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Energie & Management > Ppa-Preisindex - Deutsche PPA so teuer wie noch nie
Quelle:E&M
Ppa-Preisindex

Deutsche PPA so teuer wie noch nie

Noch nie konnten langfristige Direktlieferverträge aus deutschen Erneuerbaren-Anlagen so viel erlösen wie im März. Das ergibt der neue PPA-Preisindex von E&M und Enervis.
Die Marktpreise für Power Purchase Agreements aus deutschen Erneuerbaren-Anlagen sind im März im Zeichen des Ukrainekrieges um bis zu 32 Euro pro MWh auf ein Allzeithoch gestiegen. Das geht aus dem neuen PPA-Preisindex von Energie & Management und von Enervis Energy Advisors hervor.

Demnach wurden von den steigenden deutschen Terminmarktpreisen für Graustrom an der Börse EEX im ersten vollen Monat des Ukrainekrieges die erzielbaren Marktpreise für PPA nach oben gerissen. Besonders die Graustromlieferungen für dieses und nächstes Jahr wurden teurer.

Chart 1: Onshore-Wind
 
Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen – hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt. 
Zum Vergrößern auf die Grafik klicken 
Quelle: Enervis

Dies machte sich naturgemäß mehr in neuen PPA mit zweijähriger Laufzeit für über 20 Jahre alte Windenergieanlagen bemerkbar, die aus der Förderung gefallen sind, als in PPA für neue Photovoltaikparks, bei denen eine zehnjährige Laufzeit angenommen wird. Beiden PPA-Vertragstypen liegen unterschiedliche Terminmarktprodukte zugrunde, die die verschiedenen Lieferzeitraum abdecken. Zum Beispiel spiegeln die zweijährigen, im März abgeschlossenen Windkraft-PPA die letzten drei Quartale diesen Jahres, das Frontjahr 2023 und das erste Quartal 2024 wider.

Der Mix dieser Terminmarktprodukte verteuerte sich im März gegenüber dem Vormonat - bei dem noch die Monatsprodukte März 2022 sowie nur Januar und Februar 2024 herangezogen wurden - um 37,40 auf 195,70 Euro/MWh. Davon nehmen die Analysten von Enervis für den PPA-Preis verschiedene Ab- und Zuschläge vor: 
  • für das technologie- und standortspezifische Einspeiseprofil 
  • sowie für energiewirtschaftliche Abwicklung und Risikoprämie. 
  • Dann schlagen sie aktuelle Preis-Bandbreiten für Herkunftsnachweise (HKN) auf. (Näheres zur Methodik sowie Nutzungshinweise hier.) Denn Strom aus grünen PPA erhält im Gegensatz zur geförderten Direktvermarktung HKN und darf auch als Ökostrom verkauft werden.
Unterm Strich ließen sich im März für über 20 Jahre alte Windenergieanlagen PPA-Preise zwischen 125 und 165 Euro/MWh erzielen. Das sind 26 bis 32 Euro/MWh mehr als noch im Februar. Damit verteuerte sich dieses PPA-Segment seit mindestens Anfang 2021, mit einer Delle im Januar 2022.

Chart 2: Neue große PV

 
Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen − hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt. 
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Quelle: Enervis

Bei neuen, großen PV-Anlagen in der Freifläche sieht das in der Tendenz genauso aus. Das konkrete PPA-Preisniveau liegt hier allerdings traditionell niedriger, da die zehnjährige Laufzeit ferner liegende Lieferjahre umfasst, deren Jahresprodukte, soweit überhaupt schon handelbar, deutlich weniger erlösen. Ihr Mischpreis stieg jedenfalls gegenüber Februar von 106,30 auf 117,10 Euro/MWh. Nach den spezifischen Ab- und Zuschlägen waren im März mit neuer Freiflächen-PV 80 bis 89 Euro/MWh erzielbar. Im Februar waren es noch 72 bis 81 Euro gewesen.

Montag, 4.04.2022, 16:30 Uhr
Georg Eble
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Quelle:E&M
Ppa-Preisindex
Deutsche PPA so teuer wie noch nie
Noch nie konnten langfristige Direktlieferverträge aus deutschen Erneuerbaren-Anlagen so viel erlösen wie im März. Das ergibt der neue PPA-Preisindex von E&M und Enervis.
Die Marktpreise für Power Purchase Agreements aus deutschen Erneuerbaren-Anlagen sind im März im Zeichen des Ukrainekrieges um bis zu 32 Euro pro MWh auf ein Allzeithoch gestiegen. Das geht aus dem neuen PPA-Preisindex von Energie & Management und von Enervis Energy Advisors hervor.

Demnach wurden von den steigenden deutschen Terminmarktpreisen für Graustrom an der Börse EEX im ersten vollen Monat des Ukrainekrieges die erzielbaren Marktpreise für PPA nach oben gerissen. Besonders die Graustromlieferungen für dieses und nächstes Jahr wurden teurer.

Chart 1: Onshore-Wind
 
Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen – hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt. 
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Quelle: Enervis

Dies machte sich naturgemäß mehr in neuen PPA mit zweijähriger Laufzeit für über 20 Jahre alte Windenergieanlagen bemerkbar, die aus der Förderung gefallen sind, als in PPA für neue Photovoltaikparks, bei denen eine zehnjährige Laufzeit angenommen wird. Beiden PPA-Vertragstypen liegen unterschiedliche Terminmarktprodukte zugrunde, die die verschiedenen Lieferzeitraum abdecken. Zum Beispiel spiegeln die zweijährigen, im März abgeschlossenen Windkraft-PPA die letzten drei Quartale diesen Jahres, das Frontjahr 2023 und das erste Quartal 2024 wider.

Der Mix dieser Terminmarktprodukte verteuerte sich im März gegenüber dem Vormonat - bei dem noch die Monatsprodukte März 2022 sowie nur Januar und Februar 2024 herangezogen wurden - um 37,40 auf 195,70 Euro/MWh. Davon nehmen die Analysten von Enervis für den PPA-Preis verschiedene Ab- und Zuschläge vor: 
  • für das technologie- und standortspezifische Einspeiseprofil 
  • sowie für energiewirtschaftliche Abwicklung und Risikoprämie. 
  • Dann schlagen sie aktuelle Preis-Bandbreiten für Herkunftsnachweise (HKN) auf. (Näheres zur Methodik sowie Nutzungshinweise hier.) Denn Strom aus grünen PPA erhält im Gegensatz zur geförderten Direktvermarktung HKN und darf auch als Ökostrom verkauft werden.
Unterm Strich ließen sich im März für über 20 Jahre alte Windenergieanlagen PPA-Preise zwischen 125 und 165 Euro/MWh erzielen. Das sind 26 bis 32 Euro/MWh mehr als noch im Februar. Damit verteuerte sich dieses PPA-Segment seit mindestens Anfang 2021, mit einer Delle im Januar 2022.

Chart 2: Neue große PV

 
Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen − hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt. 
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Bei neuen, großen PV-Anlagen in der Freifläche sieht das in der Tendenz genauso aus. Das konkrete PPA-Preisniveau liegt hier allerdings traditionell niedriger, da die zehnjährige Laufzeit ferner liegende Lieferjahre umfasst, deren Jahresprodukte, soweit überhaupt schon handelbar, deutlich weniger erlösen. Ihr Mischpreis stieg jedenfalls gegenüber Februar von 106,30 auf 117,10 Euro/MWh. Nach den spezifischen Ab- und Zuschlägen waren im März mit neuer Freiflächen-PV 80 bis 89 Euro/MWh erzielbar. Im Februar waren es noch 72 bis 81 Euro gewesen.

Montag, 4.04.2022, 16:30 Uhr
Georg Eble

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