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Energie & Management > Stadtwerke - Kommunales Netzwerk für digitale Daseinsvorsorge
Quelle: Jonas Rosenberger / E&M
Stadtwerke

Kommunales Netzwerk für digitale Daseinsvorsorge

Kampfansage an Google & Co: Zehn kommunale Energieversorger haben sich zur Entwicklung des Netzwerks „Digitale Daseinsvorsorge“ zusammengeschlossen.
Die Konstellation erinnert an David gegen Goliath. Doch der kleinere der beiden Kombattanten hat jetzt eine neue Strategie, um als Sieger aus dem Wettbewerb hervorzugehen. Damit die kommunale Versorgungswirtschaft an digitalen Schnittstellen zu Kunden nicht von global agierenden Datenkonzernen aus dem Geschäft gedrängt werden, haben zehn Stadtwerke eine Allianz geschmiedet. Als Netzwerk wolle man daran mitwirken, ein bundesweit einheitliches Verständnis von „digitaler Daseinsvorsorge“ aufzubauen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Vernetzt haben sich dazu die kommunalen Unternehmen aus Darmstadt, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Freiburg, Hannover, Lübeck, München, Münster und Wuppertal. Erklärtes Ziel ist es, den Austausch und die Zusammenarbeit bei der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle, „smarter“ Städte und Regionen zu stärken.

"Barometer" soll Bedarf aufzeigen

Dazu soll im nächsten Schritt eine Studie durchgeführt werden. Deren etwas sperriger Titel: „Digitale Daseinsvorsorge durch Stadtwerke in der digitalen Transformation: Status Quo und Perspektiven“. Sie soll eine Befragung einschließen, aus dem sich ein „Stadtwerke Barometer“ ableitet. Dieses Barometer soll „empirisch belegte Trends für die Bedarfe im kommunalen Umfeld sowie Empfehlungen für die Optimierung der Geschäftsfelder von Stadtwerken liefern“. Mit der Studie beauftragt haben die Unternehmen Prof. Ulf Papenfuß von der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Die Ergebnisse sollen im dritten Quartal 2022 vorliegen.

Die Mitglieder des Netzwerks wollen sich in Zukunft quartalsweise treffen und sich auch mit Vertretern von Verbänden und Politik inhaltlich austauschen.

Unter digitaler Daseinsvorsorge verstehen die Stadtwerke, dass Schnittstellen für kommunale Dienstleistungen in ihrem Geschäftsbereich bleiben. Internationale Digitalkonzerne sehen in kommunalen Versorgungsschnittstellen Lücken in der Wertschöpfungskette, die sie besetzen können. Allein mit den Daten der Kunden ließe sich für sie viel Geld verdienen.

Die nächsten Jahre bringen die Entscheidung

„In den nächsten Jahren wird sich entscheiden, ob die Kommunen ihre starke Stellung als lokale Dienstleister halten können oder sie an globale Plattformunternehmen verlieren“, sagt der Chef der Stadtwerke München, Florian Bieberbach. Wenn Plattformen die Kundenschnittstellen besetzten, seien „kommunale Dienstleister nur noch als Zulieferer der Plattformen aktiv oder werden schrittweise verdrängt“. Die Kommunen müssen die Chancen der Digitalisierung daher beherzt ergreifen und ihre Stärken der lokalen und demokratischen Verankerung sowie der Verknüpfung von Dienstleistungen ausspielen“, so Bieberbach.
 
Zehn kommunale Unternehmen bilden ein neues Netzwerk
Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken
Quelle: Netzwerk "Digitale Daseinsvorsorge"

Ganz ähnlich sieht das etwa auch der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dortmunder Energie- und Wasserversorgung. „Die digitale Transformation bietet uns zahlreiche Möglichkeiten, Mehrwerte für die Gesellschaft, unsere Kundinnen und Kunden und uns gleichermaßen zu schaffen“, sagt Heike Heim. So würden beispielsweise Smart-City-Plattformen durch intelligente Vernetzung ehemals getrennter Sektoren wie Mobilität, Energie oder Stadtentwicklung umfassende Nachhaltigkeitspotenziale heben.

Badenova-Chef Heinz-Werner Hölscher hält die Vernetzung und Kooperation mit Gleichgesinnten für einen zentralen Erfolgsfaktor, „um Digitalisierung für unsere Kunden und Stakeholder zukunftsfähig und erfolgreich auszugestalten".

Montag, 20.09.2021, 16:19 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Stadtwerke - Kommunales Netzwerk für digitale Daseinsvorsorge
Quelle: Jonas Rosenberger / E&M
Stadtwerke
Kommunales Netzwerk für digitale Daseinsvorsorge
Kampfansage an Google & Co: Zehn kommunale Energieversorger haben sich zur Entwicklung des Netzwerks „Digitale Daseinsvorsorge“ zusammengeschlossen.
Die Konstellation erinnert an David gegen Goliath. Doch der kleinere der beiden Kombattanten hat jetzt eine neue Strategie, um als Sieger aus dem Wettbewerb hervorzugehen. Damit die kommunale Versorgungswirtschaft an digitalen Schnittstellen zu Kunden nicht von global agierenden Datenkonzernen aus dem Geschäft gedrängt werden, haben zehn Stadtwerke eine Allianz geschmiedet. Als Netzwerk wolle man daran mitwirken, ein bundesweit einheitliches Verständnis von „digitaler Daseinsvorsorge“ aufzubauen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Vernetzt haben sich dazu die kommunalen Unternehmen aus Darmstadt, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Freiburg, Hannover, Lübeck, München, Münster und Wuppertal. Erklärtes Ziel ist es, den Austausch und die Zusammenarbeit bei der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle, „smarter“ Städte und Regionen zu stärken.

"Barometer" soll Bedarf aufzeigen

Dazu soll im nächsten Schritt eine Studie durchgeführt werden. Deren etwas sperriger Titel: „Digitale Daseinsvorsorge durch Stadtwerke in der digitalen Transformation: Status Quo und Perspektiven“. Sie soll eine Befragung einschließen, aus dem sich ein „Stadtwerke Barometer“ ableitet. Dieses Barometer soll „empirisch belegte Trends für die Bedarfe im kommunalen Umfeld sowie Empfehlungen für die Optimierung der Geschäftsfelder von Stadtwerken liefern“. Mit der Studie beauftragt haben die Unternehmen Prof. Ulf Papenfuß von der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Die Ergebnisse sollen im dritten Quartal 2022 vorliegen.

Die Mitglieder des Netzwerks wollen sich in Zukunft quartalsweise treffen und sich auch mit Vertretern von Verbänden und Politik inhaltlich austauschen.

Unter digitaler Daseinsvorsorge verstehen die Stadtwerke, dass Schnittstellen für kommunale Dienstleistungen in ihrem Geschäftsbereich bleiben. Internationale Digitalkonzerne sehen in kommunalen Versorgungsschnittstellen Lücken in der Wertschöpfungskette, die sie besetzen können. Allein mit den Daten der Kunden ließe sich für sie viel Geld verdienen.

Die nächsten Jahre bringen die Entscheidung

„In den nächsten Jahren wird sich entscheiden, ob die Kommunen ihre starke Stellung als lokale Dienstleister halten können oder sie an globale Plattformunternehmen verlieren“, sagt der Chef der Stadtwerke München, Florian Bieberbach. Wenn Plattformen die Kundenschnittstellen besetzten, seien „kommunale Dienstleister nur noch als Zulieferer der Plattformen aktiv oder werden schrittweise verdrängt“. Die Kommunen müssen die Chancen der Digitalisierung daher beherzt ergreifen und ihre Stärken der lokalen und demokratischen Verankerung sowie der Verknüpfung von Dienstleistungen ausspielen“, so Bieberbach.
 
Zehn kommunale Unternehmen bilden ein neues Netzwerk
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Quelle: Netzwerk "Digitale Daseinsvorsorge"

Ganz ähnlich sieht das etwa auch der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dortmunder Energie- und Wasserversorgung. „Die digitale Transformation bietet uns zahlreiche Möglichkeiten, Mehrwerte für die Gesellschaft, unsere Kundinnen und Kunden und uns gleichermaßen zu schaffen“, sagt Heike Heim. So würden beispielsweise Smart-City-Plattformen durch intelligente Vernetzung ehemals getrennter Sektoren wie Mobilität, Energie oder Stadtentwicklung umfassende Nachhaltigkeitspotenziale heben.

Badenova-Chef Heinz-Werner Hölscher hält die Vernetzung und Kooperation mit Gleichgesinnten für einen zentralen Erfolgsfaktor, „um Digitalisierung für unsere Kunden und Stakeholder zukunftsfähig und erfolgreich auszugestalten".

Montag, 20.09.2021, 16:19 Uhr
Manfred Fischer

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