausschließliche Grünstromversorger. Das entspricht nach Angaben der Leipziger Energiedatenspezialisten rund 37,5 % der von ihnen untersuchten 1.100 Stromanbieter. Eon Energie taucht in dieser Liste noch nicht auf, da der Umstellungsprozess noch nicht abgeschlossen ist.

Mit Eon als der neuen Nummer 1 unter den Ökostromanbietern ist es zu Verschiebungen in den Top 5 der größten Grünstromunternehmen gekommen: Auf Platz 2 ist bei der Umfrage der bisherige Spitzenreiter Eprimo gelandet, gefolgt von Lichtblick, EWE und Entega.

Alle wichtigen Ergebnisse, Tabelle und Grafiken zu diesjährigen E&M-Ökostromumfrage finden Sie in der August-Printausgabe auf den Seiten 13-19. Die Ausgabe erscheint am 1. August. 

Donnerstag, 28.07.2022, 11:01 Uhr
Ralf Köpke
Energie & Management > Regenerative - Ökostrom zunehmend das neue Normal
Quelle: Shutterstock / Jevanto Productions
Regenerative
Ökostrom zunehmend das neue Normal
Die 17. E&M-Ökostromumfrage zeigt, dass trotz aller Krisen die Grünstrom-Kundenzahlen weiter steigen – Eon nun bundesweit größter Grünstromlieferant für Privatkunden
Immer mehr Bundesbürger beziehen ein Ökostromprodukt. Die Nachfrage nach Grünstrom wächst und nimmt trotz steigender Preise weiter zu. Das zeigen die Ergebnisse der mittlerweile 17. Ökostromumfrage der Fachzeitschrift Energie & Management (E&M). 2005 hatte E&M diese Branchenerhebung gestartet, um mehr Transparenz über diesen damals noch überschaubaren Markt zu schaffen.

An der diesjährigen E&M-Erhebung, die nach wie vor die größte ihrer Art ist, haben insgesamt 72 Anbieter teilgenommen, was dem Vorjahresniveau entspricht. Laut der Umfrage erwarten trotz aller Krisen und Preissteigerungen immerhin 79 % der Anbieter (im Vorjahr 74 %) für 2023 im Privatkundensegment weiter steigende Kundenzahlen. Auch im gewerblichen Sektor erwarten 49 % einen Zuwachs, während jedoch 30 % von einer Verringerung ausgehen
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Ein nicht zu unterschätzender Faktor für dieses Plus ist der Gewinn von Kunden und Marktanteilen durch größere Energieversorger. Dieser Trend wird durch die Tatsache erhärtet, dass erstmals Eon Energie Deutschland mit gut 3,3 Mio. Haushaltskunden auf dem ersten Platz dieser Umfrage gelandet ist, sozusagen der "grüne Shooting-Star" des Jahres. Eon hatte in den Vorjahren allerdings nicht an der E&M-Umfrage teilgenommen.

Ökostrom als Kundenbindungsstrategie

Von diesen Entwicklungen zeigt sich Robert Werner vom Hamburg Institut wenig überrascht: "Ökostrom wird zunehmend das neue Normal auf dem Strommarkt. Der politisch gewollte Umbau unserer Energieversorgung hin zur Klimaneutralität schlägt zunehmend auch auf den Strommarkt durch." Zusätzlichen Schwung erhält der Ökostromabsatz nach seiner Einschätzung durch eine ständig steigende Zahl von Wärmepumpen- und Elektroauto-Tarifen: "Gerade diese beiden Zukunftstechnologien, die wichtige Bausteine für die Energiewende sind, machen nur mit Grünstrom ökologisch Sinn", sagt Werner, der mit seinem Team auch dieses Mal die E&M-Erhebung betreut hat.
 
 
Dass mit Eon ausgerechnet ein traditioneller Energiekonzern die Pole Position am deutschen Ökostrommarkt übernommen hat, war laut Werner zu erwarten: "Diese Wachablösung war nur eine Frage der Zeit. Eon verknüpft seine Marktmacht mit dem Wunsch vieler seiner Kunden nach grüner Energie." Oder anders ausgedrückt: Als Kundenbindungsstrategie setzt der Essener Energiekonzern gezielt auf Ökostrom. Bis 2024 will Eon alle seine Privatkunden auf „grün“ umgestellt haben.

Da Eon hierzulande nach eigenen Angaben rund 6 Mio. Haushaltskunden mit Strom versorgt, ist absehbar, dass der Energiekonzern die nächsten Jahre führend auf dem deutschen Ökostrommarkt bleiben wird.

Dass es an Eon kein Vorbeikommen mehr auf dem deutschen Markt gibt, zeigen weitere Zahlen: Mit Eprimo, der Süwag und Envia gibt es gleich drei weitere Tochterunternehmen in der E&M-Top 25-Ãœbersicht der größten Ökostromanbieter. Zusammen versorgen diese vier Unternehmen schon heute über 5 Mio. Kunden mit Grünstrom.

Wachsende Zahl an Komplettumstellern

Die Aussicht auf einen immer grüneren deutschen Strommarkt steht für Stefan Sagmeister außer Zweifel: "Es ist nur noch eine Frage von wenigen Jahren, bis alle Verbraucher grünen Strom beziehen", kommentiert der E&M-Chefredakteur die Ergebnisse der jüngsten Umfrage. Wann dieser Zeitpunkt sein wird, darauf will sich Sagmeister nicht festlegen: "Das wird irgendwann in dieser Dekade passieren."
Dass dieser Wandel längst in vollem Gange ist, zeigt auch die weiterhin steigende Zahl der Komplettumsteller − also der Unternehmen, die nur noch Ökostrom im Angebot haben. Nach einer exklusiven Analyse für E&M ermittelte die Get AG bis Mitte des Jahres immerhin schon 400 ausschließliche Grünstromversorger. Das entspricht nach Angaben der Leipziger Energiedatenspezialisten rund 37,5 % der von ihnen untersuchten 1.100 Stromanbieter. Eon Energie taucht in dieser Liste noch nicht auf, da der Umstellungsprozess noch nicht abgeschlossen ist.

Mit Eon als der neuen Nummer 1 unter den Ökostromanbietern ist es zu Verschiebungen in den Top 5 der größten Grünstromunternehmen gekommen: Auf Platz 2 ist bei der Umfrage der bisherige Spitzenreiter Eprimo gelandet, gefolgt von Lichtblick, EWE und Entega.

Alle wichtigen Ergebnisse, Tabelle und Grafiken zu diesjährigen E&M-Ökostromumfrage finden Sie in der August-Printausgabe auf den Seiten 13-19. Die Ausgabe erscheint am 1. August. 

Donnerstag, 28.07.2022, 11:01 Uhr
Ralf Köpke

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