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Energie & Management > Stadtwerke - Bad Säckinger Versorger braucht Millionenspritze
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stadtwerke

Bad Säckinger Versorger braucht Millionenspritze

Die Stadt Bad Säckingen in Baden-Württemberg muss ihre Stadtwerke mit einer Millionensumme über Wasser halten – und stößt damit selbst an Grenzen.
Um eine Insolvenz ihres Versorgers zu verhindern, muss die Stadt Bad Säckingen einen Millionenkredit aufnehmen. 15 Mio. Euro brauchen die Stadtwerke, um den Gang zum Konkursrichter zu vermeiden. 11 Mio. Euro soll die Kommune als Mehrheitsgesellschafter aufbringen, 4 Mio. Euro die Energiedienst-Gruppe, die ein Viertel der Anteile hält.

Neben einer Kreditaufnahme ist vorgesehen, städtische Immobilien zu verkaufen. Auch einige geplante Projekte sollen gestrichen werden, so eine Vorlage zur entscheidenden Gemeinderatsitzung am 25. Juli, die der Redaktion vorliegt. Die Kreditaufnahme zur Eigenkapitalaufstockung der Stadtwerke soll danach auf drei Jahre befristet sein.

Bereitsim Vorfeld hatte sich der Gemeinderat gegen eine Insolvenz oder den Verkauf von Geschäftsanteilen entschieden, sodass „die Kapitalaufstockung die einzige Möglichkeit zur Sicherung des Fortbestands der Gesellschaft darstellt“, wie es in dem Papier weiter heißt. Auch lässt Kämmerin Bettina Huber keinen Zweifel daran, dass die Aktion für die Kommune selbst eine ernste Angelegenheit ist: Die Kreditaufnahme bringe die Stadt an die Grenzen des Leistbaren. Darüber hinaus würden steigende Zinsaufwendungen in den Folgejahren die Handlungsspielräume in den Haushalten merklich einschränken. Erschwerend kommt hinzu, dass auch noch die Baukosten für den Gesundheitscampus aus dem Ruder laufen und dafür ebenfalls ein Millionenbetrag nachgeschossen werden muss.

Schieflage noch vor zwei Jahren für unmöglich gehalten

Den Hauptgrund für die Schieflage der Stadtwerke sieht Bürgermeister Alexander Guhl in den explodierenden Energiepreisen und der extremen Abhängigkeit von russischem Gas. Dass eine solche Situation entstehen könne, habe man noch vor zwei Jahren nicht für möglich gehalten. Jetzt müsse die Rettung der Stadtwerke der nächste Schritt sein, auch als Zeichen an die Bürger, dass die Energieversorgung sicher ist.
 

Zu Nachfragen, welchen Anteil der frühere Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Ritter an der Misere haben könnte, wollte sich Guhl indes nicht äußern und verwies auf laufende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Jahrelang hatten die Stadtwerke ein bis zwei Millionen Euro an Gewinnen in die Stadtkasse gespült. 2021 stand erstmals ein Defizit von gut drei Millionen Euro auf dem Zettel.

Donnerstag, 21.07.2022, 15:22 Uhr
Günter Drewnitzky
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Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
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Bad Säckinger Versorger braucht Millionenspritze
Die Stadt Bad Säckingen in Baden-Württemberg muss ihre Stadtwerke mit einer Millionensumme über Wasser halten – und stößt damit selbst an Grenzen.
Um eine Insolvenz ihres Versorgers zu verhindern, muss die Stadt Bad Säckingen einen Millionenkredit aufnehmen. 15 Mio. Euro brauchen die Stadtwerke, um den Gang zum Konkursrichter zu vermeiden. 11 Mio. Euro soll die Kommune als Mehrheitsgesellschafter aufbringen, 4 Mio. Euro die Energiedienst-Gruppe, die ein Viertel der Anteile hält.

Neben einer Kreditaufnahme ist vorgesehen, städtische Immobilien zu verkaufen. Auch einige geplante Projekte sollen gestrichen werden, so eine Vorlage zur entscheidenden Gemeinderatsitzung am 25. Juli, die der Redaktion vorliegt. Die Kreditaufnahme zur Eigenkapitalaufstockung der Stadtwerke soll danach auf drei Jahre befristet sein.

Bereitsim Vorfeld hatte sich der Gemeinderat gegen eine Insolvenz oder den Verkauf von Geschäftsanteilen entschieden, sodass „die Kapitalaufstockung die einzige Möglichkeit zur Sicherung des Fortbestands der Gesellschaft darstellt“, wie es in dem Papier weiter heißt. Auch lässt Kämmerin Bettina Huber keinen Zweifel daran, dass die Aktion für die Kommune selbst eine ernste Angelegenheit ist: Die Kreditaufnahme bringe die Stadt an die Grenzen des Leistbaren. Darüber hinaus würden steigende Zinsaufwendungen in den Folgejahren die Handlungsspielräume in den Haushalten merklich einschränken. Erschwerend kommt hinzu, dass auch noch die Baukosten für den Gesundheitscampus aus dem Ruder laufen und dafür ebenfalls ein Millionenbetrag nachgeschossen werden muss.

Schieflage noch vor zwei Jahren für unmöglich gehalten

Den Hauptgrund für die Schieflage der Stadtwerke sieht Bürgermeister Alexander Guhl in den explodierenden Energiepreisen und der extremen Abhängigkeit von russischem Gas. Dass eine solche Situation entstehen könne, habe man noch vor zwei Jahren nicht für möglich gehalten. Jetzt müsse die Rettung der Stadtwerke der nächste Schritt sein, auch als Zeichen an die Bürger, dass die Energieversorgung sicher ist.
 

Zu Nachfragen, welchen Anteil der frühere Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Ritter an der Misere haben könnte, wollte sich Guhl indes nicht äußern und verwies auf laufende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Jahrelang hatten die Stadtwerke ein bis zwei Millionen Euro an Gewinnen in die Stadtkasse gespült. 2021 stand erstmals ein Defizit von gut drei Millionen Euro auf dem Zettel.

Donnerstag, 21.07.2022, 15:22 Uhr
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