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Energie & Management > Wasserstoff - Bundesregierung sieht alles im grünen Bereich
Bild: Shutterstock, Alexander Limbach
Wasserstoff

Bundesregierung sieht alles im grünen Bereich

Die Bundesregierung geht davon aus, dass im Jahr 2030 rund 5.000 Megawatt Strom für die Produktion von grünem Wasserstoff zur Verfügung stehen.
Die Nationale Wasserstoffstrategie sehe eine elektrische Elektrolysekapazität in Höhe von 5.000 MW vor, heißt es in der Antwort (19/27338) auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion. "Bei unterstellten Vollbenutzungsstunden von 4.000 pro Jahr wäre hiermit ein Stromverbrauch von 20 Milliarden Kilowattstunden verbunden."

Zehn Jahre später, also 2040, sollen den Vorstellungen zufolge 10.000 Megawatt Elektrolyseleistung installiert sein, entsprechend einem Stromverbrauch von 40 Mrd. kWh. Allerdings: "Bis 2050 ist die Entwicklung der inländischen Wasserstofferzeugung aus heutiger Sicht sehr unsicher", schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort.

Die Gefahr, dass der für die Produktion von grünem Wasserstoff benötigte Ökostrommenge nicht zusätzlich erzeugt wird, sondern dem allgemeinen Stromsektor fehlen wird, sieht die Bundesregierung nicht. Man erarbeite derzeit Kriterien, um die grüne Eigenschaft von Wasserstoff beim Bezug von Netzstrom glaubwürdig nachzuweisen und werde diese Konzepte mit der Europäischen Kommission diskutieren. Die Frage der Zusätzlichkeit wird in diesem Zusammenhang ebenfalls adressiert werden.

Die Bundesregierung ist allerdings nicht der Ansicht, dass die Produktion von grünem Wasserstoff grundsätzlich an die Vorlage eines "Zusätzlichkeitsnachweises" geknüpft werden sollte. Man gehe davon aus, dass die beschriebenen Ziele durch "unterschiedliche geeignete Anreize und Instrumente" erreicht werden können, etwa durch eine geeignete Ausgestaltung des Förderinstrumentariums für Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff.

Verschiedene Transportoptionen möglich

Angesichts des voraussichtlich großen Bedarfs an grünem Wasserstoff in Deutschland in der Zukunft erkundigen sich die Grünen auch nach der Haltung der Bundesregierung zu einem Import. Hier bieten sich laut der Antwort verschiedene technologische Optionen an: So könne Wasserstoff unter Druck, tiefgekühlt als Flüssigwasserstoff oder chemisch gebunden in speziell dafür entwickelten Wasserstoffträgern transportiert werden. Hinzu kommt der direkte Import von Folgeprodukten wie synthetischen Kraftstoffen oder Ammoniak.

Die konkrete Wahl der Transportoption werde insbesondere determiniert von der vorhandenen Infrastruktur im Importland, der Transportstrecke sowie den Kundenbedarfen und sei somit einzelfallabhängig. Wasserstofftransport innerhalb der EU oder aus Nachbarländern sei insbesondere als netzgebundener Transport per Pipeline denkbar, während für den Import aus Übersee vor allem die Anlandung per Schiff in Betracht komme.

Freitag, 19.03.2021, 14:29 Uhr
Peter Koller
Energie & Management > Wasserstoff - Bundesregierung sieht alles im grünen Bereich
Bild: Shutterstock, Alexander Limbach
Wasserstoff
Bundesregierung sieht alles im grünen Bereich
Die Bundesregierung geht davon aus, dass im Jahr 2030 rund 5.000 Megawatt Strom für die Produktion von grünem Wasserstoff zur Verfügung stehen.
Die Nationale Wasserstoffstrategie sehe eine elektrische Elektrolysekapazität in Höhe von 5.000 MW vor, heißt es in der Antwort (19/27338) auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion. "Bei unterstellten Vollbenutzungsstunden von 4.000 pro Jahr wäre hiermit ein Stromverbrauch von 20 Milliarden Kilowattstunden verbunden."

Zehn Jahre später, also 2040, sollen den Vorstellungen zufolge 10.000 Megawatt Elektrolyseleistung installiert sein, entsprechend einem Stromverbrauch von 40 Mrd. kWh. Allerdings: "Bis 2050 ist die Entwicklung der inländischen Wasserstofferzeugung aus heutiger Sicht sehr unsicher", schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort.

Die Gefahr, dass der für die Produktion von grünem Wasserstoff benötigte Ökostrommenge nicht zusätzlich erzeugt wird, sondern dem allgemeinen Stromsektor fehlen wird, sieht die Bundesregierung nicht. Man erarbeite derzeit Kriterien, um die grüne Eigenschaft von Wasserstoff beim Bezug von Netzstrom glaubwürdig nachzuweisen und werde diese Konzepte mit der Europäischen Kommission diskutieren. Die Frage der Zusätzlichkeit wird in diesem Zusammenhang ebenfalls adressiert werden.

Die Bundesregierung ist allerdings nicht der Ansicht, dass die Produktion von grünem Wasserstoff grundsätzlich an die Vorlage eines "Zusätzlichkeitsnachweises" geknüpft werden sollte. Man gehe davon aus, dass die beschriebenen Ziele durch "unterschiedliche geeignete Anreize und Instrumente" erreicht werden können, etwa durch eine geeignete Ausgestaltung des Förderinstrumentariums für Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff.

Verschiedene Transportoptionen möglich

Angesichts des voraussichtlich großen Bedarfs an grünem Wasserstoff in Deutschland in der Zukunft erkundigen sich die Grünen auch nach der Haltung der Bundesregierung zu einem Import. Hier bieten sich laut der Antwort verschiedene technologische Optionen an: So könne Wasserstoff unter Druck, tiefgekühlt als Flüssigwasserstoff oder chemisch gebunden in speziell dafür entwickelten Wasserstoffträgern transportiert werden. Hinzu kommt der direkte Import von Folgeprodukten wie synthetischen Kraftstoffen oder Ammoniak.

Die konkrete Wahl der Transportoption werde insbesondere determiniert von der vorhandenen Infrastruktur im Importland, der Transportstrecke sowie den Kundenbedarfen und sei somit einzelfallabhängig. Wasserstofftransport innerhalb der EU oder aus Nachbarländern sei insbesondere als netzgebundener Transport per Pipeline denkbar, während für den Import aus Übersee vor allem die Anlandung per Schiff in Betracht komme.

Freitag, 19.03.2021, 14:29 Uhr
Peter Koller

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