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Energie & Management > Bilanz - Bei EnviaM dreht sich alles um Netzausbau und Erneuerbare
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Bilanz

Bei EnviaM dreht sich alles um Netzausbau und Erneuerbare

Stabil durchs Energiekrisenjahr 2022 ist die EnviaM-Gruppe aus Chemnitz gekommen. Gewaltige Summen sollen in den kommenden Jahren in den Ausbau der Stromnetze fließen.
„Vor uns liegen riesige Herausforderungen für das Gelingen der energiewirtschaftlichen Transformationen“, erklärte Vorstandsvorsitzender Stephan Lowis anlässlich der Veröffentlichung der EnviaM-Geschäftszahlen 2022. Das vergangene Jahr habe jedem deutlich gezeigt, dass alles von verfügbarer und bezahlbarer Energie abhänge.

„Netze, erneuerbare, aber auch konventionelle Energien verlangen in den nächsten Jahren gigantische Investitionen. Wir arbeiten stetig am Ausbau der Energieinfrastruktur, an der Digitalisierung und der Versorgungssicherheit unserer Kunden“, so Lowis. EnviaM gehört mit 57,9 Prozent mehrheitlich zum Eon-Konzern. Beteiligt sind aber auch 650 Kommunen.

Die von der Bundesregierung neu beschlossenen Ausbaumaßnahmen für erneuerbare Energien bedeuten nach Angaben von EnviaM für das eigene Netzgebiet bis 2030 den Bau von:
  • 900 Windkraftanlagen,
  • 133.000 Photovoltaik-Anlagen
  • 1.500 Kilometer Freileitungen
„Bei den derzeitigen Rahmenbedingungen für Planung und Genehmigung ist das nicht schaffbar. Wir brauchen hier dringend mehr Tempo, klare Umsetzungsschritte und teils dramatisch geänderte Gesetze und Verordnungen“, forderte der Vorstandsvorsitzende.

Digitale Netzlösungen besonders gefragt

Der Unternehmensverbund plant für Ausbau, Erneuerung und Instandhaltung der Stromnetze allein im laufenden Jahr rund 343 Millionen Euro ein. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem digitalen Ausbau und intelligenten Netzlösungen. Dafür stehen weitere 50 Millionen Euro bereit.

Der Zubau der erneuerbaren Energien soll ebenfalls vorangetrieben werden. 2022 waren mit vier neuen Solarparks und der Vervollständigung des Windparks Lützen (Sachsen-Anhalt) rund 44 MW neu ans Netz gegangen. Die erzeugte Leistung aus erneuerbaren Energien erreichte dabei mit 346 Millionen kWh einen höheren Anteil als die konventionelle Erzeugung mit 323 Millionen kWh. 

Für den weiteren Ausbau von Erneuerbaren-Anlagen sind 2023 rund 20 Millionen Euro vorgesehen. Als größtes Projekt möchte die EnviaM den Solarpark Mockrehna in Sachsen mit einer installierten Leistung von mehr als 30 MW errichten. Auf rund 2 Milliarden Euro bezifferte Lowis die Investitionen, die in den kommenden drei Jahren in die Strom- und Gasnetze, Digitalisierung und Erneuerbaren-Ausbau fließen sollen. 

Ein weiteres Geschäftsfeld des ostdeutschen Energiedienstleisters ist die Telekommunikationsinfrastruktur. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Breitbandversorgung von Privatkunden und Gewerbegebieten sowie dem Betrieb von Datacentern. „Bei der Digitalisierung besteht weiterhin erheblicher Handlungsbedarf. Wir planen derzeit Datacenter gemeinsam mit Eon-Schwesterunternehmen und Partnern, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden sollen“, erläuterte Vertriebsvorstand Patrick Kather. Der Glasfaserausbau schreite ebenfalls voran. Bis Ende 2026 will EnviaM die Breitbandversorgung für Privatkunden in 35 Kommunen sicherstellen. Investitionen von rund 350 Millionen Euro sind dafür geplant.

200 neue Stellen zu besetzen

Um die anstehenden Vorhaben zu realisieren, benötigt die EnviaM-Gruppe ausreichend qualifizierte Mitarbeiter. Allerdings sind die Beschäftigtenzahlen 2022 durch altersbedingte Abgänge leicht auf 3.336 gesunken (2021: 3.398). „Vor allem im Netzbereich müssen wir bis Jahresende rund 200 Ingenieurs- und Facharbeiterstellen besetzen“, betonte Sigrid Nagl, Personalvorständin und Arbeitsdirektorin.

Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) der EnviaM-Gruppe steigerte sich auf 334,5 Millionen Euro im Jahr 2022 (2021: 316,7 Millionen Euro).Außerdem meldet der Energiedienstleister für 2022 einen Rückgang der CO2-Emissionen um über 15 Prozent auf rund 3,1 Millionen Tonnen. Der Unternehmensverbund, der 1,3 Millionen Kunden versorgt, will bis 2040 klimaneutral werden.

Kennzahlen EnviaM 
 
 20222021
Stromabgabe9,81 TWh12,62 TWh
Gasabgabe8,30 TWh10,95 TWh
Umsatzerlöse3,15 Mrd. Euro2,78 Mrd. Euro
Ebit334,5 Mio. Euro316,7 Mio. Euro
Investitionen257,0 Mio. Euro231,7 Mio. Euro
Mitarbeitende3.3363.398

Quelle EnviaM

Dienstag, 6.06.2023, 16:08 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Bilanz - Bei EnviaM dreht sich alles um Netzausbau und Erneuerbare
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Bilanz
Bei EnviaM dreht sich alles um Netzausbau und Erneuerbare
Stabil durchs Energiekrisenjahr 2022 ist die EnviaM-Gruppe aus Chemnitz gekommen. Gewaltige Summen sollen in den kommenden Jahren in den Ausbau der Stromnetze fließen.
„Vor uns liegen riesige Herausforderungen für das Gelingen der energiewirtschaftlichen Transformationen“, erklärte Vorstandsvorsitzender Stephan Lowis anlässlich der Veröffentlichung der EnviaM-Geschäftszahlen 2022. Das vergangene Jahr habe jedem deutlich gezeigt, dass alles von verfügbarer und bezahlbarer Energie abhänge.

„Netze, erneuerbare, aber auch konventionelle Energien verlangen in den nächsten Jahren gigantische Investitionen. Wir arbeiten stetig am Ausbau der Energieinfrastruktur, an der Digitalisierung und der Versorgungssicherheit unserer Kunden“, so Lowis. EnviaM gehört mit 57,9 Prozent mehrheitlich zum Eon-Konzern. Beteiligt sind aber auch 650 Kommunen.

Die von der Bundesregierung neu beschlossenen Ausbaumaßnahmen für erneuerbare Energien bedeuten nach Angaben von EnviaM für das eigene Netzgebiet bis 2030 den Bau von:
  • 900 Windkraftanlagen,
  • 133.000 Photovoltaik-Anlagen
  • 1.500 Kilometer Freileitungen
„Bei den derzeitigen Rahmenbedingungen für Planung und Genehmigung ist das nicht schaffbar. Wir brauchen hier dringend mehr Tempo, klare Umsetzungsschritte und teils dramatisch geänderte Gesetze und Verordnungen“, forderte der Vorstandsvorsitzende.

Digitale Netzlösungen besonders gefragt

Der Unternehmensverbund plant für Ausbau, Erneuerung und Instandhaltung der Stromnetze allein im laufenden Jahr rund 343 Millionen Euro ein. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem digitalen Ausbau und intelligenten Netzlösungen. Dafür stehen weitere 50 Millionen Euro bereit.

Der Zubau der erneuerbaren Energien soll ebenfalls vorangetrieben werden. 2022 waren mit vier neuen Solarparks und der Vervollständigung des Windparks Lützen (Sachsen-Anhalt) rund 44 MW neu ans Netz gegangen. Die erzeugte Leistung aus erneuerbaren Energien erreichte dabei mit 346 Millionen kWh einen höheren Anteil als die konventionelle Erzeugung mit 323 Millionen kWh. 

Für den weiteren Ausbau von Erneuerbaren-Anlagen sind 2023 rund 20 Millionen Euro vorgesehen. Als größtes Projekt möchte die EnviaM den Solarpark Mockrehna in Sachsen mit einer installierten Leistung von mehr als 30 MW errichten. Auf rund 2 Milliarden Euro bezifferte Lowis die Investitionen, die in den kommenden drei Jahren in die Strom- und Gasnetze, Digitalisierung und Erneuerbaren-Ausbau fließen sollen. 

Ein weiteres Geschäftsfeld des ostdeutschen Energiedienstleisters ist die Telekommunikationsinfrastruktur. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Breitbandversorgung von Privatkunden und Gewerbegebieten sowie dem Betrieb von Datacentern. „Bei der Digitalisierung besteht weiterhin erheblicher Handlungsbedarf. Wir planen derzeit Datacenter gemeinsam mit Eon-Schwesterunternehmen und Partnern, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden sollen“, erläuterte Vertriebsvorstand Patrick Kather. Der Glasfaserausbau schreite ebenfalls voran. Bis Ende 2026 will EnviaM die Breitbandversorgung für Privatkunden in 35 Kommunen sicherstellen. Investitionen von rund 350 Millionen Euro sind dafür geplant.

200 neue Stellen zu besetzen

Um die anstehenden Vorhaben zu realisieren, benötigt die EnviaM-Gruppe ausreichend qualifizierte Mitarbeiter. Allerdings sind die Beschäftigtenzahlen 2022 durch altersbedingte Abgänge leicht auf 3.336 gesunken (2021: 3.398). „Vor allem im Netzbereich müssen wir bis Jahresende rund 200 Ingenieurs- und Facharbeiterstellen besetzen“, betonte Sigrid Nagl, Personalvorständin und Arbeitsdirektorin.

Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) der EnviaM-Gruppe steigerte sich auf 334,5 Millionen Euro im Jahr 2022 (2021: 316,7 Millionen Euro).Außerdem meldet der Energiedienstleister für 2022 einen Rückgang der CO2-Emissionen um über 15 Prozent auf rund 3,1 Millionen Tonnen. Der Unternehmensverbund, der 1,3 Millionen Kunden versorgt, will bis 2040 klimaneutral werden.

Kennzahlen EnviaM 
 
 20222021
Stromabgabe9,81 TWh12,62 TWh
Gasabgabe8,30 TWh10,95 TWh
Umsatzerlöse3,15 Mrd. Euro2,78 Mrd. Euro
Ebit334,5 Mio. Euro316,7 Mio. Euro
Investitionen257,0 Mio. Euro231,7 Mio. Euro
Mitarbeitende3.3363.398

Quelle EnviaM

Dienstag, 6.06.2023, 16:08 Uhr
Günter Drewnitzky

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