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Energie & Management > IT - Diese Plattform ist
Bild: iStock/agsandrew
IT

Diese Plattform ist "ein bisschen zu früh gekommen"

Nach dem Aus für den digitalen Marktplatz "Tender 365" will der Gesellschafter Exxeta einzelne Funktionen weiterentwickeln. Im Fokus stehen individuelle Sales-Lösungen.
Zu klein, keine kurzfristig erwartbare Entwicklung – mit dieser Marktbeschreibung zog der IT-Dienstleister Exxeta Ende Mai einen Schlussstrich unter den Marktplatz „Tender 365" für strukturierte Strom- und Gasprodukte. Er war 2018 gestartet als Lösung "aus der Branche für die Branche". Gründungsgesellschafter war neben dem Karlsruher IT-Unternehmen die Gasversorgung Süddeutschland (GVS) in Stuttgart. Später stiegen die Versorger "Eins Energie in Sachsen" mit Sitz in Chemnitz und Gas-Union in Frankfurt ein. Anfang des Jahres zogen sich die drei Energieunternehmen aus dem Geschäft zurück.

Dass Exxeta dem Onlinemarktplatz, auf dem Stadtwerke und Industriekunden Strom und Gas kaufen konnten, den Stecker gezogen hat, bedeutet nicht das Ende für die Betreibergesellschaft, die Tender 365 GmbH in Leipzig. "Konzepte und Ideen werden bei Tender weiter genutzt und auch bei Exxeta selbst", sagt Geschäftsführer Frank Sonne auf Anfrage der Redaktion. Wachstumschancen gebe es bei der Entwicklung "individueller Sales-Plattformen" für Energieversorger. Sonne, der von Exxeta kommt, spricht von einem "kleinen Trend": "Wir sehen vermehrt, dass Unternehmen mit eigenen Plattformen und innovativen Produkten Kunden binden." Und im außerbörslichen Trading zeichne sich eine steigende Nachfrage nach digitalen Lösungen für das Geschäft mit Standardprodukten ab.

Gefragte "Flexibilitätsprodukte"

"An der Entwicklung individueller Plattformen sind wir dran", sagt der Tender-Geschäftsführer. Ein weiterer Schwerpunkt wird ebenso verfolgt: "Wir haben Funktionen für Biogasausschreibungen und Flexibilitätsprodukte mit einer Kundengruppe, die das weiter nutzen möchte." Um den Markt zu bedienen, benötige man nicht die komplette Tender-Plattform. Von Fall zu Fall wolle man schauen, vielleicht mit anderen Plattformen zu kooperieren.

Im Auge hat man bei Exxeta und Tender nicht zuletzt die erneuerbaren Energien. Vor allem den Energieträger Wasserstoff nennt Frank Sonne als „potenzielles Zukunftsfeld, mit dem wir uns beschäftigen“.

Der Marktplatz Tender 365, meint der Energiemarktexperte und Plattformentwickler, sei ein "bisschen zu früh gekommen. Ich bin mir sicher, dass es in ein paar Jahren auch für diese strukturierten Strom- und Gasprodukte digitale Plattformen geben wird." Der Weg dahin sei vorgezeichnet. "Die Schnittstellen müssen wegfallen und die Produkte medienbruchfrei in die IT-Lösungen eingehen können." Sobald das erreicht sei, "ist das vielleicht der Moment, wo unser Marktplatz wieder aktuell wird".

Im Jahr 2020 wurde auf der Plattform ein Volumen in Höhe von 12 Mrd. kWh angefragt, 2019 waren es 30 Mrd. kWh. Die Abchlussrate lag laut Tender im einstelligen Prozentbereich. Die Zahl der registrierten Unternehmen betrug im vergangenen Jahr 75.

 

Freitag, 11.06.2021, 16:07 Uhr
Manfred Fischer
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Diese Plattform ist "ein bisschen zu früh gekommen"
Nach dem Aus für den digitalen Marktplatz "Tender 365" will der Gesellschafter Exxeta einzelne Funktionen weiterentwickeln. Im Fokus stehen individuelle Sales-Lösungen.
Zu klein, keine kurzfristig erwartbare Entwicklung – mit dieser Marktbeschreibung zog der IT-Dienstleister Exxeta Ende Mai einen Schlussstrich unter den Marktplatz „Tender 365" für strukturierte Strom- und Gasprodukte. Er war 2018 gestartet als Lösung "aus der Branche für die Branche". Gründungsgesellschafter war neben dem Karlsruher IT-Unternehmen die Gasversorgung Süddeutschland (GVS) in Stuttgart. Später stiegen die Versorger "Eins Energie in Sachsen" mit Sitz in Chemnitz und Gas-Union in Frankfurt ein. Anfang des Jahres zogen sich die drei Energieunternehmen aus dem Geschäft zurück.

Dass Exxeta dem Onlinemarktplatz, auf dem Stadtwerke und Industriekunden Strom und Gas kaufen konnten, den Stecker gezogen hat, bedeutet nicht das Ende für die Betreibergesellschaft, die Tender 365 GmbH in Leipzig. "Konzepte und Ideen werden bei Tender weiter genutzt und auch bei Exxeta selbst", sagt Geschäftsführer Frank Sonne auf Anfrage der Redaktion. Wachstumschancen gebe es bei der Entwicklung "individueller Sales-Plattformen" für Energieversorger. Sonne, der von Exxeta kommt, spricht von einem "kleinen Trend": "Wir sehen vermehrt, dass Unternehmen mit eigenen Plattformen und innovativen Produkten Kunden binden." Und im außerbörslichen Trading zeichne sich eine steigende Nachfrage nach digitalen Lösungen für das Geschäft mit Standardprodukten ab.

Gefragte "Flexibilitätsprodukte"

"An der Entwicklung individueller Plattformen sind wir dran", sagt der Tender-Geschäftsführer. Ein weiterer Schwerpunkt wird ebenso verfolgt: "Wir haben Funktionen für Biogasausschreibungen und Flexibilitätsprodukte mit einer Kundengruppe, die das weiter nutzen möchte." Um den Markt zu bedienen, benötige man nicht die komplette Tender-Plattform. Von Fall zu Fall wolle man schauen, vielleicht mit anderen Plattformen zu kooperieren.

Im Auge hat man bei Exxeta und Tender nicht zuletzt die erneuerbaren Energien. Vor allem den Energieträger Wasserstoff nennt Frank Sonne als „potenzielles Zukunftsfeld, mit dem wir uns beschäftigen“.

Der Marktplatz Tender 365, meint der Energiemarktexperte und Plattformentwickler, sei ein "bisschen zu früh gekommen. Ich bin mir sicher, dass es in ein paar Jahren auch für diese strukturierten Strom- und Gasprodukte digitale Plattformen geben wird." Der Weg dahin sei vorgezeichnet. "Die Schnittstellen müssen wegfallen und die Produkte medienbruchfrei in die IT-Lösungen eingehen können." Sobald das erreicht sei, "ist das vielleicht der Moment, wo unser Marktplatz wieder aktuell wird".

Im Jahr 2020 wurde auf der Plattform ein Volumen in Höhe von 12 Mrd. kWh angefragt, 2019 waren es 30 Mrd. kWh. Die Abchlussrate lag laut Tender im einstelligen Prozentbereich. Die Zahl der registrierten Unternehmen betrug im vergangenen Jahr 75.

 

Freitag, 11.06.2021, 16:07 Uhr
Manfred Fischer

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