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Energie & Management > Regenerative - Schwimmende Photovoltaik in Deutschland chancenlos
Schwimmende PV-Anlage in Renchen. Quelle: Umweltministerium Baden-Wuerttemberg_/ Ludmilla_Parsyak
Regenerative

Schwimmende Photovoltaik in Deutschland chancenlos

Schwimmende Solaranlagen auf Baggerseen haben in Deutschland nach Einschätzung des Ökostrom-Kraftwerkbauers Baywa Re wegen behördlicher Beschränkungen keine Chance mehr.
(dpa) − Die Restriktionen im diesjährigen „Osterpaket“ der Bundesregierung sind demnach so groß, dass sich schwimmende Photovoltaik für die potenziellen Betreiber in aller Regel nicht lohnen würde. „Es dürfen nur 15 Prozent einer Wasserfläche genutzt werden, und die Anlage muss 40 Meter vom Ufer entfernt sein“, sagte Stefanie Wimmer, Leiterin des Solargeschäfts der Baywa Re in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika.

„Für uns bedeutet das, dass das Potenzial für Floating PV in Deutschland nahezu nicht mehr existent ist“, erklärte Wimmer. „Wir hatten 460 potenzielle Wasserflächen identifiziert, davon sind jetzt noch 22 übrig – alles ehemalige Braunkohle-Tagebaue.“ Die Bundesregierung wollte mit dem im Sommer verabschiedeten Osterpaket den Ausbau der erneuerbaren Energien forcieren und auch die EU-Kommission hat schwimmende Solaranlagen empfohlen. Das Freiburger Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme (ISE) sieht in der Floating PV auf künstlichen Gewässern eine Möglichkeit, die Konkurrenz mit der Landwirtschaft um geeigneten Grund zu entschärfen.

Nach Analyse der Baywa Re wären in Deutschland schwimmende Solarkraftwerke mit einer Leistung von 20 Gigawatt möglich – „das hat sich mit dem Gesetz auf ein Gigawatt reduziert“, so Wimmer. Man konzentriere sich daher auf andere Märkte. Viele Projekte habe man in den Niederlanden gebaut und 13 Floating PV-Projekte mit einer Leistung von über 200 MW realisiert. Drei der dortigen Projekte seien mit einer Leistung von jeweils über 20 MW die größten Floating-Anlagen in Europa.

Ansonsten erfährt der deutsche Solarmarkt nach Worten der Managerin einen großen Aufschwung. „Die Konkurrenz ist groß, Flächen sind stark nachgefragt. Ich denke, dass es da einen richtigen Boom geben wird“, sagte Wimmer. Hilfreich wäre eine Vereinfachung der Genehmigungsverfahren. Neben den verfügbaren Flächen sei auch das Stromnetz ein limitierender Faktor – nicht nur in Deutschland.

Mittwoch, 7.12.2022, 13:53 Uhr
dpa
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Schwimmende PV-Anlage in Renchen. Quelle: Umweltministerium Baden-Wuerttemberg_/ Ludmilla_Parsyak
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Schwimmende Photovoltaik in Deutschland chancenlos
Schwimmende Solaranlagen auf Baggerseen haben in Deutschland nach Einschätzung des Ökostrom-Kraftwerkbauers Baywa Re wegen behördlicher Beschränkungen keine Chance mehr.
(dpa) − Die Restriktionen im diesjährigen „Osterpaket“ der Bundesregierung sind demnach so groß, dass sich schwimmende Photovoltaik für die potenziellen Betreiber in aller Regel nicht lohnen würde. „Es dürfen nur 15 Prozent einer Wasserfläche genutzt werden, und die Anlage muss 40 Meter vom Ufer entfernt sein“, sagte Stefanie Wimmer, Leiterin des Solargeschäfts der Baywa Re in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika.

„Für uns bedeutet das, dass das Potenzial für Floating PV in Deutschland nahezu nicht mehr existent ist“, erklärte Wimmer. „Wir hatten 460 potenzielle Wasserflächen identifiziert, davon sind jetzt noch 22 übrig – alles ehemalige Braunkohle-Tagebaue.“ Die Bundesregierung wollte mit dem im Sommer verabschiedeten Osterpaket den Ausbau der erneuerbaren Energien forcieren und auch die EU-Kommission hat schwimmende Solaranlagen empfohlen. Das Freiburger Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme (ISE) sieht in der Floating PV auf künstlichen Gewässern eine Möglichkeit, die Konkurrenz mit der Landwirtschaft um geeigneten Grund zu entschärfen.

Nach Analyse der Baywa Re wären in Deutschland schwimmende Solarkraftwerke mit einer Leistung von 20 Gigawatt möglich – „das hat sich mit dem Gesetz auf ein Gigawatt reduziert“, so Wimmer. Man konzentriere sich daher auf andere Märkte. Viele Projekte habe man in den Niederlanden gebaut und 13 Floating PV-Projekte mit einer Leistung von über 200 MW realisiert. Drei der dortigen Projekte seien mit einer Leistung von jeweils über 20 MW die größten Floating-Anlagen in Europa.

Ansonsten erfährt der deutsche Solarmarkt nach Worten der Managerin einen großen Aufschwung. „Die Konkurrenz ist groß, Flächen sind stark nachgefragt. Ich denke, dass es da einen richtigen Boom geben wird“, sagte Wimmer. Hilfreich wäre eine Vereinfachung der Genehmigungsverfahren. Neben den verfügbaren Flächen sei auch das Stromnetz ein limitierender Faktor – nicht nur in Deutschland.

Mittwoch, 7.12.2022, 13:53 Uhr
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