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Energie & Management > Strom - Redispatch 2.0: Wettbewerber verbünden sich
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Strom

Redispatch 2.0: Wettbewerber verbünden sich

Die IT-Anbieter IVU und Vivavis kooperieren beim Thema Redispatch 2.0. Umgesetzt wird dies bei den Stadtwerken Norderstedt.
Eigentlich seien sie Wettbewerber, schreiben die IVU Informationssysteme GmbH aus Norderstedt (Schleswig-Holstein) und Vivavis AG aus Ettlingen (Baden-Württemberg) in einer gemeinsamen Mitteilung. Für das Redispatch 2.0 haben beide Software-Häuser eigene Lösungen entwickelt. Nun haben sie sich zusammengetan und bieten den Energieversorgern gemeinsam Hard- und Software für die Umsetzung des Redispatch 2.0 an.

Die Kooperation habe einen einfachen Grund: Der Kunde möchte „nicht seine Dienstleister koordinieren“, sondern vermehrt eine Lösung aus einer Hand, heißt es weiter. „Wir sind zwar Wettbewerber, aber wir sprechen Kunden mit einer Stimme an. Wir dürfen unsere Kunden nicht mit Schnittstellenproblemen konfrontieren, sondern müssen diese vorher beseitigen und gemeinsam eine optimale Lösung präsentieren“, so Olaf Gorgas von Vivavis. Der Kooperationsvertrag sei somit der folgerichtige Schritt.

Umgesetzt wird die Kooperation aktuell im Netzbetrieb der Stadtwerke Norderstedt. Das Unternehmen aus Schleswig-Holstein betreibt rund 30 im eigenen Netzgebiet vom Redispatch 2.0 betroffene Photovoltaik-Anlagen und Blockheizkraftwerke. Dabei müssen Erneuerbare-Energien- und KWK-Anlagen ab 100 kW sowie Anlagen, die mittels Smart Meter gesteuert werden können, für das Redispatch 2.0 zur Verfügung stehen. Damit soll die zunehmend schwankende Stromeinspeisung aus Ökostromanlagen besser in das Stromnetz integriert werden.

"Skeptischen Stimmen in der Branche zum Trotz"

Die Norderstedter nutzen IVU als Dienstleister, der die Softwarelandschaft der Stadtwerke betreut: das ERP-System P/5 von Wilken, die Redispatch-Software „MoBeV“ von Soptim und die Gateway-Administration von Meter Pan. Für das Netzleitsystem hingegen nutzen sie das System „High Leit“ von Vivavis, zu der auch eine Steuerbox gehört. „Wir haben festgestellt, dass sich beiderseits Möglichkeiten eröffnen, wenn wir die Systemintegration in Norderstedt sauber hinbekommen“, sagt Georg Baumgardt von IVU. Es gebe eine ganze Reihe von Stadtwerken, die mit dem System High Leit von Vivavis arbeiten und davon profitieren könnten.

Natürlich könnte man Erneuerbaren- und KWK-Anlagen auch auf anderem Wege schalten als mittels Smart Meter Gateway und Steuerbox, so Baumgardt weiter. „Doch mit der standardisierten und interoperablen Lösung auf Basis des X-104-Protokolls und EE-Bus-Schnittstellen sind wir in der Lage, in Zukunft viele Use Cases in Richtung Mehrwertdienste und Flexibilisierung zu bedienen.“ Baumgardt sieht es als starkes Signal und Zeichen der Zeit, dass zwei Wettbewerber kooperieren und „sogar allen skeptischen Stimmen in der Branche zum Trotz eine Lösung präsentieren, die tatsächlich funktioniert“.
 

Dienstag, 12.10.2021, 13:21 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Strom - Redispatch 2.0: Wettbewerber verbünden sich
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
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Redispatch 2.0: Wettbewerber verbünden sich
Die IT-Anbieter IVU und Vivavis kooperieren beim Thema Redispatch 2.0. Umgesetzt wird dies bei den Stadtwerken Norderstedt.
Eigentlich seien sie Wettbewerber, schreiben die IVU Informationssysteme GmbH aus Norderstedt (Schleswig-Holstein) und Vivavis AG aus Ettlingen (Baden-Württemberg) in einer gemeinsamen Mitteilung. Für das Redispatch 2.0 haben beide Software-Häuser eigene Lösungen entwickelt. Nun haben sie sich zusammengetan und bieten den Energieversorgern gemeinsam Hard- und Software für die Umsetzung des Redispatch 2.0 an.

Die Kooperation habe einen einfachen Grund: Der Kunde möchte „nicht seine Dienstleister koordinieren“, sondern vermehrt eine Lösung aus einer Hand, heißt es weiter. „Wir sind zwar Wettbewerber, aber wir sprechen Kunden mit einer Stimme an. Wir dürfen unsere Kunden nicht mit Schnittstellenproblemen konfrontieren, sondern müssen diese vorher beseitigen und gemeinsam eine optimale Lösung präsentieren“, so Olaf Gorgas von Vivavis. Der Kooperationsvertrag sei somit der folgerichtige Schritt.

Umgesetzt wird die Kooperation aktuell im Netzbetrieb der Stadtwerke Norderstedt. Das Unternehmen aus Schleswig-Holstein betreibt rund 30 im eigenen Netzgebiet vom Redispatch 2.0 betroffene Photovoltaik-Anlagen und Blockheizkraftwerke. Dabei müssen Erneuerbare-Energien- und KWK-Anlagen ab 100 kW sowie Anlagen, die mittels Smart Meter gesteuert werden können, für das Redispatch 2.0 zur Verfügung stehen. Damit soll die zunehmend schwankende Stromeinspeisung aus Ökostromanlagen besser in das Stromnetz integriert werden.

"Skeptischen Stimmen in der Branche zum Trotz"

Die Norderstedter nutzen IVU als Dienstleister, der die Softwarelandschaft der Stadtwerke betreut: das ERP-System P/5 von Wilken, die Redispatch-Software „MoBeV“ von Soptim und die Gateway-Administration von Meter Pan. Für das Netzleitsystem hingegen nutzen sie das System „High Leit“ von Vivavis, zu der auch eine Steuerbox gehört. „Wir haben festgestellt, dass sich beiderseits Möglichkeiten eröffnen, wenn wir die Systemintegration in Norderstedt sauber hinbekommen“, sagt Georg Baumgardt von IVU. Es gebe eine ganze Reihe von Stadtwerken, die mit dem System High Leit von Vivavis arbeiten und davon profitieren könnten.

Natürlich könnte man Erneuerbaren- und KWK-Anlagen auch auf anderem Wege schalten als mittels Smart Meter Gateway und Steuerbox, so Baumgardt weiter. „Doch mit der standardisierten und interoperablen Lösung auf Basis des X-104-Protokolls und EE-Bus-Schnittstellen sind wir in der Lage, in Zukunft viele Use Cases in Richtung Mehrwertdienste und Flexibilisierung zu bedienen.“ Baumgardt sieht es als starkes Signal und Zeichen der Zeit, dass zwei Wettbewerber kooperieren und „sogar allen skeptischen Stimmen in der Branche zum Trotz eine Lösung präsentieren, die tatsächlich funktioniert“.
 

Dienstag, 12.10.2021, 13:21 Uhr
Stefan Sagmeister

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