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Energie & Management > Studien - Neues Strategiepapier für intelligente Stromnetze im Ländle
Quelle: Fotolia / alphaspirit
Studien

Neues Strategiepapier für intelligente Stromnetze im Ländle

Eine neue „Smart Grids-Roadmap“ für Baden-Württemberg zeigt, wie sich der Aufbau intelligenter Stromnetze im Land voranbringen lässt.
Gut Ding braucht Weile – und Expertise. An beidem mangelte es bei der Erstellung des neuen Strategiepapiers für intelligente Stromnetze im Ländle nicht. Mehr als 140 Fachleute und Institutionen beteiligten sich am „Stakeholder-Dialogprozess“, 13 Monate tüftelten sie an dem Konzept, wie die Organisation „Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg“ mitteilt. Am ersten Dezember ist die Roadmap 2.0 auf dem Smart-Kongress in Fellbach bei Stuttgart der Öffentlichkeit vorgestellt worden.

In Baden-Württemberg sieht man sich als Vorreiter bei der Entwicklung einer intelligenten Abstimmung von Energieerzeugung, -speicherung und -verbrauch. In der neuen Roadmap fokussieren die Experten auf vier Handlungsfelder.

Handlungsfeld Nummer eins: „Netz und Markt verbünden“, wie es heißt. „Bislang häufig getrennt betrachtete Bereiche wie Hard- und Softwareentwicklung, Systemprozesse sowie Vergütungs- und Marktmodelle müssen im Kontext gedacht und gemeinsam entwickelt werden“, schreiben die Experten. Wichtig sei die Schaffung einer hinreichender Netztransparenz. Hinreichend bedeute, dass eine ausreichende Anzahl an Messeinrichtungen installiert wird und die verbliebenen „blinden Flecken“ sich mittels statistischer Modelle simulieren lassen.

Gedankliche Schwachstelle: Sektorkopplung

Als zweites großes Handlungsfeld hebt die Organisation die Sektorkopplung hervor. Diese gelte, „konsquent“ zu denken. Übergreifendes und langfristiges Ziel müsse es sein, „dass Sektorkopplung bei allen Liegenschafts- und Infrastrukturplanungen sowohl im Bestand als auch im Neubau mitgedacht und Klimaschutz konsequent umgesetzt wird.“ Der Gesetzgeber sei gefordert, „kommunales Planungsrecht so zu gestalten, dass Klimaschutzbelange und folglich Energie frühzeitig einfließen“, so die Smart Grids-Experten.

Ein drittes Handlungsfeld machen sie in der Forschung über intelligente Energienetze aus. Die Programme sollten weiter gefördert und ausgebaut werden. Relevant seien Projekte zu jedem Entwicklungsschritt – von den Grundlagen bis hin zu Reallaboren. Reallabore gelte es, in den wirtschaftlichen Dauerbetrieb zu überführen. Dies sollte bereits in der Antragsphase als fakultative Komponente berücksichtigt werden können.

Zu guter Letzt sieht die Organisation die Notwendigkeit, eine „Partizipation auf allen Ebenen“ zu ermöglichen.Sie meint damit ebenso Bürgerrinnen und Bürger wie „intermediäre gesellschaftliche Akteure“ und Kommunen. Knackpunkt: Da intelligente Energienetze − im Gegensatz zu Erneuerbare-Energien-Anlagen bis auf wenige Komponenten nicht sichtbar sind, sei die Beteiligung an ihrer Gestaltung schwerer vermittelbar.

Die „Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2.0“ steht im Internet als Download bereit.

 

Freitag, 2.12.2022, 15:47 Uhr
Manfred Fischer
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Neues Strategiepapier für intelligente Stromnetze im Ländle
Eine neue „Smart Grids-Roadmap“ für Baden-Württemberg zeigt, wie sich der Aufbau intelligenter Stromnetze im Land voranbringen lässt.
Gut Ding braucht Weile – und Expertise. An beidem mangelte es bei der Erstellung des neuen Strategiepapiers für intelligente Stromnetze im Ländle nicht. Mehr als 140 Fachleute und Institutionen beteiligten sich am „Stakeholder-Dialogprozess“, 13 Monate tüftelten sie an dem Konzept, wie die Organisation „Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg“ mitteilt. Am ersten Dezember ist die Roadmap 2.0 auf dem Smart-Kongress in Fellbach bei Stuttgart der Öffentlichkeit vorgestellt worden.

In Baden-Württemberg sieht man sich als Vorreiter bei der Entwicklung einer intelligenten Abstimmung von Energieerzeugung, -speicherung und -verbrauch. In der neuen Roadmap fokussieren die Experten auf vier Handlungsfelder.

Handlungsfeld Nummer eins: „Netz und Markt verbünden“, wie es heißt. „Bislang häufig getrennt betrachtete Bereiche wie Hard- und Softwareentwicklung, Systemprozesse sowie Vergütungs- und Marktmodelle müssen im Kontext gedacht und gemeinsam entwickelt werden“, schreiben die Experten. Wichtig sei die Schaffung einer hinreichender Netztransparenz. Hinreichend bedeute, dass eine ausreichende Anzahl an Messeinrichtungen installiert wird und die verbliebenen „blinden Flecken“ sich mittels statistischer Modelle simulieren lassen.

Gedankliche Schwachstelle: Sektorkopplung

Als zweites großes Handlungsfeld hebt die Organisation die Sektorkopplung hervor. Diese gelte, „konsquent“ zu denken. Übergreifendes und langfristiges Ziel müsse es sein, „dass Sektorkopplung bei allen Liegenschafts- und Infrastrukturplanungen sowohl im Bestand als auch im Neubau mitgedacht und Klimaschutz konsequent umgesetzt wird.“ Der Gesetzgeber sei gefordert, „kommunales Planungsrecht so zu gestalten, dass Klimaschutzbelange und folglich Energie frühzeitig einfließen“, so die Smart Grids-Experten.

Ein drittes Handlungsfeld machen sie in der Forschung über intelligente Energienetze aus. Die Programme sollten weiter gefördert und ausgebaut werden. Relevant seien Projekte zu jedem Entwicklungsschritt – von den Grundlagen bis hin zu Reallaboren. Reallabore gelte es, in den wirtschaftlichen Dauerbetrieb zu überführen. Dies sollte bereits in der Antragsphase als fakultative Komponente berücksichtigt werden können.

Zu guter Letzt sieht die Organisation die Notwendigkeit, eine „Partizipation auf allen Ebenen“ zu ermöglichen.Sie meint damit ebenso Bürgerrinnen und Bürger wie „intermediäre gesellschaftliche Akteure“ und Kommunen. Knackpunkt: Da intelligente Energienetze − im Gegensatz zu Erneuerbare-Energien-Anlagen bis auf wenige Komponenten nicht sichtbar sind, sei die Beteiligung an ihrer Gestaltung schwerer vermittelbar.

Die „Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2.0“ steht im Internet als Download bereit.

 

Freitag, 2.12.2022, 15:47 Uhr
Manfred Fischer

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