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Energie & Management > Effizienz - Stadtwerke Nettetal planen Wohnquartier mit hohem Autarkiegrad
Quelle: Fotolia / Photo-K
Effizienz

Stadtwerke Nettetal planen Wohnquartier mit hohem Autarkiegrad

Nahwärme plus Photovoltaik: Die Stadtwerke Nettetal errichten ein Wohnquartier mit einem energetischen Autarkiegrad von 65 %.
Der Eigenverbrauch der lokal erzeugten Energie soll bei 45 % liegen, der Autarkiegrad bei 65  %: Diese Zahlen schweben den Stadtwerken Nettetal für ein neues Wohnquartier vor. Zwei Mehrfamilien- und 31 Einfamilienhäuser sollen 25 Kilometer westlich von Düsseldorf auf dem „Juiser Feld“ entstehen. Die Wärmeversorgung soll über ein Netz für kalte Nahwärme erfolgen, die Gebäude sollen mit Wasser-Wärmepumpe, Wärmespeicher und Photovoltaik-Anlage ausgestattet werden. Auch soll es einen gemeinsamen Batteriespeicher sowie Ladeeinrichtungen für E-Bikes und -Autos geben.

Wie die Technik zu dimensionieren ist, um auf diese Zahlen zu kommen, geht aus Modellrechnungen hervor, die das Software-Haus Ampeers Energy für die Stadtwerke vorgenommen hat. Der Ansatz: je höher Eigenverbrauch und Autarkie, desto höher die Wirtschaftlichkeit des Quartiers.

Stellschrauben für mehr Rendite

Als eine vielversprechende Stellschraube für das geplante Quartier erwies sich nach Angaben des Münchner Dienstleisters die Ausrichtung der PV-Module. Die Modellierer verglichen ein steile Aufstellung nach Süd-Westen mit einer „kombinierten, eher flachen Aufstellung in Richtung Nord-West und Süd-Ost“. Ergebnis: Die kombinierte Variante lasse eine um 16 % höhere installierte Leistung erwarten. Im einen Fall seien es 502 kW, im anderen 582  kW.

Zudem spielten die Experten die Stromversorgung für drei verschieden große Batteriespeicher durch. Die kleinste Variante mit einer Kapazität von 170 kWh habe sich als „passend für die Rahmenbedingungen am Juiser Feld“ herausgestellt. Bei höheren Batteriegrößen steige der Eigenverbrauch nur noch minimal. Die zusätzliche Speicherkapazität werde unwirtschaftlich bei geschätzten Investitions- kosten von etwa 650 Euro pro Kilowattstunde, so die Modellierer. Hinterfragt wurde auch, welche Kapazität die Wärmespeicher haben sollten. Die Gebäude sollen in Fertigbauweise errichtet werden, für die Speicher steht nicht viel Platz zu Verfügung. Ursprünglich sei die kleinste in Frage kommende Lösung vorgesehen gewesen, heißt es. Die Simulation habe ergebe, dass eine „mittlere Variante“ aus betriebswirtschaftlicher Sicht größte Potenzial berge.

Auf der Basis der Modellrechnungen könne die Rendite des Wohnquartiers um etwa 5 bis 10 % gesteigert werden, schätzt man bei Ampeers Energy. „Klimaneutrale Immobilien und Wirtschaftlichkeit schließen sich nicht aus“, kommentierte Stadtwerke-Chef Norbert Dieling die Ergebnisse.

Mittwoch, 20.07.2022, 14:05 Uhr
Manfred Fischer
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Nahwärme plus Photovoltaik: Die Stadtwerke Nettetal errichten ein Wohnquartier mit einem energetischen Autarkiegrad von 65 %.
Der Eigenverbrauch der lokal erzeugten Energie soll bei 45 % liegen, der Autarkiegrad bei 65  %: Diese Zahlen schweben den Stadtwerken Nettetal für ein neues Wohnquartier vor. Zwei Mehrfamilien- und 31 Einfamilienhäuser sollen 25 Kilometer westlich von Düsseldorf auf dem „Juiser Feld“ entstehen. Die Wärmeversorgung soll über ein Netz für kalte Nahwärme erfolgen, die Gebäude sollen mit Wasser-Wärmepumpe, Wärmespeicher und Photovoltaik-Anlage ausgestattet werden. Auch soll es einen gemeinsamen Batteriespeicher sowie Ladeeinrichtungen für E-Bikes und -Autos geben.

Wie die Technik zu dimensionieren ist, um auf diese Zahlen zu kommen, geht aus Modellrechnungen hervor, die das Software-Haus Ampeers Energy für die Stadtwerke vorgenommen hat. Der Ansatz: je höher Eigenverbrauch und Autarkie, desto höher die Wirtschaftlichkeit des Quartiers.

Stellschrauben für mehr Rendite

Als eine vielversprechende Stellschraube für das geplante Quartier erwies sich nach Angaben des Münchner Dienstleisters die Ausrichtung der PV-Module. Die Modellierer verglichen ein steile Aufstellung nach Süd-Westen mit einer „kombinierten, eher flachen Aufstellung in Richtung Nord-West und Süd-Ost“. Ergebnis: Die kombinierte Variante lasse eine um 16 % höhere installierte Leistung erwarten. Im einen Fall seien es 502 kW, im anderen 582  kW.

Zudem spielten die Experten die Stromversorgung für drei verschieden große Batteriespeicher durch. Die kleinste Variante mit einer Kapazität von 170 kWh habe sich als „passend für die Rahmenbedingungen am Juiser Feld“ herausgestellt. Bei höheren Batteriegrößen steige der Eigenverbrauch nur noch minimal. Die zusätzliche Speicherkapazität werde unwirtschaftlich bei geschätzten Investitions- kosten von etwa 650 Euro pro Kilowattstunde, so die Modellierer. Hinterfragt wurde auch, welche Kapazität die Wärmespeicher haben sollten. Die Gebäude sollen in Fertigbauweise errichtet werden, für die Speicher steht nicht viel Platz zu Verfügung. Ursprünglich sei die kleinste in Frage kommende Lösung vorgesehen gewesen, heißt es. Die Simulation habe ergebe, dass eine „mittlere Variante“ aus betriebswirtschaftlicher Sicht größte Potenzial berge.

Auf der Basis der Modellrechnungen könne die Rendite des Wohnquartiers um etwa 5 bis 10 % gesteigert werden, schätzt man bei Ampeers Energy. „Klimaneutrale Immobilien und Wirtschaftlichkeit schließen sich nicht aus“, kommentierte Stadtwerke-Chef Norbert Dieling die Ergebnisse.

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