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Energie & Management > Österreich - Netzstörung: Gaswirtschaft wehrt sich
Bild: Fotolia.com, YuI
Österreich

Netzstörung: Gaswirtschaft wehrt sich

Die Aussagen von Energieministerin Leonore Gewesslers zur Bewältigung der Krise vom 8. Januar stoßen nicht auf ungeteilte Zustimmung.

Im Zusammenhang mit der Netzstörung vom 8. Januar geht der Fachverband Gas-Wärme (FGW), die gesetzliche Vertretung der österreichischen Gaswirtschaft, in die Offensive. Geschäftsführer Michael Mock betonte in einer Mitteilung, Gas sei „das Rückgrat der Energieversorgung in Europa und Österreich“. Gaskraftwerke könnten Strom auch dann zuverlässig erzeugen, wenn „Pumpspeicher leer sind und andere Erneuerbare aufgrund von Windstille oder Bewölkung keine Energie liefern können“.

Am 8. Januar stammten laut Mock rund 32,1 % der Stromerzeugung in Österreich selbst aus Gaskraftwerken, also nicht zuletzt aus den mit Erdgas befeuerten Kraft-Wärme-Kopplungen. Mock zufolge lässt sich eine zuverlässige Stromversorgung nur mit einem „Mix an verschiedenen systemischen Kraftwerken“ gewährleisten. Daher sei es notwendig, die Gaskraftwerke wirtschaftlich abzusichern. Längerfristig könnten Power-to-Gas-Technologien dazu dienen, Erdgas durch synthetische Gase zu ersetzen. So ließen sich Gaskraftwerke auch im Rahmen einer „dekarbonisierten“ Energiewirtschaft nutzen.

 

Mock reagierte damit auf Aussagen von Klima- und Energieministerin Leonore Gewesslers in einer Pressekonferenz am 19. Januar. Im Beisein von E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch und des technischen Vorstands der Übertragungsnetzgesellschaft Austrian Power Grid (APG), Gerhard Christiner, hatte Gewessler betont, Österreich habe die Netzstörung am 8. Januar gut bewältigt, vor allem mithilfe seiner Laufkraftwerke, die zur Primärregelung eingesetzt wurden. Die Rolle der thermischen Kraftwerke erwähnte die Ministerin dagegen nicht.

Gefragt nach der längerfristigen Bedeutung von Gaskraftwerken für die Versorgungssicherheit konstatierte Gewessler: „Gas aus erneuerbaren Energien wird ein sehr wertvoller und knapper Energieträger sein.“ Dieser müsse vordringlich in der Industrie zum Einsatz kommen, wo die „Dekarbonisierung“ der Energieversorgung anders kaum darstellbar sei. Für die Netzstabilisierung werde „grünes“ Gas zwar ebenfalls eine Rolle spielen: „Diese wird aber deutlich geringer sein als jene, die Gaskraftwerke heute haben.“


Dienstag, 19.01.2021, 15:33 Uhr
Klaus Fischer
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Netzstörung: Gaswirtschaft wehrt sich
Die Aussagen von Energieministerin Leonore Gewesslers zur Bewältigung der Krise vom 8. Januar stoßen nicht auf ungeteilte Zustimmung.

Im Zusammenhang mit der Netzstörung vom 8. Januar geht der Fachverband Gas-Wärme (FGW), die gesetzliche Vertretung der österreichischen Gaswirtschaft, in die Offensive. Geschäftsführer Michael Mock betonte in einer Mitteilung, Gas sei „das Rückgrat der Energieversorgung in Europa und Österreich“. Gaskraftwerke könnten Strom auch dann zuverlässig erzeugen, wenn „Pumpspeicher leer sind und andere Erneuerbare aufgrund von Windstille oder Bewölkung keine Energie liefern können“.

Am 8. Januar stammten laut Mock rund 32,1 % der Stromerzeugung in Österreich selbst aus Gaskraftwerken, also nicht zuletzt aus den mit Erdgas befeuerten Kraft-Wärme-Kopplungen. Mock zufolge lässt sich eine zuverlässige Stromversorgung nur mit einem „Mix an verschiedenen systemischen Kraftwerken“ gewährleisten. Daher sei es notwendig, die Gaskraftwerke wirtschaftlich abzusichern. Längerfristig könnten Power-to-Gas-Technologien dazu dienen, Erdgas durch synthetische Gase zu ersetzen. So ließen sich Gaskraftwerke auch im Rahmen einer „dekarbonisierten“ Energiewirtschaft nutzen.

 

Mock reagierte damit auf Aussagen von Klima- und Energieministerin Leonore Gewesslers in einer Pressekonferenz am 19. Januar. Im Beisein von E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch und des technischen Vorstands der Übertragungsnetzgesellschaft Austrian Power Grid (APG), Gerhard Christiner, hatte Gewessler betont, Österreich habe die Netzstörung am 8. Januar gut bewältigt, vor allem mithilfe seiner Laufkraftwerke, die zur Primärregelung eingesetzt wurden. Die Rolle der thermischen Kraftwerke erwähnte die Ministerin dagegen nicht.

Gefragt nach der längerfristigen Bedeutung von Gaskraftwerken für die Versorgungssicherheit konstatierte Gewessler: „Gas aus erneuerbaren Energien wird ein sehr wertvoller und knapper Energieträger sein.“ Dieser müsse vordringlich in der Industrie zum Einsatz kommen, wo die „Dekarbonisierung“ der Energieversorgung anders kaum darstellbar sei. Für die Netzstabilisierung werde „grünes“ Gas zwar ebenfalls eine Rolle spielen: „Diese wird aber deutlich geringer sein als jene, die Gaskraftwerke heute haben.“


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