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Energie & Management > Stadtwerke - Stadtwerke Münster bald Ökostromanbieter im Privatbereich
Quelle: Fotolia / nmann77
Stadtwerke

Stadtwerke Münster bald Ökostromanbieter im Privatbereich

Noch tauchen die Stadtwerke Münster nicht in der Liste reiner Ökostromanbieter auf. Der westfälische Versorger will aber perspektivisch nicht länger zweigleisig fahren.
Das grüne Gewand der Stadtwerke Münster hat noch ein paar graue Flecken. Mit der Ankündigung, die Privathaushalte in der westfälischen Metropole im kommenden Jahr komplett auf Ökostrom umzustellen, leitet der Versorger aber nun die vollständige Abkehr von den fossilen Energieträgern ein.

Von Neujahr bis Silvester 2022 wollen die Westfalen zuerst die Grund- und Ersatzversorgung aller Privatanschlüsse und in der Folge alle weiteren Tarife auf erneuerbaren Strom umstellen. Ab 2023 fließt nur noch Ökostrom aus den Steckdosen. Sofern dieser nicht aus eigenen Erzeugungsanlagen stammt, decken die Stadtwerke sich auf dem Markt mit zertifiziertem Strom aus europäischen Wind-, Sonnen- und Wasserkraftwerken ein. Auch erste Betriebe des Kleingewerbes mit geringerem Jahresverbrauch seien bei dieser Umstellung berücksichtigt, sagte eine Sprecherin der Münsteraner auf Anfrage unserer Redaktion.

Größere Gewerbebetriebe bleiben noch im Grün-Grau-Bereich

Bis die Stadtwerke auch sämtliche Geschäftskunden mit regenerativer Elektrizität beliefern, vergeht allerdings noch etwas Zeit. Größeren Abnehmern ab etwa 100 MWh pro Jahr lässt der Versorger bis auf Weiteres noch die Wahl zwischen Grün- und Graustrom. Einen Fahrplan für die Umstellung auf Ökostrom gebe es "bewusst nicht", so die Sprecherin, "da wir individuelle grüne Lösungen für und mit diesen Kundinnen und Kunden entwickeln wollen".

Die Stadtwerke Münster werden dann schätzungsweise rund 500 Versorgern den Vortritt gelassen haben. In der Grünstromversorger-Statistik, die die Leipziger Get AG jährlich exklusiv für E&M fortschreibt, waren Mitte 2021 bereits 370 Stromlieferanten erfasst, die ihrer privaten und gewerblichen Kundschaft ausschließlich Elektrizität aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung stellen. Bei etwa 1.100 untersuchten Anbietern „leuchtet“ damit etwas mehr als jeder dritte Versorger in sattem Grün.

Wenn der Privatstrom auf Grün umgestellt ist, würden etwa 67.000 Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre geblasen, haben die Stadtwerke errechnet. Das entspreche dem Verbrauch von 2 % der Bevölkerung. Anders gesagt hinterlassen danach etwa 6.000 Menschen aus Münster im Strombereich einen klimaschonenden ökologischen Fußabdruck. Für Münsters Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk ist die um zwei Jahre vorgezogene Grünstrom-Versorgung der Privatkundschaft ein Zeichen für „Tempo beim Klimaschutz und ein wichtiger Schritt auf dem Weg, Münster klimaneutral“ zu machen.

Nach 100-%-Grünstromversorger möchten die Stadtwerke sich perspektivisch auch das Etikett 100-%-Grünstromerzeuger anheften. Hier lautet das Zeitziel 2030. Dann soll der Ökostrom in einem Umfang von 380.000 MWh aus eigenen Wind- und Sonnenkraftwerken stammen. Das entspricht in etwa dem aktuellen Verbrauch aller Münsteraner Haushalte.

Donnerstag, 4.11.2021, 15:48 Uhr
Volker Stephan
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Stadtwerke Münster bald Ökostromanbieter im Privatbereich
Noch tauchen die Stadtwerke Münster nicht in der Liste reiner Ökostromanbieter auf. Der westfälische Versorger will aber perspektivisch nicht länger zweigleisig fahren.
Das grüne Gewand der Stadtwerke Münster hat noch ein paar graue Flecken. Mit der Ankündigung, die Privathaushalte in der westfälischen Metropole im kommenden Jahr komplett auf Ökostrom umzustellen, leitet der Versorger aber nun die vollständige Abkehr von den fossilen Energieträgern ein.

Von Neujahr bis Silvester 2022 wollen die Westfalen zuerst die Grund- und Ersatzversorgung aller Privatanschlüsse und in der Folge alle weiteren Tarife auf erneuerbaren Strom umstellen. Ab 2023 fließt nur noch Ökostrom aus den Steckdosen. Sofern dieser nicht aus eigenen Erzeugungsanlagen stammt, decken die Stadtwerke sich auf dem Markt mit zertifiziertem Strom aus europäischen Wind-, Sonnen- und Wasserkraftwerken ein. Auch erste Betriebe des Kleingewerbes mit geringerem Jahresverbrauch seien bei dieser Umstellung berücksichtigt, sagte eine Sprecherin der Münsteraner auf Anfrage unserer Redaktion.

Größere Gewerbebetriebe bleiben noch im Grün-Grau-Bereich

Bis die Stadtwerke auch sämtliche Geschäftskunden mit regenerativer Elektrizität beliefern, vergeht allerdings noch etwas Zeit. Größeren Abnehmern ab etwa 100 MWh pro Jahr lässt der Versorger bis auf Weiteres noch die Wahl zwischen Grün- und Graustrom. Einen Fahrplan für die Umstellung auf Ökostrom gebe es "bewusst nicht", so die Sprecherin, "da wir individuelle grüne Lösungen für und mit diesen Kundinnen und Kunden entwickeln wollen".

Die Stadtwerke Münster werden dann schätzungsweise rund 500 Versorgern den Vortritt gelassen haben. In der Grünstromversorger-Statistik, die die Leipziger Get AG jährlich exklusiv für E&M fortschreibt, waren Mitte 2021 bereits 370 Stromlieferanten erfasst, die ihrer privaten und gewerblichen Kundschaft ausschließlich Elektrizität aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung stellen. Bei etwa 1.100 untersuchten Anbietern „leuchtet“ damit etwas mehr als jeder dritte Versorger in sattem Grün.

Wenn der Privatstrom auf Grün umgestellt ist, würden etwa 67.000 Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre geblasen, haben die Stadtwerke errechnet. Das entspreche dem Verbrauch von 2 % der Bevölkerung. Anders gesagt hinterlassen danach etwa 6.000 Menschen aus Münster im Strombereich einen klimaschonenden ökologischen Fußabdruck. Für Münsters Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk ist die um zwei Jahre vorgezogene Grünstrom-Versorgung der Privatkundschaft ein Zeichen für „Tempo beim Klimaschutz und ein wichtiger Schritt auf dem Weg, Münster klimaneutral“ zu machen.

Nach 100-%-Grünstromversorger möchten die Stadtwerke sich perspektivisch auch das Etikett 100-%-Grünstromerzeuger anheften. Hier lautet das Zeitziel 2030. Dann soll der Ökostrom in einem Umfang von 380.000 MWh aus eigenen Wind- und Sonnenkraftwerken stammen. Das entspricht in etwa dem aktuellen Verbrauch aller Münsteraner Haushalte.

Donnerstag, 4.11.2021, 15:48 Uhr
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