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Energie & Management > IT - Millionen für schwarzfallfestes Netz
Quelle: Pixabay
IT

Millionen für schwarzfallfestes Netz

Eon wird bis 2040 rund eine halbe Milliarde Euro in Funkdienstleistungen auf Basis des 450-MHz-Netzes investieren.
Insgesamt betreibt Eon laut Thomas König rund 180.000 Ortsnetzstationen. Bis 2026 sollen 28.000 von ihnen an das 450-MHz-Netz angebunden werden. König, der im Eon-Konzernvorstand für den Geschäftsbereich Energienetze verantwortlich ist, gab die Zahl im Rahmen einer Presseveranstaltung bekannt. Anlass war die Unterzeichnung eines Funkdienste-Rahmenvertrags zwischen Eon und der 450 Connect, die ein deutschlandweites 450-MHz-Netz auf LTE-Basis aufbaut.

„Wir reden über richtig viel Geld“, sagte König bei der Erläuterung der Eckdaten des Vertrags, der bis 2040 läuft. Das gesamte finanzielle Volumen betrage „gut eine halbe Milliarde Euro“. Bis zum Ende der Laufzeit sollen alle Ortsnetzstationen kommunikativ angebunden sein.

Anbindung aller Ortsnetzstationen

Mindestens eine Million Smart Meter Gateways sollen über die 450-MHz-Frequenz kommunizieren, so die Planungen bei Eon. Das sei die „absolute Untergrenze“, so König. Er gehe davon aus, dass es am Ende deutlich mehr Geräte sein werden. Beim bisherigen Rollout habe sich gezeigt, dass nicht in allen Kellerräumen eine Funkanbindung möglich sei. Mit der 450-MHz-Frequenz könne hier Abhilfe geschaffen werden.

Die Eon-Regionalgesellschaften als Netzbetreiber und Messstellenbetreiber werden die Frequenz nutzen und auch am Aufbau des Netzes mitwirken. „Wir unterstützen mit eigenen Funkstandorten“, skizzierte Alexander Montebaur den nächsten wesentlichen Schritt. Insgesamt seien es „nur“ 1.600 Funkmasten für ein bundesweit flächendeckendes 450-MHz-Netz, so der Vorstandsvorsitzende der Edis AG. Das herkömmliche Mobilfunknetz umfasst aktuell insgesamt rund 80.000 Masten.

Bis 2025 werde das bundesweite Netz stehen, erklärte Frederik Giessing. Aber schon im März des kommenden Jahres werde der kommerzielle Betrieb in ausgewählten Regionen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und im Saarland beginnen, sagte der Geschäftsführer von 450 Connect.
Bereits 2016 hat das Unternehmen mit einigen Regionalversorgern, beispielsweise der Darmstädter Entega und der Oldenburger EWE, begonnen, 450-MHz-Netze aufzubauen. Diese basieren noch auf der Vorgängertechnologie CDMA, sollen aber Giessing zufolge auf das LTE-Netz migriert werden.

Bundesweites Netz bis 2025

Kürzlich hatte der 450-Connect-Geschäftsführer im Gespräch mit E&M darauf hingewiesen, dass alle Kunden die Dienste diskriminierungsfrei angeboten bekommen, egal ob sie zum Gesellschafterkreis gehören oder nicht. Vor allem die Machine-to-Machine-Kommunikation im Smart Grid und die Kommunikation, inklusive der Sprachkommunikation, in Krisensituationen sind die wesentlichen Anwendungsfälle für die im Vergleich zum herkömmlichen Mobilfunk langwellige Frequenz. Besonders hob Giessing auch die Möglichkeit zu priorisieren hervor, so dass in einer Krisensituation beispielsweise eine Schalthandlung einem gewöhnlichen Software-Update vorgezogen werden kann. Außerdem könne 450 Connect auch eine Anwendung mit der Bezeichnung Mission Critical Push to Talk zur Verfügung stellen, über die verschiedene definierte Nutzergruppen kommunikativ zusammengeschaltet werden können.

Die Energiewirtschaft hat sich jahrelang für die Nutzung der 450-MHz-Frequenz stark gemacht. 450 Connect hat im Juli 2021 von der Bundesnetzagentur die bundesweite Zuteilung für die 450-MHz-Frequenzen bis zum Jahr 2040 erhalten. Das Unternehmen ist ein von der Energie- und Wasserwirtschaft getragenes Joint Venture, an dem vier Gesellschafter mit jeweils 25 Prozent beteiligt sind. Zum einen ist dies der Telekommunikations- und Stromnetzbetreiber Alliander, zum anderen ein Konsortium der Regionalversorger, mit denen bereits der Netzaufbau begonnen wurde, sowie die Versorger-Allianz 450. Diese ist aus einem eingetragenen Verein hervorgegangen, der die Interessen von knapp 200 kommunalen Energie- und Wasserversorgern gebündelt hat. Als vierter Gesellschafter ist Eon an der 450 Connect beteiligt.

Die Funktechnik bezieht das Unternehmen laut Giessing von Nokia. Der Infrastrukturanbieter Gasline stellt die Lichtwellenleiter-Infrastruktur (LWL) zur Verfügung und die regionalen Glasfaseranbindungen zu den zentralen Richtfunkstandorten her. Auf dieser Infrastruktur betreibt 450 Connect ein LWL-Transportnetz mit eigener Technik und 72-Stunden-Notstromversorgung.
 

Freitag, 2.12.2022, 14:51 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > IT - Millionen für schwarzfallfestes Netz
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Millionen für schwarzfallfestes Netz
Eon wird bis 2040 rund eine halbe Milliarde Euro in Funkdienstleistungen auf Basis des 450-MHz-Netzes investieren.
Insgesamt betreibt Eon laut Thomas König rund 180.000 Ortsnetzstationen. Bis 2026 sollen 28.000 von ihnen an das 450-MHz-Netz angebunden werden. König, der im Eon-Konzernvorstand für den Geschäftsbereich Energienetze verantwortlich ist, gab die Zahl im Rahmen einer Presseveranstaltung bekannt. Anlass war die Unterzeichnung eines Funkdienste-Rahmenvertrags zwischen Eon und der 450 Connect, die ein deutschlandweites 450-MHz-Netz auf LTE-Basis aufbaut.

„Wir reden über richtig viel Geld“, sagte König bei der Erläuterung der Eckdaten des Vertrags, der bis 2040 läuft. Das gesamte finanzielle Volumen betrage „gut eine halbe Milliarde Euro“. Bis zum Ende der Laufzeit sollen alle Ortsnetzstationen kommunikativ angebunden sein.

Anbindung aller Ortsnetzstationen

Mindestens eine Million Smart Meter Gateways sollen über die 450-MHz-Frequenz kommunizieren, so die Planungen bei Eon. Das sei die „absolute Untergrenze“, so König. Er gehe davon aus, dass es am Ende deutlich mehr Geräte sein werden. Beim bisherigen Rollout habe sich gezeigt, dass nicht in allen Kellerräumen eine Funkanbindung möglich sei. Mit der 450-MHz-Frequenz könne hier Abhilfe geschaffen werden.

Die Eon-Regionalgesellschaften als Netzbetreiber und Messstellenbetreiber werden die Frequenz nutzen und auch am Aufbau des Netzes mitwirken. „Wir unterstützen mit eigenen Funkstandorten“, skizzierte Alexander Montebaur den nächsten wesentlichen Schritt. Insgesamt seien es „nur“ 1.600 Funkmasten für ein bundesweit flächendeckendes 450-MHz-Netz, so der Vorstandsvorsitzende der Edis AG. Das herkömmliche Mobilfunknetz umfasst aktuell insgesamt rund 80.000 Masten.

Bis 2025 werde das bundesweite Netz stehen, erklärte Frederik Giessing. Aber schon im März des kommenden Jahres werde der kommerzielle Betrieb in ausgewählten Regionen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und im Saarland beginnen, sagte der Geschäftsführer von 450 Connect.
Bereits 2016 hat das Unternehmen mit einigen Regionalversorgern, beispielsweise der Darmstädter Entega und der Oldenburger EWE, begonnen, 450-MHz-Netze aufzubauen. Diese basieren noch auf der Vorgängertechnologie CDMA, sollen aber Giessing zufolge auf das LTE-Netz migriert werden.

Bundesweites Netz bis 2025

Kürzlich hatte der 450-Connect-Geschäftsführer im Gespräch mit E&M darauf hingewiesen, dass alle Kunden die Dienste diskriminierungsfrei angeboten bekommen, egal ob sie zum Gesellschafterkreis gehören oder nicht. Vor allem die Machine-to-Machine-Kommunikation im Smart Grid und die Kommunikation, inklusive der Sprachkommunikation, in Krisensituationen sind die wesentlichen Anwendungsfälle für die im Vergleich zum herkömmlichen Mobilfunk langwellige Frequenz. Besonders hob Giessing auch die Möglichkeit zu priorisieren hervor, so dass in einer Krisensituation beispielsweise eine Schalthandlung einem gewöhnlichen Software-Update vorgezogen werden kann. Außerdem könne 450 Connect auch eine Anwendung mit der Bezeichnung Mission Critical Push to Talk zur Verfügung stellen, über die verschiedene definierte Nutzergruppen kommunikativ zusammengeschaltet werden können.

Die Energiewirtschaft hat sich jahrelang für die Nutzung der 450-MHz-Frequenz stark gemacht. 450 Connect hat im Juli 2021 von der Bundesnetzagentur die bundesweite Zuteilung für die 450-MHz-Frequenzen bis zum Jahr 2040 erhalten. Das Unternehmen ist ein von der Energie- und Wasserwirtschaft getragenes Joint Venture, an dem vier Gesellschafter mit jeweils 25 Prozent beteiligt sind. Zum einen ist dies der Telekommunikations- und Stromnetzbetreiber Alliander, zum anderen ein Konsortium der Regionalversorger, mit denen bereits der Netzaufbau begonnen wurde, sowie die Versorger-Allianz 450. Diese ist aus einem eingetragenen Verein hervorgegangen, der die Interessen von knapp 200 kommunalen Energie- und Wasserversorgern gebündelt hat. Als vierter Gesellschafter ist Eon an der 450 Connect beteiligt.

Die Funktechnik bezieht das Unternehmen laut Giessing von Nokia. Der Infrastrukturanbieter Gasline stellt die Lichtwellenleiter-Infrastruktur (LWL) zur Verfügung und die regionalen Glasfaseranbindungen zu den zentralen Richtfunkstandorten her. Auf dieser Infrastruktur betreibt 450 Connect ein LWL-Transportnetz mit eigener Technik und 72-Stunden-Notstromversorgung.
 

Freitag, 2.12.2022, 14:51 Uhr
Fritz Wilhelm

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