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Energie & Management > Gastbeitrag - Bottom Up statt Top Down
Quelle: E&M
Gastbeitrag

Bottom Up statt Top Down

Wie Kommunen die Energiewende durch Geothermie entscheidend vorantreiben können, beschreibt in einem Gastbeitrag Horst Kreuter* von der Vulcan Energie Ressourcen GmbH.
Das Ringen um Lösungen für drohende Versorgungsengpässe im Wärmesektor beherrscht derzeit weite Teile der Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Statt den Ausbau der Erneuerbaren entschieden voranzubringen und auf eine Daseinsvorsorge mittels heimischer Rohstoffe zu setzen, greifen veraltete Mechanismen und man sucht nach neuen internationalen Partnern. Auf diese Weise entstehen neue Abhängigkeiten und Gas sowie Kohle erleben eine Hochkonjunktur. 
 
Auf Bundesebene, auf der wichtige Entscheidungen erst noch getroffen werden müssen und Gesetzespakete im Bürokratie-Dschungel versinken, liegt zwar die Entscheidungshoheit, doch wirklich in Fahrt bringt die Energiewende letztlich nicht der Bund, sondern die kommunale Ebene. Hier müssen die großen ungenutzten Potenziale im Wärmesektor endlich freigesetzt werden.

Eine Lösung ist der Einsatz von Tiefengeothermie. Mit dem Potenzial über ein Viertel des deutschen Gesamtbedarfs an Wärme zu decken, bietet die Tiefengeothermie besonders für Städte, Gemeinden und die dort angesiedelte Industrie eine vielversprechende Lösung, die mittelfristig nicht nur Unabhängigkeit, sondern auch Preisstabilität garantiert.

Nachhaltige Wärmeplanung als Chance für die Kommunalwirtschaft
 
"Die kommunale Wärmeplanung ist das wichtigste Instrument auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung", schreibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Der konkrete Vorstoß, flächendeckend und dezentral nachhaltige Energie- und Wärmequellen auf den Weg zu bringen, muss nun durch die Kommunen erfolgen. 
 
Dem Ausbau kommunaler Wärmenetze, die eine flexible Einspeisung von erneuerbaren Wärmequellen und Abwärme effizient ermöglichen und die Nutzung von Tiefengeothermie weiter befördern, kommt in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle zu. Nur so hat die umliegende Industrie die Chance auf Planungssicherheit, um die eigenen Nachhaltigkeitsambitionen in Bezug auf Wärme und Energie voranzutreiben. Zusätzlich eröffnet sich durch den Neu- beziehungsweise Ausbau der Wärmenetze die Möglichkeit, die bislang immer wieder aufgeschobenen Arbeiten an den Infrastrukturschwächen ländlicher Gegenden im digitalen Bereich anzugehen. Auch dies steigert wiederum die wirtschaftliche Attraktivität der jeweiligen Regionen. Ein kommunal organisiertes Wärmekonzept ist also ein Rundum-Schlag, um die wirtschaftliche Zukunft einer Region abzusichern. 
 
Das ungenutzte Potenzial der Tiefengeothermie
 
Laut Zahlen der Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft können mehr als ein Viertel des deutschen Wärmebedarfs durch Tiefengeothermie gedeckt werden. 

Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass es in Deutschland drei Regionen gibt, in denen die Tiefengeothermie enorme Potenziale aufweist: das Norddeutsche Becken, das Molassebecken und der Oberrheingraben. Besonders im Oberrheingraben kann durch die hohe Lithiumkonzentration in den Tiefenwässern der Region doppeltes Potenzial gehoben werden. Dem systematischen Ausbau der entsprechenden Kapazitäten muss nun höchste Priorität eingeräumt werden.
 
 

Für die zukünftige Energie- und Wärmestrategie Deutschlands ist die Tiefengeothermie unverzichtbar. Damit die kommunale Energiewende von diesem Potenzial zeitnah profitieren kann, ist rasches Handeln unerlässlich. Zum einen sollten sich die Gemeinderäte intensiv mit der Thematik auseinandersetzen und einen offenen sowie transparenten Umgang mit entsprechenden Branchenvertretern pflegen. Zum anderen muss aber auch die Bundesregierung regulatorisch flankieren, die Genehmigungsverfahren drastisch verkürzen und in engem Austausch mit den jeweiligen Bundesländern, konkrete Finanzierungs- und Förderungsmechanismen auf den Weg bringen.
 
Je mehr Kommunen sich ihrer Führungsrolle auf dem Weg zur Klimaneutralität bewusst werden, desto schneller erreicht das ganze Land seine ambitionierten Klimaziele.

*Horst Kreuter ist Geschäftsführer der Vulcan Energie Ressourcen GmbH mit Sitz in Karlsruhe.
 
Horst Kreuter
Quelle: Vulcan Energie Ressourcen GmbH

Donnerstag, 17.11.2022, 16:21 Uhr
Redaktion
Energie & Management > Gastbeitrag - Bottom Up statt Top Down
Quelle: E&M
Gastbeitrag
Bottom Up statt Top Down
Wie Kommunen die Energiewende durch Geothermie entscheidend vorantreiben können, beschreibt in einem Gastbeitrag Horst Kreuter* von der Vulcan Energie Ressourcen GmbH.
Das Ringen um Lösungen für drohende Versorgungsengpässe im Wärmesektor beherrscht derzeit weite Teile der Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Statt den Ausbau der Erneuerbaren entschieden voranzubringen und auf eine Daseinsvorsorge mittels heimischer Rohstoffe zu setzen, greifen veraltete Mechanismen und man sucht nach neuen internationalen Partnern. Auf diese Weise entstehen neue Abhängigkeiten und Gas sowie Kohle erleben eine Hochkonjunktur. 
 
Auf Bundesebene, auf der wichtige Entscheidungen erst noch getroffen werden müssen und Gesetzespakete im Bürokratie-Dschungel versinken, liegt zwar die Entscheidungshoheit, doch wirklich in Fahrt bringt die Energiewende letztlich nicht der Bund, sondern die kommunale Ebene. Hier müssen die großen ungenutzten Potenziale im Wärmesektor endlich freigesetzt werden.

Eine Lösung ist der Einsatz von Tiefengeothermie. Mit dem Potenzial über ein Viertel des deutschen Gesamtbedarfs an Wärme zu decken, bietet die Tiefengeothermie besonders für Städte, Gemeinden und die dort angesiedelte Industrie eine vielversprechende Lösung, die mittelfristig nicht nur Unabhängigkeit, sondern auch Preisstabilität garantiert.

Nachhaltige Wärmeplanung als Chance für die Kommunalwirtschaft
 
"Die kommunale Wärmeplanung ist das wichtigste Instrument auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung", schreibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Der konkrete Vorstoß, flächendeckend und dezentral nachhaltige Energie- und Wärmequellen auf den Weg zu bringen, muss nun durch die Kommunen erfolgen. 
 
Dem Ausbau kommunaler Wärmenetze, die eine flexible Einspeisung von erneuerbaren Wärmequellen und Abwärme effizient ermöglichen und die Nutzung von Tiefengeothermie weiter befördern, kommt in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle zu. Nur so hat die umliegende Industrie die Chance auf Planungssicherheit, um die eigenen Nachhaltigkeitsambitionen in Bezug auf Wärme und Energie voranzutreiben. Zusätzlich eröffnet sich durch den Neu- beziehungsweise Ausbau der Wärmenetze die Möglichkeit, die bislang immer wieder aufgeschobenen Arbeiten an den Infrastrukturschwächen ländlicher Gegenden im digitalen Bereich anzugehen. Auch dies steigert wiederum die wirtschaftliche Attraktivität der jeweiligen Regionen. Ein kommunal organisiertes Wärmekonzept ist also ein Rundum-Schlag, um die wirtschaftliche Zukunft einer Region abzusichern. 
 
Das ungenutzte Potenzial der Tiefengeothermie
 
Laut Zahlen der Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft können mehr als ein Viertel des deutschen Wärmebedarfs durch Tiefengeothermie gedeckt werden. 

Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass es in Deutschland drei Regionen gibt, in denen die Tiefengeothermie enorme Potenziale aufweist: das Norddeutsche Becken, das Molassebecken und der Oberrheingraben. Besonders im Oberrheingraben kann durch die hohe Lithiumkonzentration in den Tiefenwässern der Region doppeltes Potenzial gehoben werden. Dem systematischen Ausbau der entsprechenden Kapazitäten muss nun höchste Priorität eingeräumt werden.
 
 

Für die zukünftige Energie- und Wärmestrategie Deutschlands ist die Tiefengeothermie unverzichtbar. Damit die kommunale Energiewende von diesem Potenzial zeitnah profitieren kann, ist rasches Handeln unerlässlich. Zum einen sollten sich die Gemeinderäte intensiv mit der Thematik auseinandersetzen und einen offenen sowie transparenten Umgang mit entsprechenden Branchenvertretern pflegen. Zum anderen muss aber auch die Bundesregierung regulatorisch flankieren, die Genehmigungsverfahren drastisch verkürzen und in engem Austausch mit den jeweiligen Bundesländern, konkrete Finanzierungs- und Förderungsmechanismen auf den Weg bringen.
 
Je mehr Kommunen sich ihrer Führungsrolle auf dem Weg zur Klimaneutralität bewusst werden, desto schneller erreicht das ganze Land seine ambitionierten Klimaziele.

*Horst Kreuter ist Geschäftsführer der Vulcan Energie Ressourcen GmbH mit Sitz in Karlsruhe.
 
Horst Kreuter
Quelle: Vulcan Energie Ressourcen GmbH

Donnerstag, 17.11.2022, 16:21 Uhr
Redaktion

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