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Energie & Management > Vertrieb - Mittelprächtiges Niveau bei der Direktvermarktung
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Vertrieb

Mittelprächtiges Niveau bei der Direktvermarktung

Ein Trend für dieses Jahr hat sich verfestigt: Bei der Direktvermarktung hat sich neben der Marktprämie die "Sonstige Direktvermarktung" für das Ü20-Anlagen-Segment etabliert.
Der Markt für die Direktvermarktung von Strom aus EEG-Anlagen stabilisiert sich anscheinend auf einem mittelprächtigen Niveau: Für den Monat April vermelden die vier Übertragungsnetzbetreiber Tennet, 50 Hertz, Amprion und Transnet BW in ihrer gemeinsamen Pflichtmeldung, die gut alle vier Wochen veröffentlicht wird, ein Plus von 477 MW - nur drei MW weniger als im Vormonat.

Damit liegt die Gesamtleistung, die in diesen Tagen via Marktprämie direkt vermarktet wird, bei rund 82.123 MW. Zum ersten Mal in diesem Jahr kann die Windenergie an Land mit 260 MW einen größeren Zuwachs als die Photovoltaik mit 206 MW verzeichnen. Kaum Bewegungen – weder nach oben noch nach unten - gibt es bei der Wasserkraft, der Biomasse und den verschiedenen Gasanwendungen. Stillstand herrscht dagegen bei der Offshore-Windenergie: Die Vermarktungsleistung stagniert seit Monaten bei 7.761,22 MW. Da in diesem Jahr nicht eine einzige Windturbine in deutschen Gewässern neu gebaut wird, ist absehbar, dass sich diese Zahl in allen Monatsstatistiken bis Jahresende und wohl auch bis Mitte 2022 wiederfindet.

Als Vermarktungsalternative hat sich die „Sonstige Direktvermarktung“ zumindest für die kommenden Monate etabliert. Ãœber diese Option bleiben viele Ãœ20-Kraftwerke, deren Betreiber ab dem Jahresanfang keine Vergütung mehr nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz erhalten, erst einmal in Betrieb.

Für April vermelden die vier Übertragungsnetzbetreiber ein Portfolio von 3.332 MW, ein Zuwachs von 212 MW im Vergleich zum Vormonat. Mit 2.444 MW entfällt das Gros davon auf Windturbinen aus der Gründer-Generation. Aber auch die Leistung der in diesem Segment gemeldeten Solaranlagen steigt, auf immerhin gut 545 MW (+ 117 MW im Vergleich zum März). Bei der Wasserkraft (148 MW), der Biomasse (113 MW) sowie den verschiedenen Gasanwendungen gibt es im April noch sehr übersichtliche Zuwächse.

Die Entwicklung der „Sonstigen Direktvermarktung“ in den kommenden Monaten hängt zum einen von der Entwicklung der sogenannten Marktwerte ab. Für die Windenergie an Land errechneten die vier Ãœbertragungsnetzbetreiber für März einen Wert von auf 3,395 Cent pro Kilowattstunde, knapp einen Cent weniger als noch im Februar. Bei diesem Niveau dürfte es Windmüllern immer schwerer fallen, ihre Altanlagen am Netz zu halten. Nach vorliegenden Studien brauchen sie mindestens eine Vergütung von vier Cent und mehr, damit sie beim Weiterbetrieb nicht in die roten Zahlen abrutschen.

Erschwerend kommt derzeit hinzu, dass die Altanlagenbetreiber die nach der EEG-Novelle für das erste Halbjahr vorgesehene Weiterbetriebsprämie von 1 Ct/kWh noch nicht ausbezahlt bekommen haben. Denn die EU-Kommission in Brüssel hat das 2021e- EEG nach wie vor nicht notifiziert. Auch dieses Geld fehlt den Windmüllern. Sollte es an ihren Anlagen in diesen Tagen zu einem größeren Schaden kommen, dürften sich die meisten von ihnen für einen Abbau entscheiden.

Montag, 12.04.2021, 10:17 Uhr
Ralf Köpke
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Mittelprächtiges Niveau bei der Direktvermarktung
Ein Trend für dieses Jahr hat sich verfestigt: Bei der Direktvermarktung hat sich neben der Marktprämie die "Sonstige Direktvermarktung" für das Ü20-Anlagen-Segment etabliert.
Der Markt für die Direktvermarktung von Strom aus EEG-Anlagen stabilisiert sich anscheinend auf einem mittelprächtigen Niveau: Für den Monat April vermelden die vier Übertragungsnetzbetreiber Tennet, 50 Hertz, Amprion und Transnet BW in ihrer gemeinsamen Pflichtmeldung, die gut alle vier Wochen veröffentlicht wird, ein Plus von 477 MW - nur drei MW weniger als im Vormonat.

Damit liegt die Gesamtleistung, die in diesen Tagen via Marktprämie direkt vermarktet wird, bei rund 82.123 MW. Zum ersten Mal in diesem Jahr kann die Windenergie an Land mit 260 MW einen größeren Zuwachs als die Photovoltaik mit 206 MW verzeichnen. Kaum Bewegungen – weder nach oben noch nach unten - gibt es bei der Wasserkraft, der Biomasse und den verschiedenen Gasanwendungen. Stillstand herrscht dagegen bei der Offshore-Windenergie: Die Vermarktungsleistung stagniert seit Monaten bei 7.761,22 MW. Da in diesem Jahr nicht eine einzige Windturbine in deutschen Gewässern neu gebaut wird, ist absehbar, dass sich diese Zahl in allen Monatsstatistiken bis Jahresende und wohl auch bis Mitte 2022 wiederfindet.

Als Vermarktungsalternative hat sich die „Sonstige Direktvermarktung“ zumindest für die kommenden Monate etabliert. Ãœber diese Option bleiben viele Ãœ20-Kraftwerke, deren Betreiber ab dem Jahresanfang keine Vergütung mehr nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz erhalten, erst einmal in Betrieb.

Für April vermelden die vier Übertragungsnetzbetreiber ein Portfolio von 3.332 MW, ein Zuwachs von 212 MW im Vergleich zum Vormonat. Mit 2.444 MW entfällt das Gros davon auf Windturbinen aus der Gründer-Generation. Aber auch die Leistung der in diesem Segment gemeldeten Solaranlagen steigt, auf immerhin gut 545 MW (+ 117 MW im Vergleich zum März). Bei der Wasserkraft (148 MW), der Biomasse (113 MW) sowie den verschiedenen Gasanwendungen gibt es im April noch sehr übersichtliche Zuwächse.

Die Entwicklung der „Sonstigen Direktvermarktung“ in den kommenden Monaten hängt zum einen von der Entwicklung der sogenannten Marktwerte ab. Für die Windenergie an Land errechneten die vier Ãœbertragungsnetzbetreiber für März einen Wert von auf 3,395 Cent pro Kilowattstunde, knapp einen Cent weniger als noch im Februar. Bei diesem Niveau dürfte es Windmüllern immer schwerer fallen, ihre Altanlagen am Netz zu halten. Nach vorliegenden Studien brauchen sie mindestens eine Vergütung von vier Cent und mehr, damit sie beim Weiterbetrieb nicht in die roten Zahlen abrutschen.

Erschwerend kommt derzeit hinzu, dass die Altanlagenbetreiber die nach der EEG-Novelle für das erste Halbjahr vorgesehene Weiterbetriebsprämie von 1 Ct/kWh noch nicht ausbezahlt bekommen haben. Denn die EU-Kommission in Brüssel hat das 2021e- EEG nach wie vor nicht notifiziert. Auch dieses Geld fehlt den Windmüllern. Sollte es an ihren Anlagen in diesen Tagen zu einem größeren Schaden kommen, dürften sich die meisten von ihnen für einen Abbau entscheiden.

Montag, 12.04.2021, 10:17 Uhr
Ralf Köpke

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