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Energie & Management > Interview - Schmidt:
Quelle: Fotolia / wellphoto
Interview

Schmidt: "Es fehlen digitale Lösungen"

Mit einem ganzheitlichen digitalen Ansatz will Ampeers Energy die Immobilienwirtschaft unterstützen, sich schnell zu dekarbonisieren. Ein Gespräch mit CEO Karsten Schmidt.
„Hat Fraunhofer nicht irgendwie Technologien, die den Immobilienbesitzer − und zwar über die gesamte Reise von der Planung über den Betrieb bis hin zur Abrechnung − begleiten kann?“ Diese Frage wurde Karsten Schmidt von Industriepartnern immer wieder gestellt, als er noch bei der Fraunhofer-Gesellschaft verantwortlich für das Corporate Business Development im Bereich Energie war − und die Frage trieb ihn ebenfalls um. Denn „der Bedarf an Softwarelösungen, die eine optimierte Betriebsführung sowie die Abrechnung der Energieflüsse ermöglichen, war riesig“. Zugleich zeigte sich: Es fehlen digitale Lösungen, erzählt Schmidt im Gespräch mit der Redaktion.

Aus diesem Bedarf heraus entwickelte er mit Kollegen ein Konzept und dieses haben sie schließlich über ein Spin-off auf den Markt gebracht: 2019 gründete er gemeinsam mit Gerrit Ellerwald und Tobias Müller die Ampeers Energy GmbH mit Sitz in München. Das junge Unternehmen bietet als Software-as-a-Service-Anbieter (SaaS) die Energieoptimierung von Immobilien an. Dabei haben es sich die Münchner zur Aufgabe gemacht, Unternehmen und Immobilienbesitzern bei der Umsetzung von Energiekonzepten von der Planung bis zum Betrieb zu helfen. „Es ist die Ganzheitlichkeit, die uns von den Wettbewerbern unterscheidet“, sagt Karsten Schmidt, heute CEO von Ampeers Energy.
 
Karsten Schmidt ist CEO von Ampeers Energy: „Ich brauche eine digitale Steuerung der Anlagen in Realtime und dafür wiederum die passende Softwarelösung“
Quelle: Ampeers Energy

Die wichtigste Zielgruppe des jungen Unternehmens ist die Wohnungswirtschaft, gefolgt von Gewerbe und Handel, etwa großen Handelsketten mit Filialen. Das Unternehmen will seinen Kunden bei Wohnungs- und Quartierslösungen so nicht nur zu CO2-Einsparungen, sondern zugleich zu erheblichen Kosteneinsparungen verhelfen.

Im ersten Schritt führt es dazu ein CO2-Energiemonitoring durch. Damit seien Immobilieneigentümer „in der Lage, die Immobilien zu priorisieren“, erklärt der CEO das Angebotskonzept von Ampeers Energy. Im zweiten Schritt werden Maßnahmen entwickelt. Das Fraunhofer-Start-up bietet dazu ein Simulationstool an, mit dem verschiedene technische Anlagenkonzepte durchsimuliert werden. Auf Grundlage dieser Daten kann dann nicht nur die Anlagentechnik auf das Objekt zugeschnitten werden, sondern es wird auch ein passendes Geschäftsmodell entwickelt. Damit hätten Eigentümer von Immobilien am Ende nicht nur das richtige Anlagenkonzept, sondern würden auch die Betriebskosten und Erlöse kennen. Steht das Konzept − also das Anlagen- und das Erlösmodell −, geht es in einem weiteren Schritt an die Umsetzung.

Schmidt: „Und der letzte Schritt ist, dass wir auch eine Abrechnungslösung mitbringen, die diese neuen Geschäftsmodelle wie Mieterstrom oder Ladestromangebot entsprechend abrechnen. Damit schließt sich der Investitionskreislauf wieder, dadurch, dass der Immobilienbesitzer zwar höhere Investitionskosten aufgrund der erneuerbaren Anlagentechnik hat, aber durch neue Geschäftsmodelle in der Lage ist, die höheren Kosten zu refinanzieren.“

Die Ampeers Energy

Die Ampeers Energy ist eine Ausgründung aus dem Institutsteil Angewandte Systemtechnik des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB-AST). Zu den Investoren gehören die Fraunhofer-Gesellschaft, die Jost-Unternehmensgruppe, die österreichische Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die Sistems GmbH sowie eine Reihe von Business Angels aus dem energiewirtschaftlichen Umfeld. Das Leistungsspektrum umfasst den gesamten Prozess von der Analyse der Optimierungspotenziale, der Umsetzungsbegleitung bis hin zum Betrieb und der Abrechnung von Mieterstrom.

Das Softwarepaket erstreckt sich vom Energiemanagement in Quartieren über eine Mieterstrom-Applikation bis zum gesteuerten Laden von gewerblichen Elektrofahrzeugflotten. Es schließt auf Basis künstlicher Intelligenz die Prognose von Erzeugung und Verbrauch sowie deren Optimierung in einem Quartier oder einer Immobilie ein. Darüber hinaus sind die vollständige Abwicklung aller Energiemarktprozesse und die Abrechnung möglich.
 

Das gesamte Gespräch mit CEO Karsten Schmidt finden Interessierte in der nächsten Printausgabe von Energie & Management, die am 9. Januar erscheint.

Freitag, 30.12.2022, 12:38 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Interview - Schmidt:
Quelle: Fotolia / wellphoto
Interview
Schmidt: "Es fehlen digitale Lösungen"
Mit einem ganzheitlichen digitalen Ansatz will Ampeers Energy die Immobilienwirtschaft unterstützen, sich schnell zu dekarbonisieren. Ein Gespräch mit CEO Karsten Schmidt.
„Hat Fraunhofer nicht irgendwie Technologien, die den Immobilienbesitzer − und zwar über die gesamte Reise von der Planung über den Betrieb bis hin zur Abrechnung − begleiten kann?“ Diese Frage wurde Karsten Schmidt von Industriepartnern immer wieder gestellt, als er noch bei der Fraunhofer-Gesellschaft verantwortlich für das Corporate Business Development im Bereich Energie war − und die Frage trieb ihn ebenfalls um. Denn „der Bedarf an Softwarelösungen, die eine optimierte Betriebsführung sowie die Abrechnung der Energieflüsse ermöglichen, war riesig“. Zugleich zeigte sich: Es fehlen digitale Lösungen, erzählt Schmidt im Gespräch mit der Redaktion.

Aus diesem Bedarf heraus entwickelte er mit Kollegen ein Konzept und dieses haben sie schließlich über ein Spin-off auf den Markt gebracht: 2019 gründete er gemeinsam mit Gerrit Ellerwald und Tobias Müller die Ampeers Energy GmbH mit Sitz in München. Das junge Unternehmen bietet als Software-as-a-Service-Anbieter (SaaS) die Energieoptimierung von Immobilien an. Dabei haben es sich die Münchner zur Aufgabe gemacht, Unternehmen und Immobilienbesitzern bei der Umsetzung von Energiekonzepten von der Planung bis zum Betrieb zu helfen. „Es ist die Ganzheitlichkeit, die uns von den Wettbewerbern unterscheidet“, sagt Karsten Schmidt, heute CEO von Ampeers Energy.
 
Karsten Schmidt ist CEO von Ampeers Energy: „Ich brauche eine digitale Steuerung der Anlagen in Realtime und dafür wiederum die passende Softwarelösung“
Quelle: Ampeers Energy

Die wichtigste Zielgruppe des jungen Unternehmens ist die Wohnungswirtschaft, gefolgt von Gewerbe und Handel, etwa großen Handelsketten mit Filialen. Das Unternehmen will seinen Kunden bei Wohnungs- und Quartierslösungen so nicht nur zu CO2-Einsparungen, sondern zugleich zu erheblichen Kosteneinsparungen verhelfen.

Im ersten Schritt führt es dazu ein CO2-Energiemonitoring durch. Damit seien Immobilieneigentümer „in der Lage, die Immobilien zu priorisieren“, erklärt der CEO das Angebotskonzept von Ampeers Energy. Im zweiten Schritt werden Maßnahmen entwickelt. Das Fraunhofer-Start-up bietet dazu ein Simulationstool an, mit dem verschiedene technische Anlagenkonzepte durchsimuliert werden. Auf Grundlage dieser Daten kann dann nicht nur die Anlagentechnik auf das Objekt zugeschnitten werden, sondern es wird auch ein passendes Geschäftsmodell entwickelt. Damit hätten Eigentümer von Immobilien am Ende nicht nur das richtige Anlagenkonzept, sondern würden auch die Betriebskosten und Erlöse kennen. Steht das Konzept − also das Anlagen- und das Erlösmodell −, geht es in einem weiteren Schritt an die Umsetzung.

Schmidt: „Und der letzte Schritt ist, dass wir auch eine Abrechnungslösung mitbringen, die diese neuen Geschäftsmodelle wie Mieterstrom oder Ladestromangebot entsprechend abrechnen. Damit schließt sich der Investitionskreislauf wieder, dadurch, dass der Immobilienbesitzer zwar höhere Investitionskosten aufgrund der erneuerbaren Anlagentechnik hat, aber durch neue Geschäftsmodelle in der Lage ist, die höheren Kosten zu refinanzieren.“

Die Ampeers Energy

Die Ampeers Energy ist eine Ausgründung aus dem Institutsteil Angewandte Systemtechnik des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB-AST). Zu den Investoren gehören die Fraunhofer-Gesellschaft, die Jost-Unternehmensgruppe, die österreichische Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die Sistems GmbH sowie eine Reihe von Business Angels aus dem energiewirtschaftlichen Umfeld. Das Leistungsspektrum umfasst den gesamten Prozess von der Analyse der Optimierungspotenziale, der Umsetzungsbegleitung bis hin zum Betrieb und der Abrechnung von Mieterstrom.

Das Softwarepaket erstreckt sich vom Energiemanagement in Quartieren über eine Mieterstrom-Applikation bis zum gesteuerten Laden von gewerblichen Elektrofahrzeugflotten. Es schließt auf Basis künstlicher Intelligenz die Prognose von Erzeugung und Verbrauch sowie deren Optimierung in einem Quartier oder einer Immobilie ein. Darüber hinaus sind die vollständige Abwicklung aller Energiemarktprozesse und die Abrechnung möglich.
 

Das gesamte Gespräch mit CEO Karsten Schmidt finden Interessierte in der nächsten Printausgabe von Energie & Management, die am 9. Januar erscheint.

Freitag, 30.12.2022, 12:38 Uhr
Heidi Roider

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