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Energie & Management > Europaeische Union - Umweltverbände halten nichts von Biokraftstoffen
Bild: Shutterstock, jorisvo
Europaeische Union

Umweltverbände halten nichts von Biokraftstoffen

Die Umweltorganisationen versuchen den Einsatz von Biokraftstoffen zu blockieren. Im Luft- und Seeverkehr der Zukunft sollen synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) zum Einsatz kommen.
Im Vorfeld des von der EU-Kommission für Juni Monat angekündigten Gesetzpaketes für den Klimaschutz intensivieren die Interessengruppen ihre Versuche, Einfluss auf die Weichenstellungen für die nächsten Jahre zu nehmen. Jetzt haben 17 Umweltorganisationen einen Brief an den zuständigen Vize-Präsidenten der Kommission, Frans Timmermanns, sowie an Energiekommissarin Kadri Simson und Binnenmarktkommissar Thierry Breton geschrieben. Federfühernd ist die NGO Umwelt und Verkehr (T&E).

Man unterstütze das Ziel der Kommission, Kerosin, Diesel oder Bunkeröl durch „nachhaltige Alternativen“ zu ersetzen, heißt es in dem Schreiben, das der Redaktion vorliegt. „Luft- und der Seeverkehr sind wichtige Teile der europäischen Wirtschaft. Ihre Decarbonisierung ist unverzichtbar, wenn die EU bis 2050 klimaneutral werden will.“
Es bestehe jedoch die Gefahr, dass auch über Alternativen nachgedacht werde, „die schlimmer sind als fossile Kraftstoffe“, namentlich Biodiesel und LNG.

Die Unterzeichner fordern die Kommission deswegen auf, diesen Produkten das Etikett der Nachhaltigkeit zu verweigern. Als nachhaltig dürften nur synthetische Kraftstoffe zugelassen werden, die mit Hilfe von „zusätzlicher, erneuerbarer Elektrizität“ erzeugt würden. Sollte fossiler Strom eingesetzt werden, müsse das entstehende CO2 „direkt eingelagert“ (DAC) werden.

Die Erfahrungen mit der Erneuerbare-Energien-Richtlinie hätten gezeigt, dass die Herstellung von Biokraftstoffen oft zu höheren Emissionen führe. Darüber hinaus würden wichtige Ressourcen wie Wasser und Boden über Gebühr beansprucht. Preisschwankungen bei Nahrungsmitteln, die vor allem sozial schwache Gruppen träfen, seien die Folge. Der Einsatz von LNG sei mit dem Ziel der Klimaneutralität unvereinbar, zumal dabei große Mengen Methan freigesetzt würden.

Die Produktion von synthetischen Kraftstoffen stelle dagegen eine große, wirtschaftliche Chance dar. In der Wasserstoffproduktion, der Verkehrsinfrastruktur, in Forschung und Entwicklung könnten neue Arbeitsplätze entstehen, wenn sich die EU für die richtige „Treibstoffstrategie“ entscheide und diese durch Effizienzgewinne, eine Zügelung der Nachfrage und andere Maßnahmen flankiere.

Mittwoch, 12.05.2021, 11:44 Uhr
Tom Weingärtner
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Bild: Shutterstock, jorisvo
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Umweltverbände halten nichts von Biokraftstoffen
Die Umweltorganisationen versuchen den Einsatz von Biokraftstoffen zu blockieren. Im Luft- und Seeverkehr der Zukunft sollen synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) zum Einsatz kommen.
Im Vorfeld des von der EU-Kommission für Juni Monat angekündigten Gesetzpaketes für den Klimaschutz intensivieren die Interessengruppen ihre Versuche, Einfluss auf die Weichenstellungen für die nächsten Jahre zu nehmen. Jetzt haben 17 Umweltorganisationen einen Brief an den zuständigen Vize-Präsidenten der Kommission, Frans Timmermanns, sowie an Energiekommissarin Kadri Simson und Binnenmarktkommissar Thierry Breton geschrieben. Federfühernd ist die NGO Umwelt und Verkehr (T&E).

Man unterstütze das Ziel der Kommission, Kerosin, Diesel oder Bunkeröl durch „nachhaltige Alternativen“ zu ersetzen, heißt es in dem Schreiben, das der Redaktion vorliegt. „Luft- und der Seeverkehr sind wichtige Teile der europäischen Wirtschaft. Ihre Decarbonisierung ist unverzichtbar, wenn die EU bis 2050 klimaneutral werden will.“
Es bestehe jedoch die Gefahr, dass auch über Alternativen nachgedacht werde, „die schlimmer sind als fossile Kraftstoffe“, namentlich Biodiesel und LNG.

Die Unterzeichner fordern die Kommission deswegen auf, diesen Produkten das Etikett der Nachhaltigkeit zu verweigern. Als nachhaltig dürften nur synthetische Kraftstoffe zugelassen werden, die mit Hilfe von „zusätzlicher, erneuerbarer Elektrizität“ erzeugt würden. Sollte fossiler Strom eingesetzt werden, müsse das entstehende CO2 „direkt eingelagert“ (DAC) werden.

Die Erfahrungen mit der Erneuerbare-Energien-Richtlinie hätten gezeigt, dass die Herstellung von Biokraftstoffen oft zu höheren Emissionen führe. Darüber hinaus würden wichtige Ressourcen wie Wasser und Boden über Gebühr beansprucht. Preisschwankungen bei Nahrungsmitteln, die vor allem sozial schwache Gruppen träfen, seien die Folge. Der Einsatz von LNG sei mit dem Ziel der Klimaneutralität unvereinbar, zumal dabei große Mengen Methan freigesetzt würden.

Die Produktion von synthetischen Kraftstoffen stelle dagegen eine große, wirtschaftliche Chance dar. In der Wasserstoffproduktion, der Verkehrsinfrastruktur, in Forschung und Entwicklung könnten neue Arbeitsplätze entstehen, wenn sich die EU für die richtige „Treibstoffstrategie“ entscheide und diese durch Effizienzgewinne, eine Zügelung der Nachfrage und andere Maßnahmen flankiere.

Mittwoch, 12.05.2021, 11:44 Uhr
Tom Weingärtner

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