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Energie & Management > KWK - Uniper und Dürr kooperieren bei Abwärmenutzung
Quelle: Shutterstock / fizkes
KWK

Uniper und Dürr kooperieren bei Abwärmenutzung

Die Unternehmen Dürr Systems und Uniper wollen bei der Vermarktung integrierter Lösungen für die Abwärmenutzung mit ORC-Anlagen an einem Strang ziehen. 
Bereits im September haben das Energieunternehmen Uniper und der schwäbische Maschinen- und Anlagenbauer Dürr Systems AG ihre Unterschrift unter einen Kooperationsvertrag gesetzt. Gemeinsam wollen sie, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung vom 18. Oktober heißt, Industriekunden eine umfassendere Abwärmenutzung ermöglichen. Beide Partner sehen enorme Potenziale, den Energieverbrauch in verschiedenen industriellen Bereichen zu senken und damit einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten.

Im Fokus der Kooperation steht die vollständige Integration von ORC-Modulen von Dürr in Industrien wie Zement, Glas, Papier, Stahl und Keramik, in denen Wärme in großem Umfang ausgekoppelt und übertragen werden muss.

ORC steht für "Organic Rankine Cycle" − dieses Verfahren ermöglicht neben der Stromerzeugung auch die Nutzung der nachgelagerten Kondensationswärme bei bis zu 95 Grad Celsius für weitere industrielle Prozesse oder zum Beispiel zur Einkopplung in Fernwärmenetze. Laut Dürr erreicht das System einen Wirkungsgrad von bis zu 95 %. Die Hochtemperatur-ORC-Module arbeiten wie „stromerzeugende Wärmetauscher“: Sie generieren mit Abgaswärme zusätzliche elektrische Energie und stellen Nutzwärme bereit. Der Prozess ähnelt dem Wasser-Dampf-Kreislauf eines konventionellen Kraftwerks. Im Gegensatz zum offenen Kreislauf einer Dampfturbine sind die Kreisläufe bei einer ORC-Anlage jedoch geschlossen und sie verdampfen statt Wasser ein organisches Arbeitsfluid mit niedrigem Siedepunkt. Üblicherweise kommen dafür Kohlenwasserstoffe oder Kältemittel zum Einsatz.

Ganzheitlicher Service anvisiert

Uniper bringt in die Kooperation sein technisches Know-how mit ein − "insbesondere bei der gezielten Analyse von Energieerzeugung und -nutzung sowie bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in komplexen und kundenspezifischen Industrieanwendungen", so Sebastian Baumann. Der Senior Vice Präsident und CFO von Dürr Systems geht von guten Absatzchancen der ORC-Anlagen aus. "Die effiziente Nutzung von Energie und der verstärkte Einsatz von alternativen Energiequellen werden weiter an Dynamik gewinnen. Mit unserer Kooperation sind wir ein starker Partner für unsere Kunden."

Einen ganzheitlichen Service verspricht sich Michael Frank, Direktor Vertrieb & Produktentwicklung bei Uniper von der Kooperation. Alles könne aus einer Hand angeboten werden − von der Konzeptentwicklung für die Gesamtanlage, der Auswahl geeigneter Förderinstrumente über die Planung und Ausführung bis hin zum nachhaltigen Betrieb mit Wartung und Instandhaltung in Kombination mit intelligenten Finanzierungslösungen sowie dem Contracting.

Die Bedeutung der Prozesswärme

Prozesswärme spielt bei der Dekarbonisierung des Industriesektors eine besondere Rolle, da rund zwei Drittel des Primärenergieverbrauchs für ihre Erzeugung verwendet werden. Wo Prozesswärme benötigt wird, fallen erhebliche Mengen an Abwärme an, die sich vielfältig nutzen lässt. Die größten ökologischen und ökonomischen Effekte werden erzielt, wenn die Abwärme in hochwertigen CO2-freien Strom umgewandelt und die Restwärme einer nachgelagerten Nutzung zugeführt wird. Die Nutzung der Abwärme unterstützt die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen durch den effizienten Einsatz knapper und wertvoller CO2-freier Energieträger.
 

Montag, 18.10.2021, 16:09 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > KWK - Uniper und Dürr kooperieren bei Abwärmenutzung
Quelle: Shutterstock / fizkes
KWK
Uniper und Dürr kooperieren bei Abwärmenutzung
Die Unternehmen Dürr Systems und Uniper wollen bei der Vermarktung integrierter Lösungen für die Abwärmenutzung mit ORC-Anlagen an einem Strang ziehen. 
Bereits im September haben das Energieunternehmen Uniper und der schwäbische Maschinen- und Anlagenbauer Dürr Systems AG ihre Unterschrift unter einen Kooperationsvertrag gesetzt. Gemeinsam wollen sie, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung vom 18. Oktober heißt, Industriekunden eine umfassendere Abwärmenutzung ermöglichen. Beide Partner sehen enorme Potenziale, den Energieverbrauch in verschiedenen industriellen Bereichen zu senken und damit einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten.

Im Fokus der Kooperation steht die vollständige Integration von ORC-Modulen von Dürr in Industrien wie Zement, Glas, Papier, Stahl und Keramik, in denen Wärme in großem Umfang ausgekoppelt und übertragen werden muss.

ORC steht für "Organic Rankine Cycle" − dieses Verfahren ermöglicht neben der Stromerzeugung auch die Nutzung der nachgelagerten Kondensationswärme bei bis zu 95 Grad Celsius für weitere industrielle Prozesse oder zum Beispiel zur Einkopplung in Fernwärmenetze. Laut Dürr erreicht das System einen Wirkungsgrad von bis zu 95 %. Die Hochtemperatur-ORC-Module arbeiten wie „stromerzeugende Wärmetauscher“: Sie generieren mit Abgaswärme zusätzliche elektrische Energie und stellen Nutzwärme bereit. Der Prozess ähnelt dem Wasser-Dampf-Kreislauf eines konventionellen Kraftwerks. Im Gegensatz zum offenen Kreislauf einer Dampfturbine sind die Kreisläufe bei einer ORC-Anlage jedoch geschlossen und sie verdampfen statt Wasser ein organisches Arbeitsfluid mit niedrigem Siedepunkt. Üblicherweise kommen dafür Kohlenwasserstoffe oder Kältemittel zum Einsatz.

Ganzheitlicher Service anvisiert

Uniper bringt in die Kooperation sein technisches Know-how mit ein − "insbesondere bei der gezielten Analyse von Energieerzeugung und -nutzung sowie bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in komplexen und kundenspezifischen Industrieanwendungen", so Sebastian Baumann. Der Senior Vice Präsident und CFO von Dürr Systems geht von guten Absatzchancen der ORC-Anlagen aus. "Die effiziente Nutzung von Energie und der verstärkte Einsatz von alternativen Energiequellen werden weiter an Dynamik gewinnen. Mit unserer Kooperation sind wir ein starker Partner für unsere Kunden."

Einen ganzheitlichen Service verspricht sich Michael Frank, Direktor Vertrieb & Produktentwicklung bei Uniper von der Kooperation. Alles könne aus einer Hand angeboten werden − von der Konzeptentwicklung für die Gesamtanlage, der Auswahl geeigneter Förderinstrumente über die Planung und Ausführung bis hin zum nachhaltigen Betrieb mit Wartung und Instandhaltung in Kombination mit intelligenten Finanzierungslösungen sowie dem Contracting.

Die Bedeutung der Prozesswärme

Prozesswärme spielt bei der Dekarbonisierung des Industriesektors eine besondere Rolle, da rund zwei Drittel des Primärenergieverbrauchs für ihre Erzeugung verwendet werden. Wo Prozesswärme benötigt wird, fallen erhebliche Mengen an Abwärme an, die sich vielfältig nutzen lässt. Die größten ökologischen und ökonomischen Effekte werden erzielt, wenn die Abwärme in hochwertigen CO2-freien Strom umgewandelt und die Restwärme einer nachgelagerten Nutzung zugeführt wird. Die Nutzung der Abwärme unterstützt die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen durch den effizienten Einsatz knapper und wertvoller CO2-freier Energieträger.
 

Montag, 18.10.2021, 16:09 Uhr
Davina Spohn

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