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Energie & Management > Österreich - Beschaffung strategischer Gasreserve abgeschlossen
Quelle: Fotolia / YuI
Österreich

Beschaffung strategischer Gasreserve abgeschlossen

Ab 1. November stehen insgesamt 20 Mrd. kWh zur Verfügung, davon mindestens 8,5 Mrd. kWh aus anderen Quellen als Russland. Die Kosten von rund 3,95 Mrd. Euro trägt der Bund.
Die Austrian Strategic Gas Storage Management GmbH (ASGM) hat die zweite Ausschreibungsrunde für die strategische Gasreserve Österreichs erfolgreich abgeschlossen. Das meldete die ASGM-Muttergesellschaft, die Austrian Gas Grid Management (AGGM), am 27. Juli. Ihr zufolge erteilte die ASGM Zuschläge über die gesamte ausgeschriebene Gasmenge von 12,3 Mrd. kWh samt den zugehörigen Speicherkapazitäten.

„Das Ziel für die Beschaffung der strategische Gasreserve konnte vollständig erfüllt werden“, stellte die AGGM fest. Ab 1. November stehen Österreich somit 20 Mrd. kWh Erdgas für Krisenfälle zur Verfügung, von denen mindestens 8,5 Mrd. kWh nicht aus Russland stammen. Vorgesehen war, mindestens 7,4 Mrd. kWh aus Quellen außerhalb Russlands zu beschaffen. Für die zweite Ausschreibung hatten sich 33 Unternehmen aus Österreich und anderen Ländern registriert, darunter sämtliche Betreiber von Gasspeichern auf österreichischem Territorium. Angebote legten davon 25 Unternehmen, Zuschläge erhielten 22.

Die Kosten für das nun akquirierte Gas sowie die Reservierung der dafür nötigen Speicherkapazität bis einschließlich 31. März 2025 beziffert die AGGM mit 2,995 Mrd. Euro. Der durchschnittliche Preis für das Gas samt seiner Einspeicherung lag bei 234 Euro/MWh. Er war damit um rund 87,9 % höher als bei der am 24. Mai abgeschlossenen ersten Ausschreibung. Damals belief sich der Preis auf 124,50 Euro/MWh. Insgesamt beschaffte die ASGM in der ersten Runde 7,7 Mrd. kWh Gas samt Speicherkapazität und gab dafür 958 Mio. Euro aus. Somit ergeben sich Gesamtkosten für die strategische Gasreserve von 3,95 Mrd. Euro, die von der Republik Österreich getragen werden.

Das Einspeichern der in der zweite Runde beschafften Mengen beginnt am 1. August. Dafür kann auch der Speicher Haidach genutzt werden. Möglich ist dies aufgrund einer Novelle zum Gaswirtschaftsgesetz (GWG), die das „Use-it-or-lose-it“-Prinzip für „strategisch nicht genutzte“ Speichervolumina einführte. Gemeint waren damit insbesondere jene rund 21,3 Mrd. kWh im Speicher Haidach, die die GSA, eine Tochter der russischen Gazprom, seit September 2021 nicht mehr befüllt hatte. Angeboten werden konnte im Zuge der zweiten Ausschreibung auch Kapazität in den slowakischen Speichern unweit von Wien, die von Österreich aus zugänglich sind.

Wie die AGGM in ihrem Tagesbericht zur Gasversorgung vom 27. Juli mitteilte, kann der Bedarf der österreichischen Endkunden weiterhin „zur Gänze aus Importen gedeckt werden“. Die Speicher werden am heutigen Tag allerdings nur „geringfügig befüllt“. Laut der Aggregated Gas Storage Inventory (AGSI) waren in den Speichern auf österreichischem Bundesgebiet inklusive Haidachs am 25. Juli rund 49,3 Mrd. kWh Gas eingelagert. Der Füllstand belief sich somit auf etwa 51,6 %. Ohne Berücksichtigung Haidachs lag die eingespeicherte Menge bei 42,5 Mrd. kWh, der Füllstand betrug rund 44,5 %.

Mittwoch, 27.07.2022, 14:01 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Österreich - Beschaffung strategischer Gasreserve abgeschlossen
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Österreich
Beschaffung strategischer Gasreserve abgeschlossen
Ab 1. November stehen insgesamt 20 Mrd. kWh zur Verfügung, davon mindestens 8,5 Mrd. kWh aus anderen Quellen als Russland. Die Kosten von rund 3,95 Mrd. Euro trägt der Bund.
Die Austrian Strategic Gas Storage Management GmbH (ASGM) hat die zweite Ausschreibungsrunde für die strategische Gasreserve Österreichs erfolgreich abgeschlossen. Das meldete die ASGM-Muttergesellschaft, die Austrian Gas Grid Management (AGGM), am 27. Juli. Ihr zufolge erteilte die ASGM Zuschläge über die gesamte ausgeschriebene Gasmenge von 12,3 Mrd. kWh samt den zugehörigen Speicherkapazitäten.

„Das Ziel für die Beschaffung der strategische Gasreserve konnte vollständig erfüllt werden“, stellte die AGGM fest. Ab 1. November stehen Österreich somit 20 Mrd. kWh Erdgas für Krisenfälle zur Verfügung, von denen mindestens 8,5 Mrd. kWh nicht aus Russland stammen. Vorgesehen war, mindestens 7,4 Mrd. kWh aus Quellen außerhalb Russlands zu beschaffen. Für die zweite Ausschreibung hatten sich 33 Unternehmen aus Österreich und anderen Ländern registriert, darunter sämtliche Betreiber von Gasspeichern auf österreichischem Territorium. Angebote legten davon 25 Unternehmen, Zuschläge erhielten 22.

Die Kosten für das nun akquirierte Gas sowie die Reservierung der dafür nötigen Speicherkapazität bis einschließlich 31. März 2025 beziffert die AGGM mit 2,995 Mrd. Euro. Der durchschnittliche Preis für das Gas samt seiner Einspeicherung lag bei 234 Euro/MWh. Er war damit um rund 87,9 % höher als bei der am 24. Mai abgeschlossenen ersten Ausschreibung. Damals belief sich der Preis auf 124,50 Euro/MWh. Insgesamt beschaffte die ASGM in der ersten Runde 7,7 Mrd. kWh Gas samt Speicherkapazität und gab dafür 958 Mio. Euro aus. Somit ergeben sich Gesamtkosten für die strategische Gasreserve von 3,95 Mrd. Euro, die von der Republik Österreich getragen werden.

Das Einspeichern der in der zweite Runde beschafften Mengen beginnt am 1. August. Dafür kann auch der Speicher Haidach genutzt werden. Möglich ist dies aufgrund einer Novelle zum Gaswirtschaftsgesetz (GWG), die das „Use-it-or-lose-it“-Prinzip für „strategisch nicht genutzte“ Speichervolumina einführte. Gemeint waren damit insbesondere jene rund 21,3 Mrd. kWh im Speicher Haidach, die die GSA, eine Tochter der russischen Gazprom, seit September 2021 nicht mehr befüllt hatte. Angeboten werden konnte im Zuge der zweiten Ausschreibung auch Kapazität in den slowakischen Speichern unweit von Wien, die von Österreich aus zugänglich sind.

Wie die AGGM in ihrem Tagesbericht zur Gasversorgung vom 27. Juli mitteilte, kann der Bedarf der österreichischen Endkunden weiterhin „zur Gänze aus Importen gedeckt werden“. Die Speicher werden am heutigen Tag allerdings nur „geringfügig befüllt“. Laut der Aggregated Gas Storage Inventory (AGSI) waren in den Speichern auf österreichischem Bundesgebiet inklusive Haidachs am 25. Juli rund 49,3 Mrd. kWh Gas eingelagert. Der Füllstand belief sich somit auf etwa 51,6 %. Ohne Berücksichtigung Haidachs lag die eingespeicherte Menge bei 42,5 Mrd. kWh, der Füllstand betrug rund 44,5 %.

Mittwoch, 27.07.2022, 14:01 Uhr
Klaus Fischer

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