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Energie & Management > Windkraft Onshore - Deutlich weniger neue Windenergieanlagen
Quelle: Fotolia / DeVIce
Windkraft Onshore

Deutlich weniger neue Windenergieanlagen

Im ersten Quartal 2022 sind in Deutschland weniger Windkraftanlagen genehmigt und in Betrieb genommen worden als im Vorjahreszeitraum. Schuld sind nicht immer die Behörden
204 neue Windkraftanlagen wurden im ersten Quartal 2022 in Deutschland genehmigt worden. Das sind 14 %weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Auch die Zahl der neu fertiggestellten Anlagen ist deutlich gesunken: In den ersten drei Monaten des Jahres 2021 sind 131 Windkraftanlagen ans Netz gegangen. 2022 Jahr waren es bislang nur 88, ein Rückgang um 33 %.

Die nun veröffentlichten Zahlen der Fachagentur Windenergie sind noch vorläufig, die Inbetriebnahmen und Neugenehmigungen können bis zu vier Wochen nachgemeldet werden. Trotzdem sei schon jetzt deutlich: “An die Zahlen des vergangenen Jahres werden wir nicht mehr herankommen”, sagte Jürgen Quentin, Referent Energiewirtschaft und EEG der Fachagentur Windenergie, im Gespräch mit der Redaktion. Auch die steigende Generatorleistung der neuen Anlagen könne den Rückgang der Zahl der Genehmigungen nicht kompensieren.

Regionale Unterschiede

Dabei stelle sich die Entwicklung regional recht unterschiedlich dar. Während das Saarland gar keine, Sachsen zwei und Bayern drei Windräder genehmigt habe, seien die Zahlen beispielsweise aus Niedersachsen (43 Genehmigungen), Schleswig-Holstein (39) und Hessen (36) durchaus erfreulich. Aber: “Die Genehmigungen von heute sind die Zubauten in zwei Jahren”, sagte Quentin, “und das ist insgesamt nicht das, was wir brauchen”.

Lange Lieferzeiten, Kostensteigerungen und Engpässe bei den Zulieferern führten momentan zu Verzögerungen beim Bau neuer Anlagen, was die niedrige Gesamtzahl an Inbetriebnahmen teilweise erkläre, sagte Quentin. Allerdings unterscheiden sich auch hier die Länder stark. So gingen in Schleswig-Holstein 25, Nordrhein-Westfalen 23 und in Brandenburg 21 neue Anlagen in 2022 ans Netz. Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt beispielsweise meldeten bislang null.

Deutliche Fehlentwicklung

Von einem "gefährlichen Signal" und einer "deutlichen Fehlentwicklung in einzelnen Ländern" schreibt der Bundesverband Windenergie in einer Mitteilung. Bezogen auf die Leistung seien von Januar bis März 2022 mit den insgesamt 204 Anlagen knapp 1.048 MW Leistung genehmigt worden. Das sei 8,2 % weniger Leistung als im Vorjahreszeitraum.

Der Vorsitzende des Bundesverbandes Windenergie, Hermann Albers, forderte daher "einen Turbo für beschleunigte Verfahren" ebenso wie einen “Booster für das Repowering”. Mit den derzeitig rückläufigen Genehmigungen könnten die angekündigten Ausschreibungsvolumina der Bundesregierung von mehr als 8.000 MW nicht bedient werden. Hier müssten jetzt zügig mehr Genehmigungen ermöglicht werden, ließ sich Albers in der Mitteilung des Verbandes zitieren.

Am 6. April hatte das Bundeskabinett mit dem sogenannten Osterpaket umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um den Ausbau der Stromgewinnung aus Wind und Sonne voranzubringen. So sollen bis zum Jahr 2030 Windräder an Land im Umfang von insgesamt rund 115.000 MW installiert sein. Ende 2021 lag die installierte Gesamtleistung onshore noch bei 56.000 MW.

Montag, 11.04.2022, 15:48 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Windkraft Onshore - Deutlich weniger neue Windenergieanlagen
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Deutlich weniger neue Windenergieanlagen
Im ersten Quartal 2022 sind in Deutschland weniger Windkraftanlagen genehmigt und in Betrieb genommen worden als im Vorjahreszeitraum. Schuld sind nicht immer die Behörden
204 neue Windkraftanlagen wurden im ersten Quartal 2022 in Deutschland genehmigt worden. Das sind 14 %weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Auch die Zahl der neu fertiggestellten Anlagen ist deutlich gesunken: In den ersten drei Monaten des Jahres 2021 sind 131 Windkraftanlagen ans Netz gegangen. 2022 Jahr waren es bislang nur 88, ein Rückgang um 33 %.

Die nun veröffentlichten Zahlen der Fachagentur Windenergie sind noch vorläufig, die Inbetriebnahmen und Neugenehmigungen können bis zu vier Wochen nachgemeldet werden. Trotzdem sei schon jetzt deutlich: “An die Zahlen des vergangenen Jahres werden wir nicht mehr herankommen”, sagte Jürgen Quentin, Referent Energiewirtschaft und EEG der Fachagentur Windenergie, im Gespräch mit der Redaktion. Auch die steigende Generatorleistung der neuen Anlagen könne den Rückgang der Zahl der Genehmigungen nicht kompensieren.

Regionale Unterschiede

Dabei stelle sich die Entwicklung regional recht unterschiedlich dar. Während das Saarland gar keine, Sachsen zwei und Bayern drei Windräder genehmigt habe, seien die Zahlen beispielsweise aus Niedersachsen (43 Genehmigungen), Schleswig-Holstein (39) und Hessen (36) durchaus erfreulich. Aber: “Die Genehmigungen von heute sind die Zubauten in zwei Jahren”, sagte Quentin, “und das ist insgesamt nicht das, was wir brauchen”.

Lange Lieferzeiten, Kostensteigerungen und Engpässe bei den Zulieferern führten momentan zu Verzögerungen beim Bau neuer Anlagen, was die niedrige Gesamtzahl an Inbetriebnahmen teilweise erkläre, sagte Quentin. Allerdings unterscheiden sich auch hier die Länder stark. So gingen in Schleswig-Holstein 25, Nordrhein-Westfalen 23 und in Brandenburg 21 neue Anlagen in 2022 ans Netz. Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt beispielsweise meldeten bislang null.

Deutliche Fehlentwicklung

Von einem "gefährlichen Signal" und einer "deutlichen Fehlentwicklung in einzelnen Ländern" schreibt der Bundesverband Windenergie in einer Mitteilung. Bezogen auf die Leistung seien von Januar bis März 2022 mit den insgesamt 204 Anlagen knapp 1.048 MW Leistung genehmigt worden. Das sei 8,2 % weniger Leistung als im Vorjahreszeitraum.

Der Vorsitzende des Bundesverbandes Windenergie, Hermann Albers, forderte daher "einen Turbo für beschleunigte Verfahren" ebenso wie einen “Booster für das Repowering”. Mit den derzeitig rückläufigen Genehmigungen könnten die angekündigten Ausschreibungsvolumina der Bundesregierung von mehr als 8.000 MW nicht bedient werden. Hier müssten jetzt zügig mehr Genehmigungen ermöglicht werden, ließ sich Albers in der Mitteilung des Verbandes zitieren.

Am 6. April hatte das Bundeskabinett mit dem sogenannten Osterpaket umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um den Ausbau der Stromgewinnung aus Wind und Sonne voranzubringen. So sollen bis zum Jahr 2030 Windräder an Land im Umfang von insgesamt rund 115.000 MW installiert sein. Ende 2021 lag die installierte Gesamtleistung onshore noch bei 56.000 MW.

Montag, 11.04.2022, 15:48 Uhr
Katia Meyer-Tien

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